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Männergesundheit

Nicht nur der Körperbau und die Verteilung der Muskelmasse unterscheiden sich bei Männern und Frauen, sondern auch die hormonellen Gegebenheiten. Dennoch durchleben beide Geschlechter oft ähnliche Lebensabschnitte.

Männergesundheit
© iStock - ljubaphoto

Gutartige Prostatavergrößerung

Die Vorsteherdrüse (Prostata) entwickelt sich während der Pubertät und hat bei jungen Männern etwa die Größe einer Kastanie oder Walnuss. Sie liegt unterhalb der Blase und umschließt die Harnröhre. Die Prostata ist zusammen mit den Samenbläschen und den Hoden an der Bildung der Samenflüssigkeit beteiligt.

Aufgrund von u. a. hormonellen Veränderungen und genetischen Faktoren wird die Prostata im Laufe des Lebens größer. Etwa 70 Prozent der Männer über 70 Jahren haben eine vergrößerte Prostata. Es handelt sich dabei um eine gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie), die das Risiko für Prostatakrebs nicht erhöht.

Bei einigen Männern verursacht die vergrößerte Prostata keine oder leichte Beschwerden, die den Alltag nicht beeinträchtigen. Bei anderen können stärkere Beschwerden auftreten, wenn die vergrößerte Prostata auf Harnröhre, Blase oder Blasenmuskulatur drückt.

Wie wird eine vergrößerte Prostata festgestellt?

Verbleibt aufgrund der vergrößerten Prostata Restharn in der Blase, kann es zu Infektionen und im schlimmsten Fall Harnstau kommen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose wichtig.

Im Gespräch mit Patienten erfragen Ärzt*innen zunächst die Krankengeschichte sowie Ausmaß der Beschwerden und Auswirkungen auf den Alltag. Weitere Untersuchungen sind das Ertasten der Prostata (digitale-rektale Untersuchung), Bestimmung des PSA-Wertes im Blut, Untersuchung des Urins und Messung des Harnstrahls (urodynamische Messung). Ggf. kann auch eine Ultraschalluntersuchung von Prostata, Blase und Nieren eingesetzt werden.

Möglichkeiten der Behandlung

Bei geringen Symptomen, wenn kein Leidensdruck besteht und keine Komplikationen vorliegen, ist zunächst ein kontrolliertes Zuwarten möglich. Dabei wird zunächst ohne Behandlung beobachtet. Ein gesunder Lebensstil kann hilfreich sein wie der Verzicht auf Alkohol insbesondere am Abend sowie auf scharfe Gewürze und kalte kohlensäurehaltige Getränke. Bei leichten Beschwerden können pflanzliche Produkte wie Kürbiskerne, Extrakte aus Brennnesselwurzeln, Sägezahnpalmenfrüchte hilfreich sein.

Als Medikamente können Alpha-Rezeptorenblocker eingesetzt werden, um die Muskulatur im Bereich von Prostata und Blasenhals zu entspannen und damit den Urinabfluss zu verbessern. Sogenannte 5-Alpha-Reduktase-Hemmer bremsen das Wachstum der Prostata und können unter Umständen auch zu einer Verkleinerung führen. Auch eine Kombinationstherapie kann infrage kommen. Bei einer überaktiven Blase können Anticholinergika eingesetzt werden. Darüber hinaus können Toilettentraining und Beckenbodentraining infrage kommen.

Bei zunehmenden Beschwerden und starkem Leidensdruck kann eine Operation angezeigt sein. Mit einer Verkleinerung oder Entfernung von Prostatagewebe soll der Urinabfluss erleichtert werden.

Quelle: Deutsches Magazin für Männergesundheit 1/2022

28.06.2022
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