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Schlafstörungen

Von Schlafstörungen spricht man, wenn der Schlaf zu kurz ausfällt oder zu häufig unterbrochen wird und nicht erholsam ist. Schlafstörungen können sehr unterschiedlich sein: Einige Betroffene können nicht einschlafen, andere wachen in der Nacht auf und finden nicht wieder in den Schlaf zurück.

Schlafstörungen
© iStock - Ridofranz

Diagnose von Schlafstörungen

Die Diagnose von Schlafstörungen ist nicht einfach, denn es handelt sich um ein vielschichtiges Krankheitsbild, da oft mehrere Ursachen vorliegen. Eine weitere Schwierigkeit der Diagnose von Schlafstörungen ist, dass viele Betroffene oft keine Erinnerung an ihren gestörten Schlaf haben. Sie fühlen sich oft matt, unkonzentriert oder leiden an anderen diffusen Symptomen. Es ist wichtig für den Patienten festzustellen, dass er unter Schlafstörungen leidet.

Für die anschließende Therapie muss die Ursache der Schlafstörungen herausgefunden werden, denn neben der Müdigkeit am Tag lässt dauerhafter Schlafmangel schneller altern, kann Übergewicht verursachen, Bluthochdruck und Diabetes auslösen. Um festzustellen, was die Auslöser der Schlafstörungen sind, muss sich der Arzt intensiv mit dem Patienten beschäftigen. Um einen möglichst genauen Eindruck von den Ursachen der Schlafstörungen zu erhalten, werden bei Patienten mit einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus i. d. R. verschiedene Verfahren der Diagnose angewandt.

Anamnese zur Diagnose von Schlafstörungen

Um mögliche zugrunde liegende organische Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlafstörungen zu erkennen, erfragt der behandelnde Arzt die Krankengeschichte (Anamnese). Fragen zur Diagnose von Schlafstörungen können sein: Gibt es Atemprobleme, Gelenk- oder Kopfschmerzen? Klagt der Patient über Herzbeschwerden, Muskelschmerzen oder Muskelzuckungen? Auch ein Kribbeln in den Beinen kann ein wichtiges Symptom sein. Im Rahmen der Anamnese von möglichen Schlafstörungen muss abgeklärt werden, welche Medikamente der Patient einnimmt, beispielsweise Mittel gegen Bluthochdruck, Asthma, Allergien und ob von einem hohen Konsum an Koffein, Alkohol, Nikotin oder Drogen auszugehen ist.

Um noch nicht bekannte Gesundheitsprobleme als Auslöser der gestörten Nachtruhe zu entdecken wie etwa Bluthochdruck, Atemwegsbeschwerden oder Magenleiden, sind verschiedene Untersuchungen erforderlich. Mit einem Urintest und einer Blutuntersuchung werden mögliche Schilddrüsenstörungen oder Nierenleiden ausgeschlossen. Für die Diagnose von Schlafstörungen schließt sich ein Elektrokardiogramm (Messung der Herzstromkurve) an, welches Aufschluss über die Funktion des Herzens gibt. Durch Ultraschalluntersuchungen kontrolliert der Arzt andere innere Organe und den Zustand wichtiger Gefäße, um z. B. eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) als Ursache für die Schlafstörungen ausschließen zu können.

Kann der Hausarzt keine eindeutige Diagnose der möglichen Schlafstörungen stellen, ist es manchmal ratsam, einen weiteren Facharzt, z. B. einen Internisten, einen Lungenfacharzt oder einen Hormon- und Drüsenspezialisten – einen Endokrinologen – aufzusuchen. Mitunter kann auch ein Psychotherapeut bzw. ein Psychiater der richtige Facharzt für die Diagnose sein, wenn der behandelnde Arzt eine psychische Problematik hinter den Schlafproblemen vermutet.

Schlafstörungen: Schlaffragebogen und Schlaftagebuch

Mithilfe von Schlaffragebögen und Schlaftagebüchern wird der Patient dazu angeleitet, sein Schlafverhalten genau zu beobachten und zu dokumentieren. Diese Dokumentation kann dem Arzt Erkenntnisse über die Art der Schlafstörungen geben.

Wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose der Schlafstörungen sind:

  • Zubettgeh- und Schlafzeiten: Wie lange benötigt der Patient, um einzuschlafen?
  • Gewohnheiten/Aktivitäten vor dem Schlafengehen
  • Wie beurteilt der Patient seinen Schlaf: unruhiger Schlaf, wacht der Patient nachts auf? Wenn ja, wie oft und wann?
  • Weitere Fragen zur Diagnose von möglichen Schlafstörungen können sein:

  • Ist der Patient tagsüber müde und unkonzentriert? Fühlt er sich häufig niedergeschlagen und lustlos? Nickt der Patient tagsüber immer wieder ein, vielleicht auch in unpassenden Situationen?
  • Wie ist die Lebens- und Arbeitssituation des Patienten? Häufige Reisen oder Schichtarbeit?
  • Steht der Patient beruflich oder privat unter Stress?
  • außergewöhnliche Vorkommnisse (Zähneknirschen, Atemaussetzer, Schlafwandeln)
  • besondere Lebenssituation, z. B. Verlust eines geliebten Menschen
  • Oftmals ist es hilfreich, wenn der Betroffene über einen längeren Zeitraum ein Schlaftagebuch führt, in dem dieser seine Schlafgewohnheiten und -erfahrungen aufschreibt. Der Schlafablauf und die Beschwerden können so noch genauer erfasst werden und ggf. Aufschlüsse über mögliche Schlafstörungen geben.

    Schlafstörungen: Schlaflabor

    Wenn die Auslöser der Schlafstörungen nach den gründlichen körperlichen Untersuchungen und durch die Befragung mittels Schlaftagebuch nicht herausgefunden werden konnten, ist es meist sinnvoll, den Patienten an ein Schlaflabor zu verweisen. In einem Schlaflabor können als Ursache der Schlafstörungen z. B. eine Schlafapnoe oder eine Bewegungsstörung wie das Restless-Legs-Syndrom diagnostiziert werden. Die Überprüfung des gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus mit entsprechenden Diagnoseverfahren kann in Universitätskliniken wie auch in vielen größeren Krankenhäusern mit einem Schlaflabor durchgeführt werden.

    Im Rahmen einer sog. kardiorespiratorischen Polysomnografie (PSG) werden mehrere Untersuchungen durchgeführt während der Patient die Nacht im Schlaflabor verbringt, z. B.

  • Kontrolle der Atmung: Es werden Häufigkeit und Dauer von Atemaussetzern gemessen
  • Elektroenzephalogramm (EEG) misst die Hirnströme
  • Elektrokardiogramm (EKG) zur Überprüfung der Herzfunktion
  • Elektromyogramm (EMG) kontrolliert die Muskelaktivität an Beinen und Kinn
  • Elektrookulogramm (EOG) verzeichnet die Augenbewegungen während der sog. REM-Phasen
  • Kehlkopfmikrofon zur Erfassung von Schnarchgeräuschen
  • Lage des Körpers
  • Sensoren am Zeigefinger oder Ohrläppchen messen den Sauerstoffgehalt im Blut
  • Der Schlafmediziner kann nach Auswertung all dieser Daten eine genaue Diagnose zu möglichen Schlafstörungen stellen und danach die passende Therapie auswählen. Mithilfe der PSG kann beurteilt werden, ob der Schlaf gestört ist und welche Form von Schlafstörungen vorliegt. Die Messungen im Schlaflabor werden z. B. zur Diagnose von Schlafstörungen wie Schlafapnoe herangezogen.

    Karin Janowitz

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