Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Acrolein, ein Nebenprodukt des Fettstoffwechsels, das u. a. im Urin und im Blut vorkommt, kann unter Umständen dazu beitragen, die Krankheitsaktivität bei MS zu messen, ergab eine Studie der Indiana University School of Medicine (USA). Acrolein sammelt sich im Mausmodell der MS im Zentralnervensystem dort an, wo Schäden vorkommen. Das wiederum schadet den Myelinscheiden, die die Nervenzellen ummanteln und bei MS in Mitleidenschaft gezogen werden.
Frühere Tests in Tiermodellen von MS, der Parkinsonkrankheit, Rückenmark- und Hirnverletzungen hatten ergeben, dass sich die Substanz an Standorten neurologischer Verletzungen ansammelt, was oxidativen Stress und Schäden an den Myelinhüllen verursacht. Die genannte Studie ermittelte, dass Acrolein im Blut und Urin von MS-Patienten in größeren Mengen vorlag als bei Gesunden. Die Forscher vermuten daher, dass hohe Acroleinwerte auf eine höhere Krankheitsaktivität hindeuten könnten. Sie erhoffen sich von weiteren Untersuchungen zu Acrolein auf lange Sicht, mithilfe von einfachen Blut- und Urintests die Krankheitsentwicklung bei MS diagnostizieren zu können.
Quelle: Befund MS 1/2019