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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Kognitive Beschwerden: das Gedächtnis stärken

Bei Menschen mit MS treten im Verlauf der Krankheit oft kognitive Veränderungen auf: Die Gehirnleistung ist beeinträchtigt. Diese Veränderungen führen vor allem zu Problemen der Aufmerksamkeit und Konzentration, zu Einschränkungen in der Denkleistung, d. h., Betroffene brauchen länger, um Informationen aufzunehmen oder sich einzuprägen, und sind weniger flexibel im Denkvermögen.

Als Folge kann es z. B. zu Problemen bei der Arbeit kommen, weil Patient*innen etwa für Aufgaben länger brauchen als ihre Kolleg*innen oder sich schlechter und weniger lang konzentrieren können. Auch die Merkfähigkeit kann gestört sein.

Medikamente

Bislang ist noch nicht genau geklärt, ob verlaufsmodifizierende Therapien kognitive Beschwerden abmildern können. Bisherige Studienergebnisse legen jedoch nahe, dass die meisten eingesetzten Wirkstoffe die Denkleistung fördern. Behandelte Patient*innen haben bessere kognitive Leistungen erbracht als Studienteilnehmer*innen, denen Placebos verabreicht wurden.

Andere Möglichkeiten der Behandlung

Eine Reihe von Untersuchungen hat ergeben, dass körperliche Aktivität bei MS nicht nur positive Auswirkungen auf körperliche Einschränkungen hat, sondern auch die kognitiven Leistungen verbessert. Vor allem auf die Denkleistung, aber auch auf Aufmerksamkeit und Gedächtnis wirkte sich körperliches Training positiv aus.

Gute Ergebnisse wurden insbesondere mit Ausdauertraining erzielt, in Studien z. B. mit dem Gehen auf dem Laufband. Regelmäßig durchgeführt kann Ausdauersport wie Gehen, Fahrradfahren oder Schwimmen unter Umständen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist stärken.

Auch Aktivitäten wie Lesen, Musizieren, Tanzen oder das Erlernen neuer Fertigkeiten tragen dazu bei, kognitive Beeinträchtigungen zu reduzieren. Denn auf diese Weise können sich neue Nervenverbindungen im Gehirn bilden, die die Kognition fördern können. Darüber hinaus gibt es neuropsychologische Therapien, die die Aufmerksamkeit und die Wahrnehmung fördern.

Kompensationsstrategien erleichtern den Alltag. So kann man z. B. einen Einkaufszettel zum Einkauf mitnehmen oder sich die Dinge, die am Tag erledigt werden müssen, notieren. Gegenstände, die mehrmals am Tag benötigt werden (z. B. Schlüssel), sollten stets an den gleichen Platz gelegt werden, um sie wiederzufinden.

MS-Patient*innen, die wissen, dass sie für manche Aufgaben mehr Zeit benötigen, sollten ihr Zeitmanagement an ihre Bedürfnisse anpassen. Auch eine psychotherapeutische Behandlung ist bei kognitiven Veränderungen unter Umständen sinnvoll, wenn Betroffene eine Depression entwickeln.

Quelle: Befund MS 2/2021

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