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Kontaktallergie

Bei einem allergischen Kontaktekzem, auch Kontaktallergie genannt, handelt es sich um allergische Reaktionen vom sog. Spättyp, d. h., die allergischen Symptome treten frühestens 24 Stunden nach dem Kontakt der Haut mit dem Allergieauslöser auf.

Kontaktallergie
© iStock - monstArrr_

Wenn die Jeans krank macht

Treten nach dem Tragen bestimmter Kleidungsstücke Hautprobleme – Rötungen, Juckreiz oder Bläschen – auf, kann dies auf eine Kontaktallergie hindeuten. Es kann sich aber auch um eine Hautirritation handeln, die z. B. durch die Beschaffenheit der Stofffasern des Kleidungsstücks ausgelöst wird.

Besonders häufig kommen allergische Reaktionen oder Hautirritationen nach dem Tragen von engen Kleidungsstücken wie Jeans vor. Diese Kleidungsstücke liegen direkt auf der Haut, sodass Chemikalien oder Farbstoffe durch den Schweiß aus dem Stoff gelöst werden und auf die Haut gelangen können.

Sie können unter Umständen zu Hautproblemen führen. Auch raue Fasern oder manche Materialien (z. B. Schurwolle) können die Haut reizen.

Treten nach dem Tragen bestimmter Kleidungsstücke Hautprobleme auf, ist es besser, sie nicht mehr anzuziehen. Kommt es häufiger zu Problemen nach dem Tragen von Kleidung, kann es sinnvoll sein, einen Allergietest durchführen zu lassen.

Allerdings ist es oft schwierig festzustellen, welches Allergen für die Hautprobleme verantwortlich ist. Denn es gibt zahlreiche Farbstoffe in Textilien bzw. Chemikalien, mit denen Kleidung behandelt wird, die unter Umständen eine Allergie auslösen können.

Kontaktallergien und ihre Auslöser

Farbstoffe sind ein häufiger Auslöser für eine Kontaktallergie. Eine allergische Reaktion tritt dann auf, wenn der Körper gegen den bestimmten Stoff bereits sensibilisiert wurde, d. h., wenn er bereits wenigstens einmal mit ihm in Berührung gekommen ist. Eine mit dem allergieauslösenden Farbstoff gefärbte Jeans kann daher bereits getragen worden sein, bevor eine Hautreaktion erfolgt.

Hinzu kommt: Eine Kontaktallergie gehört in der Regel zu den Allergien vom Spättyp. Das bedeutet, dass die allergische Reaktion erst verzögert auftritt, oft nach 48 bis 72 Stunden. Es kann daher schwerfallen, die Hautirritation mit dem vor zwei oder drei Tagen getragenen Kleidungsstück in Zusammenhang zu bringen.

Auch Chemikalien, mit denen ein Kleidungsstück behandelt wurde – etwa, um es knitterfrei zu machen –, können zu allergischen Reaktionen führen. Das Gleiche gilt für Stoffe wie Nickel, das in Jeansknöpfen oder Hosenreißverschlüssen enthalten sein kann, oder Chrom, das z. T. zum Gerben von Leder verwendet wird.

Tipps für Verbraucher*innen

Besteht der Verdacht, dass ein Kleidungsstück allergische Reaktionen oder Hautirritationen verursacht, sollte auf das Tragen verzichtet werden. Dunkle Farben wie Blau oder Schwarz enthalten oft viele Farbstoffe. Ein Schild im Kleidungsstück, das darauf hinweist, dass das Kleidungsstück separat gewaschen werden sollte, weil es abfärben kann, ist ein Hinweis für eine größere Menge an Farbstoffen. Verbraucher*innen, die wissen, dass ihre Haut empfindlich reagiert, sollten auf solche Kleidungsstücke verzichten und möglichst helle oder ungefärbte Kleidung tragen.

Der intensive Geruch eines Kleidungsstücks kann auf die Verwendung größerer Mengen an Chemikalien hindeuten. Auf solche Kleidung sollten Menschen mit bekannten Kontaktallergien oder mit empfindlicher Haut besser verzichten. Das Gleiche gilt in vielen Fällen für Kleidung, die als knitter- oder bügelfrei gekennzeichnet ist. Weite Kleidung ist günstiger als enge, da weniger Hautpartien mit ihr in Kontakt kommen.

Ganz wichtig ist auch, Kleidung vor dem ersten Tragen zu waschen, um Chemikalienreste weitmöglichst zu entfernen. Empfindliche Personen sollten dabei ein Waschmittel für sensible Haut verwenden, das keine Duftstoffe enthält.

Den Händler benachrichtigen

Sollten nach dem Tragen eines Kleidungsstücks Hautirritationen auftreten, können sie den Händler benachrichtigen und ihn fragen, welche Chemikalien oder Farbstoffe bei der Produktion verwendet wurden. Damit machen sie ihn zum einen darauf aufmerksam, dass bestimmte Kleidungsstücke Hautprobleme hervorrufen. Zum anderen müssen Händler nach der in EU geltenden sogenannten REACH-Verordnung Auskunft über die Verwendung von kritischen Chemikalien geben.

Textilsiegel geben nur bedingt Auskunft darüber, ob Kleidung allergen- oder chemikalienarm ist. Denn viele Hersteller haben ihr eigenes Siegel und damit eigene Kriterien. Hinzu kommt: Nicht immer werden die Textilien von unabhängiger Seite auf die Einhaltung der Standards untersucht.

Quelle: Allergikus 4/2022

14.04.2023
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