Lupus erythematodes steht als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Autoimmunerkrankungen der Haut und der inneren Organe. Die beiden hauptsächlich auftretenden Formen der Erkrankung sind der systemische Lupus erythematodes sowie der chronisch diskoide Lupus erythematodes.
Obwohl das Schmetterlingserythem, die Rötung der Gesichtshaut im Bereich der Wangen und der Nase, der Erkrankung einen Teil ihres Namens einbrachte, tritt dieses Symptom nur bei rund einem Viertel der Betroffenen auf. Bei vielen sind es eher unspezifische Symptome, die es auch dem Arzt schwer machen, Lupus erythematodes zu diagnostizieren.
Zu Beginn der Erkrankung zeigen sich meist Allgemeinsymptome wie Müdigkeit oder Leistungsschwäche. Darüber hinaus leiden viele Betroffene unter Gelenkbeschwerden, Haut- bzw. Schleimhautveränderungen (uncharakteristische Ausschläge, Haarausfall, Schleimhautgeschwüre etc.) oder unter einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Während bei einigen Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes immer nur ein Organ befallen ist, gibt es auch einige wenige Betroffene, bei denen der SLE verschiedene Organe nacheinander befällt oder sich auf immer mehr Organe ausbreitet.
Um systemischen Lupus erythematodes sicher diagnostizieren zu können, hat das American College of Rheumatology (ACR) elf Kriterien erarbeitet, von denen mindestens vier erfüllt sein müssen, um die Diagnose SLE zu sichern.
ACR-Kriterien zur Diagnose des systemischen Lupus erythematodes:
Labortests werden in der Diagnostik v. a. dazu herangezogen, das Blut auf spezifische Antikörper zu untersuchen. Bei fast allen Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes fällt der Test auf antinukleäre Antikörper (ANA) positiv aus. Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht: Ein positiver Test auf ANA lässt nicht zwangsläufig auf SLE schließen. Auch bei anderen Erkrankungen ist der ANA-Titer erhöht. Bei rund drei Viertel aller SLE-Patienten ist der Nachweis von Antikörpern gegen doppelsträngige DNA (Anti-dsDNA) positiv. Darüber hinaus werden bei Bluttests auch diverse Entzündungsmarker (Blutsenkungsgeschwindigkeit, erhöhtes C-reaktives Protein etc.) sowie weitere Laborparameter überprüft.
Zur Diagnose der übrigen Kriterien werden verschiedenste Verfahren angewandt. Vermutet man beispielsweise einen Befall der Niere werden Urintests durchgeführt (z. B. auf Eiweiß im Urin). Mithilfe bildgebender Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT), Computertomografie (CT) und Elektroenzephalogramm (EEG) können z. B. Veränderungen des Zentralnervensystems diagnostiziert werden. Häufig kann bei Niere, Leber oder Haut auch durch die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe geklärt werden, ob das jeweilige Organ Zeichen von Lupus erythematodes zeigt.
Antje Habekuß