Bei einem allergischen Kontaktekzem, auch Kontaktallergie genannt, handelt es sich um allergische Reaktionen vom sog. Spättyp, d. h., die allergischen Symptome treten frühestens 24 Stunden nach dem Kontakt der Haut mit dem Allergieauslöser auf.
Etwa 15 % aller Menschen sind zumindest einmal in ihrem Leben von einem allergischen Kontaktekzem, auch Kontaktallergie genannt, betroffen, so die Leitlinie Kontaktekzem. Dabei handelt es sich um allergische Reaktionen vom sog. Spättyp, d. h., die allergischen Symptome treten frühestens 24 Stunden nach dem Kontakt der Haut mit dem Allergieauslöser auf. Mitunter wird der Kontakt mit dem Allergieauslöser jahrelang vertragen, bevor es schließlich zu einer Sensibilisierung für diesen Stoff kommt. In bestimmten Berufen (z. B. bei Friseuren) ist das etwa keine Seltenheit, weshalb Kontaktallergien auch zu den Berufskrankheiten gehören. Ihretwegen wird u. U. eine Umschulung bezahlt, sollte die Kontaktallergie nicht auf andere Weise in den Griff zu bekommen sein.
Zu den häufigsten Kontaktallergenen zählen Nickel, Latex (z. B. durch das häufige Tragen von Latexhandschuhen), aber auch Duft- oder Konservierungsstoffe, die etwa in Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln vorkommen, Haarfärbemittel u. Ä.
Vor allem im Sommer können sich die Symptome eines allergischen Kontaktekzems verstärken. Der Grund: In vielen Fällen kommt die Haut zur warmen Jahreszeit direkt mit dem Allergen in Kontakt, während im Herbst oder Winter die Haut durch Kleidung geschützt ist. Zudem können sich im Sommer durch verstärkt auftretende Schwitzen aus Metallen (z. B. aus Schmuck, Hosenknöpfen etc.) Allergene wie Nickel lösen. Auch in Sonnencremes, die direkt auf die Haut aufgetragen werden, können Stoffe enthalten sein, die ein allergisches Kontaktekzem hervorrufen.
Zu den Symptomen eines allergischen Kontaktekzems zählen:
Bei Verdacht auf ein Kontaktekzem sollten Betroffene möglichst rasch den Arzt aufsuchen, damit der Allergieauslöser herausgefunden wird und sie sich angemessen schützen können. Insbesondere bei Verdacht auf eine Kontaktallergie, die auf den Beruf zurückzuführen ist, sollte das sehr rasch geschehen, schon um Maßnahmen zu ergreifen, den Beruf auch weiter ausüben zu können.
Ein allergisches Kontaktekzem kann zahlreiche Ursachen haben, denn prinzipiell kann fast jeder Stoff, der mit der Haut in Berührung kommt, die Beschwerden hervorrufen. Sogar Allergene, die durch die Luft übertragen werden und mit freien Körperstellen in Kontakt geraten, können das Kontaktekzem auslösen. Dazu gehören z. B. Stoffe aus Wandfarben, die sich als Sprühnebel oder in Form von Dämpfen auf der Haut absetzen, und genauso Allergene aus Pflanzen, so die Leitlinie Kontaktekzem. Das ist einer der Gründe, warum allergische Kontaktekzeme oft in den Sommermonaten auftreten – denn zu dieser Jahreszeit ist die Haut an Armen oder Beinen im Vergleich zum Winter häufiger ungeschützt.
Zu den Substanzen, die ein besonders hohes allergenes Potenzial besitzen, zählt Nickel, was in vielen Schmuckstücken, Brillengestellen oder Hosenknöpfen vorkommt. Weitere Stoffe, die häufig allergische Kontaktekzeme auslösen, sind Pflanzen wie Kamille oder Arnika, die u. a. in Kosmetika verarbeitet werden. Auch bestimmte Inhaltsstoffe von Kosmetika können ein allergenes Potenzial haben. Farbstoffe können ebenfalls zu einem allergischen Kontaktekzem führen, z. B. wenn sie in Schuhen enthalten sind, die im Sommer ohne Socken getragen werden.
Wie bei den meisten Allergien muss auch beim allergischen Kontaktekzem der direkte Kontakt mit dem Allergen gemieden werden. D. h. beispielsweise auf Cremes zu verzichten, die das Allergen enthalten, oder – bei einer durch Nickel ausgelösten Kontaktallergie – Gürtelschnallen und Hosenknöpfe nicht direkt mit der Haut in Berührung zu bringen, sondern z. B. als Schutz immer ein T-Shirt oder ein Hemd in die Hose zu stecken. Auf das Tragen von Ohrsteckern oder anderem Schmuck, der Nickel enthält, sollten Betroffene verzichten.
Gegen die Beschwerden werden i. d. R. Gels, Lotionen oder Cremes eingesetzt, die Glukokortikoide enthalten und meistens rasch helfen. Salben – also Wasser-in-Öl-Zubereitungen – werden laut Leitlinie Kontaktekzem hingegen bei chronischen Kontaktekzemen eingesetzt.
Quelle: Allergikus 2/2015