Da es sich bei dem Begriff Sonnenallergie um einen Sammelbegriff für zahlreiche lichtbedingte Hautreaktionen handelt, werden vor allem die Polymorphe Lichtdermatose (PLD), die Mallorca-Akne und die sogenannte photoallergische Reaktion umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnet.
Wenn Haut und Licht sich nicht vertragen, dann ist von einer Sonnenallergie die Rede. Eine Allergie, die in vielen Fällen gar keine ist und die als Synonym für zahlreiche Hautreaktionen steht. Auch unter dem Begriff Licht- oder Photoallergie ist die Sonnenallergie im Volksmund geläufig. Umgangssprachlich wird dabei jede durch Licht provozierte Reaktion der Haut als Sonnenallergie betitelt.
Um eine echte Allergie im medizinischen Sinne handelt es sich hingegen bei den wenigsten Sonnenallergien. Stattdessen handelt es sich oft um eine Reaktion des Körpers auf lichtsensibilisierende Inhaltsstoffe aus Pflegeprodukten oder Arzneimitteln. Es kann aber auch eine sog. polymorphe Lichtdermatose vorliegen, bei der es durch den Einfluss von Sonnenlicht zu einer Hautreaktion kommt. Diese klingt jedoch in vielen Fällen ab, hat sich der Körper an die Sonneneinstrahlung gewöhnt.
Die Symptome einer Sonnenallergie sind recht breit gefächert. Kaum eine Sonnenallergie läuft nach einem bestimmten, vorhersehbaren Schema ab, was ihre Behandlung erschweren kann. Um eine „echte“ Allergie handelt es sich dabei in seltenen Fällen, nur in sehr wenigen Fällen einer Sonnenallergie liegt tatsächlich eine Allergie im eigentlichen Sinne zugrunde.
Unabhängig von ihrer Ursache, ist eine sog. Sonnenallergie für die Betroffenen unangenehm. Zu den Beschwerden, die mit ihr einhergehen können, gehören u. a. Juckreiz sowie Hautveränderungen wie Rötungen (zu unterscheiden von Sonnenbrand), Bläschen-, Knötchen- oder Quaddelbildung und/oder das Auftreten von nässenden Stellen. Betroffen sind vor allem Arme, Dekolleté und Gesicht, da diese Hautstellen i. d. R. als Erstes der Sonne ausgesetzt sind. Bei Sonneneinstrahlung kann auch die Haut am Rumpf oder den Beinen mit den genannten Symptomen reagieren.
Da es sich bei dem Begriff Sonnenallergie um einen Sammelbegriff für zahlreiche lichtbedingte Hautreaktionen handelt, werden vor allem die Polymorphe Lichtdermatose (PLD), die Mallorca-Akne und die sogenannte photoallergische Reaktion umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnet. Nicht jede dieser Reaktionen rührt dabei tatsächlich von der Sonneneinstrahlung.
Die häufigste Sonnenallergie, gut 10 bis 20 Prozent aller Europäer leiden darunter, ist dabei wohl die PLD. Die Bezeichnung polymorphe Lichtdermatose setzt sich aus dem griechisch stammenden polymorph (vielgestaltig) und Dermatose (Hautkrankheit) zusammen. Sie zeigt sich vornehmlich durch Veränderungen an Hautstellen, die noch nicht an die Sonneneinstrahlung gewöhnt sind (Ausschnitt, Nacken, Schultern, etc.) und oft während des Urlaubsaufenthalts in südlichen Gefilden oder zu Beginn der „Sonnensaison“.
Mit Verzögerung äußert sich diese Form der Sonnenallergie durch Juckreiz und Quaddel- oder Bläschenbildung als Reaktion auf die ungewohnt hohe Einstrahlung von UV-A- und/oder UV-B-Strahlen, die nach Tagen bis Wochen der Sonnengewöhnung in der Regel wieder verschwinden. Die Bezeichnung Sonnenallergie rührt dabei von denen an eine allergische Reaktion erinnernde Symptome, die polymorphe Lichtdermatose ist allerdings keine „echte“ Allergie. Vermehrt betroffen sind hellhäutige Frauen, die Ursachen sind noch nicht geklärt.
Eine Sonderform dieses Sonnenekzems (PLD) ist die sogenannte Mallorca Akne. Hierbei leidet nicht die Haut selbst unter der plötzlich intensiven Sonneneinstrahlung (hauptsächlich beim Urlaub im Süden, daher der Name), sondern der Haarfollikel. Dieser reagiert mit einer typischen Knötchenbildung im Bereich der Haarfollikelöffnungen auf die Inhaltsstoffe von Sonnen- oder Körperpflegemittel, aber auch körpereigenem Talg in Kombination mit der UV-Strahlung. Sobald die UV-Einstrahlung vermieden wird, heilt die Mallorca-Akne langsam wieder ab.
Es gibt Stoffe, die unter dem Einfluss der Sonneneinstrahlung reagieren und Abbauprodukte bilden, die Allergien oder Hautverfärbungen auslösen können. Diese Art der Sonnenallergie ist als photoallergische Reaktion bekannt. Zu den auslösenden Stoffen zählen bestimmte Medikamente, wie z. B. Antibiotika, Entzündungshemmer, Johanniskraut oder Entwässerungstabletten. Wer sich bei der Einnahme intensiver Sonnenbestrahlung aussetzt, etwa ausgiebige Sonnenbäder genießt, riskiert eine Sonnenallergie.
Zu einer photoallergischen Reaktion kann es aber nicht nur bei der Einnahme bestimmter Medikamente kommen, sondern auch durch eine Kontaktreaktion. Manche Pflanzen rufen bei empfindlichen Personen photoallergische Reaktionen hervor, die unabhängig von der Sonneneinstrahlung zu den Symptomen einer Sonnenallergie führen können. So ist das Berühren von Bärenklau für eine mögliche Hautirritation bekannt, aber auch „harmlose“ Pflanzen wie Sellerie, Petersilie oder Zitrusfrüchte können zu Symptomen der Sonnenallergie führen. Empfindlich auf die Sonne kann die Haut zudem an parfümierten Stellen reagieren, wobei hier die Reaktion von Sonne und Parfüm zur Sonnenallergie führt.
Etwa 10 bis 20 Prozent aller Deutschen leiden unter einer Sonnenallergie. Eine beträchtliche Anzahl, was die Sonnenallergie zu einer sehr häufig auftretenden Krankheit macht. Vor allem leiden Kinder und junge Erwachsene an den Symptomen einer Sonnenallergie, wobei Frauen tendenziell häufiger betroffen sind, als Männer.
Durch die klimatischen Bedingungen in Deutschland ist die als polymorphe Lichtdermatose bezeichnete Sonnenallergie vor allem in der Zeit von März bis Juni anzutreffen. Erklärbar ist das dadurch, dass die Haut nach der langen, zumeist sonnenarmen Winterperiode im Frühjahr besonders empfänglich für die Sonneneinstrahlung ist und mit einer Sonnenallergie auf die plötzlich intensive Sonnenstrahlung reagiert. Das macht auch das Phänomen der Sonnenallergie im Urlaub leicht verständlich. Bei Reisen in sonnenreiche Regionen kann sich eine Sonnenallergie auch unabhängig von der Jahreszeit entwickeln.
Judith Schomaker