Rheumatoide Arthritis ist eine Erkrankung, die durch schmerzende, geschwollene Gelenke charakterisiert ist. In ihrem Verlauf führt sie zu fortschreitender Gelenkzerstörung und dadurch zu zunehmenden
Bislang ist es nicht möglich, die Rheumatoide Arthritis ursächlich zu therapieren und damit zu heilen, da nicht genau bekannt ist, wodurch die Erkrankung ausgelöst wird. Es ist jedoch mit den derzeit zur Verfügung stehenden therapeutischen Verfahren möglich, das Fortschreiten der Rheumatoiden Arthritis zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.
Die Basistherapie bei Rheumatoider Arthritis besteht aus bestimmten Antirheumatika, den sog. DMARDs (engl. Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs). Medikamente, die zu dieser Arzneimittelgruppe gehören, bekämpfen nicht nur die Symptome der Erkrankung (z. B. den Schmerz). DMARDs wirken so auf das Krankheitsgeschehen ein, dass einer Gelenkzerstörung möglichst vorgebeugt oder sie zumindest hinausgezögert wird. Auf diese Weise helfen diese Arzneimittel dabei, die Funktionsfähigkeit des Gelenks so lang wie möglich zu erhalten.
Ergänzend oder z. T. auch alternativ zu diesen Präparaten können Biologika eingesetzt werden. Zu dieser Medikamentengruppe gehören z. B. biotechnologisch hergestellte monoklonale Antikörper, mit denen es möglich ist, Immunreaktionen zu unterdrücken. Zu diesen gehören u. a. TNF-Alpha-Blocker. Sie binden an TNF-Alpha und sorgen so dafür, dass diese entzündungsfördernde Substanz nicht mehr wirksam werden kann.
Neben diesen Medikamenten, die das Krankheitsgeschehen beeinflussen können, werden in der Therapie ergänzend Arzneimittel eingesetzt, die lediglich die Symptome lindern und somit die Lebensqualität des Patienten verbessern helfen. Zu diesen Arzneimitteln gehören in erster Linie Schmerzmittel (sog. Analgetika) und Entzündungshemmer (z. B. Glukokortikosteroide und Nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR).
Inzwischen ist bekannt, dass Rheumatoide Arthritis ein Risikofaktor für die Entstehung von Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, im Rahmen der Therapie auch die Blutfettwerte, den Blutdruck und die Knochendichte im Auge zu behalten und bei Bedarf zu behandeln.
Viele Patienten mit Rheumatoider Arthritis bewegen sich wenig, weil für sie Bewegung meist mit starken Schmerzen verbunden sind. Ein angemessenes Bewegungstraining kann sich jedoch auf sehr vielfältige Weise positiv auf das Beschwerdebild und den Erkrankungsverlauf auswirken. So gehen Mediziner aufgrund wissenschaftlicher Belege davon aus, dass durch körperliche Aktivität die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe wie TNF-Alpha gehemmt wird. Dazu kommt, dass Bewegung auch das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen senkt und sich positiv auf das Allgemeinbefinden auswirkt. Mit gelenkschonenden Trainingseinheiten (z. B. Schwimmen, Radfahren oder Wandern) kann somit – möglichst nach Absprache mit dem Arzt – die Therapie sinnvoll ergänzt werden.
Da insbesondere sportliche Aktivitäten in der Gruppe mehr Spaß machen als allein, kann es sinnvoll sein, sich einer Sportgruppe anzuschließen. Häufig bieten Patientenorganisationen sogar spezielle Kurse für Rheumatiker an. Auch durch Funktionstrainings wie Krankengymnastik, Ergotherapie kann der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusst werden.
Antje Habekuß