Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Die Diagnose MS stellt auch die Lebenspläne von Angehörigen auf den Kopf. Viele versuchen, der erkrankten Person eine Stütze zu sein. Einige Angehörige stellen ihre Bedürfnisse in dieser Situation zurück und sind dadurch psychisch doppelt belastet.
In einer solchen Situation ist es sinnvoll, sich über MS zu informieren. Auf diese Weise verliert die Krankheit oft schon einen Teil ihres Schreckens. Daneben sollten sich Angehörige über die Unterstützungsmöglichkeiten informieren, die es für Familienmitglieder von Erkrankten gibt. Ein Austausch mit anderen Angehörigen z. B. kann sehr hilfreich sein – schon, um sich mit den eigenen Problemen und Ängsten nicht allein zu fühlen.
Im Internet gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich über MS zu informieren. Angehörige sollten darauf achten, dass es sich um seriöse Quellen handelt. Als Anlaufstelle empfehlen sich die Webseiten der DMSG und ihrer Landesverbände. Hier finden sie nicht nur Informationen über die Krankheit und ihre Behandlung, sondern können sich auch mit anderen Angehörigen vernetzen – z. B. über die Plattform MS Connect.
Die DMSG und ihre Landesverbände sind nicht nur virtuell im Netz vertreten, sie unterhalten auch Beratungsstellen in jedem Bundesland. In vielen Fällen ist es sinnvoll, mit den Berater*innen vor Ort direkt Kontakt aufzunehmen, denn diese wissen, an wen sich Angehörige und MS-Erkrankte bei Problemen wenden können, geben selbst zudem oft Hilfestellung.
Hinzu kommt: Die Beratungsstellen können Ansprechpartner*innen in den regionalen Selbsthilfegruppen für MS-Kranke und ihre Angehörigen vermitteln.
Wer interessiert an neuen wissenschaftlichen Studien zu MS ist, findet ebenfalls bei der DMSG erste Informationen.
Wichtig ist auch, das offene Gespräch mit dem erkrankten Familienmitglied zu suchen. Hier erhalten Angehörige Informationen aus erster Hand: Welche gesundheitlichen Probleme sind vordringlich? Welche Ängste haben Betroffene? Wie gehen sie damit um und wie können Partner, Eltern, Geschwister sie unterstützen? Genauso wichtig ist, dass Angehörige ihre eigenen Ängste und Sorgen formulieren und ihre Verunsicherung nicht verbergen. Gemeinsam fällt es in der Regel leichter, Lösungen für Probleme zu finden.
Quelle: Befund MS 1/2022