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Herpes simplex

Unter der Bezeichnung Herpes simplex versteht man Erkrankungen, die durch eine Primärinfektion mit dem Herpes simplex-Virus (HSV) oder eine Reaktivierung der im Körper verbliebenen Viren ausgelöst werden.

Herpes
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Entstehung von Herpes simplex

Herpes simplex ist eine durch eine Virusinfektion ausgelöste Erkrankung. Der Erreger ist entweder das Herpes simplex-Virus Typ 1 (HSV1) oder das Herpes simplex-Virus Typ 2 (HSV2). Das Virus ist Mitglied der Gattung Simplexvirus und gehört der Familie der Herpesviridae an.

Herpesviren sind kubische Viren, d. h., sie haben die Form eines Eicosaeders (20-Flächner). Die Erbsubstanz der Viren liegt als Doppelhelix (DNA) vor. Das Virusgenom ist von einem Kapsid umhüllt, das wiederum von einer Hüllmembran umschlossen ist. Aus diesem Grund spricht man bei diesem Virus auch von einem sog. behüllten Virus. Der Durchmesser der Hüllmembran beträgt ca. 150 bis 200 nm.

Herpes simplex-Viren verbleiben lebenslang im Körper

Ein Kennzeichen der Herpes simplex-Viren ist ihre sog. Persistenz, d. h., nach erfolgter Primärinfektion verbleibt das Virus lebenslang im Körper. In unterschiedlich häufigen Abständen kann es dann zu Reaktivierungen kommen, d. h., das Virus vermehrt sich erneut und die Krankheit tritt wieder auf. Solche Reaktivierungen können die unterschiedlichsten Ursachen haben, z. B. ein geschwächtes Immunsystem, Sonnenlichtexposition, hormonelle oder psychologische Einflüsse.

Nach heutigen Erkenntnissen geht man davon aus, dass Herpes simplex-Viren ein onkogenes Potential haben, d. h., dass sie u. U. Krebs auslösen können. Im Verdacht haben Wissenschaftler das Herpes simplex-Virus Typ 2 u. a. als Auslöser für Gebärmutterhalskrebs. Verglichen mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) spielen sie bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs vermutlich eine untergeordnete Rolle.

Wie gelangen Herpesviren in den Körper?

Das Herpes simplex-Virus gelangt über Tröpfchen- bzw. Schmierinfektion (z. B. Husten, Niesen oder das gemeinsame Benutzen von Gebrauchsgegenständen) oder durch direkten Kontakt der Haut (z. B. beim Küssen oder ungeschützten Sexualkontakt) in den Körper. Eintrittspforte sind meist kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut. Durch diese verhältnismäßig große Ansteckungsgefahr sind Infektionen mit Herpes simplex-Viren relativ häufig: Es wird davon ausgegangen, dass über 90 % der älteren Erwachsenen bereits einmal in ihrem Leben mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Warum jedoch rund 60–70 % der Infizierten ihr Leben lang keine Symptome zeigen, konnte bislang nicht geklärt werden.

Der Verlauf einer Primärinfektion mit Herpes simplex-Viren

Nachdem das Herpes simplex-Virus in die Epithelzellen eingedrungen ist, vermehrt es sich dort zunächst. Dann wird die infizierte Wirtszelle zerstört und neue Viruspartikel werden freigesetzt. Durch direkten Kontakt zwischen den Zellen oder durch freigesetzte Viruspartikel gelangt der Erreger auch zu den Nervenendigungen (Axone) und wird zu den Ganglien (Nervenknoten) weitertransportiert. Hier lösen die Erreger ebenfalls eine Infektion aus. Nachdem die Infektion abgeklungen ist, verbleiben die Viren in den Ganglien und verfallen in eine Art Dämmerzustand. Aus dieser Ruhephase können sie jedoch jederzeit reaktiviert werden und erneut entzündliche Reaktionen der Haut auslösen.

Antje Habekuß

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