Gicht ist eine Stoffwechselstörung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Harnsäure nicht wie normalerweise über den Urin ausgeschieden wird, sondern sich in Form von Harnsäuresalzkristallen z. B. im Bereich der Gelenke ablagert.
Bei Gicht wird Harnsäure nicht wie normalerweise über den Urin ausgeschieden, sondern in Form von Harnsäuresalzkristallen an verschiedenen Stellen im Körper abgelagert. Die rheumatischen Begleiterscheinungen in den Gelenken entstehen aufgrund dieser Ablagerung von Harnsäuresalzkristallen (Urat). Sie sind die Folge einer Störung des Purinstoffwechsels.
Purine sind Eiweißbestandteile, die v. a. über tierische Nahrungsmittel aufgenommen werden. Im gesunden Körper werden sie zu Harnsäure abgebaut und dann größtenteils über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Menschen, die an Gicht leiden, scheiden meist zu wenig Harnsäure aus. Nur wenige leiden unter einer übermäßigen Bildung von Harnsäure (z. B. Menschen mit sog. Lesch-Nyhan-Syndrom).
Dass Gicht durch Nahrungsmittel, die reich an Purinen sind, begünstig wird, vermuten Mediziner schon seit Langem. Im Jahr 2004 konnte eine amerikanische Studie die These untermauern. An dieser Studie nahmen 47.000 Männer teil, die über einen Zeitraum von zwölf Jahren ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentierten. Die Rate der Gichterkrankungen war dabei bei den Probanden, die mehr als zwei Portionen Fleisch- oder Fischprodukte zu sich nahmen, rund 40 % höher als bei denjenigen, bei denen nur alle zwei Tage Fleisch oder Fisch auf dem Speiseplan stand.
Antje Habekuß