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Schleudertrauma

Ein Schleudertrauma oder Beschleunigungstrauma ist eine Verletzung der Halswirbelsäule, die verkürzt auch HWS genannt wird. Es entsteht durch einen heftigen Aufprall, bei dem die Weichteile der Halswirbelsäule stark in Mitleidenschaft gezogen und überdehnt werden.

Schleudertrauma
© iStock - monkeybusinessimages

Therapie eines Schleudertraumas

Nach einer genauen Untersuchung wird der Arzt einen Behandlungsplan bei einem Schleudertrauma aufstellen können. Dabei wird auf den Schweregrad des Schleudertraumas geachtet. Für eine möglichst schnelle Wiederherstellung des früheren gesundheitlichen Zustandes ist es wichtig, so früh wie möglich mit der Therapie eines Schleudertraumas zu beginnen. Im Normalfall ist der Patient nach einem Monat schmerzfrei. Ausnahmen sind nicht auszuschließen.

Zum chronischen Verlauf der Beschwerden eines Schleudertraumas kann es insbesondere bei älteren Unfallopfern, Betroffenen mit bereits vorgeschädigter Wirbelsäule und Menschen mit psychischen Störungen kommen. Meistens reicht eine kurzfristige Therapie beim Schleudertrauma mit Krankengymnastik und Medikamenten, die zur Muskelentspannung dienen und Schmerzen stillen können, aus.

Bei lang anhaltenden Beschwerden kann eine sog. Kombinationstherapie bei einem Schleudertrauma sinnvoll sein. Diese wird von Schmerztherapeuten oder in schmerztherapeutischen Kliniken angeboten und beinhaltet beim Schleudertrauma eine Kombination aus Therapien mit antidepressiven Medikamenten, kognitiver Verhaltenstherapie und Physiotherapie.

Veraltete Therapie: Tragen einer Halskrause

Früher mussten Patienten nach einem Schleudertrauma eine Halskrause tragen. Heute erachtet man diese Vorgehensweise nicht mehr als eine sinnvolle Therapie-Maßnahme. Durch das Tragen der Halskrause nach einem Schleudertrauma wird die Halsmuskulatur für eine gewisse Dauer ruhiggestellt. Dadurch kommt es allerdings zur Erschlaffung der Muskulatur, die folglich die Wirbelsäule nicht mehr funktionsgerecht stützen kann. Es kann somit zu einer Verstärkung der Beschwerden des Schleudertraumas kommen.

Ärzte empfehlen bei der Therapie nach einem Schleudertrauma, die gewohnten Alltagsaktivitäten so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Angebracht wären hierfür Nackenübungen, die vom Arzt oder einem Physiotherapeuten gezeigt oder beschrieben werden können. Aber auch Massagen, Wärmebehandlungen und gymnastische Übungen zur Lockerung der verspannten Muskulatur können nach einem Schleudertrauma hilfreich sein. Schmerzen bedingt durch das Schleudertrauma können u. U. durch Kühlen gelindert werden.

Nackenübungen bei einem Schleudertrauma

Bei einem Schleudertrauma kommt es zu einer Verletzung der Halswirbelsäule. Deshalb kann es bei der Therapie des Schleudertraumas sinnvoll sein, bestimmte Nackenübungen durchzuführen, um die Nacken- und Halsmuskulatur vor Verspannungen zu schützen und die Beweglichkeit nach einem Schleudertrauma wiederherzustellen. Hierzu können beim Schleudertrauma bestimmte Übungen helfen, die von Ärzten und Physiotherapeuten empfohlen werden.

Eine mögliche Übung ist das vorsichtige Vorbeugen des Kopfes mit dem Kinn zur Brust und wieder zurück zur Ausgangsposition. Das Gleiche kann auch in die entgegengesetzte Richtung gemacht werden. Den Kopf vorsichtig in den Nacken legen, als würde man zur Decke schauen wollen, und wieder zurück in die Ausgangsposition kommen. Eine ähnliche Nackenübung nach einem Schleudertrauma besteht darin, den Kopf zur Seite zu beugen, sodass das rechte Ohr zur rechten Schulter neigt. Nach der seitlichen Beugung den Kopf wieder in Ausgangsposition bringen und den gleichen Vorgang zur linken Seite ausüben.

Genauso gut kann man den Kopf zuerst zur rechten Seite nach hinten, über die Schulter schauend, drehen. Und dann zur anderen Seite die gleiche Drehung durchführen – den Kopf zur linken Schulter drehen und versuchen über diese hinwegzuschauen.

Man kann auch einen kleinen, weichen Ball zwischen den Kopf und einer Wand legen. Den Ball an die Stirn anlegen und ihn an der Wand kreis- oder achtförmig bewegen. Das Gleiche kann auch mit dem Hinterkopf vollführt werden. Diese Übungen sollen die versteiften Muskeln des Nackens lockern und für eine schmerzfreie Bewegung der Halswirbelsäule nach einem Schleudertrauma sorgen.

Richtige Körperhaltung im Alltag nach einem Schleudertrauma

Eine richtige Körperhaltung kann die Heilung nach einem Schleudertrauma positiv beeinflussen sowie weiteren möglichen Schäden vorbeugen. In einer physiotherapeutischen Behandlung wird dem Patienten mit Schleudertrauma beigebracht, dass aufrechtes Sitzen – sei es zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Universität – die Entstehung von Schmerzen verhindern kann. Die aufrechte Sitzhaltung veranlasst die Muskeln der Halswirbelsäule dazu, den Kopf aufrecht zu halten und im Nacken schmerzfrei zu bleiben. Die richtige Sitzhaltung ist dann gewährleistet, wenn der Sitzende in der Sitzposition beide Gesäßknochen spürt und nicht ins Hohlkreuz zurückfällt. Auch das richtige Heben und Tragen kann für die Halswirbelsäule bedeutend sein. Dadurch verhindert man unnötige Belastungen oder mögliche Fehlstellungen der Halswirbelsäule beim Heben oder Tragen.

Prävention beim Autounfall

Damit es bei und nach einem Autounfall nicht zu einem Schleudertrauma kommt, oder die Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden können, empfiehlt es sich, auf die richtige Einstellung der Kopfstütze im Fahrzeug zu achten. Dabei sollte jede Kopfstütze für alle Insassen des Wagens vor dem Fahren fachgemäß eingestellt werden.

Der optimale Abstand zwischen dem Kopf des Insassen und der Kopfstütze beträgt weniger als zwei Zentimeter. Die Oberkante der Stütze sollte auf der gleichen Höhe sein wie der Scheitel des Kopfes. Somit wird vermieden, dass der Kopf bei einem Aufprall zu weit nach hinten geschleudert wird. Durch die richtige Einstellung der Kopfstütze wird der Kopf von ihr aufgefangen und eine Überdehnung der Halswirbelsäule kann vermieden werden und damit auch ein mögliches Schleudertrauma.

Maria Ballau

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