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Sodbrennen

Mit Sodbrennen wird ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre bezeichnet, das durch den unnormal langen Rückfluss von Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux) begründet ist.

Sodbrennen
© iStock - Tharakorn

Diagnose von Sodbrennen

Seltenes Sodbrennen, das eindeutig mit Ursachen wie übermäßiger Nahrungsaufnahme einschließlich bestimmter Sodbrennen begünstigender Nahrungsmittel erklärbar ist, ist in der Regel harmlos. Tritt Sodbrennen häufig – auch nach normaler Nahrungsaufnahme und verstärkt im Schlaf – auf, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Auch ein automatischer Reflux beim Vorbeugen des Oberkörpers oder im Liegen erfordert eine ärztliche Abklärung.

Symptome von Sodbrennen

Symptome, die nicht unmittelbar mit Sodbrennen in Verbindung gebracht werden, von denen aber viele Betroffene berichten, sind Heiserkeit und Räusperzwang sowie Husten. Vermutlich wird der Vagusnerv im Gehirn, der an der motorischen Steuerung von Kehlkopf, Rachen und oberer Speiseröhre beteiligt ist, durch den Rückfluss von Magensaft gereizt und löst über Gehirnschaltungen den Räusper- und Hustenzwang aus. Besonders Personen mit Sprechberufen wie Schauspieler oder auch Sänger leiden unter dieser Auswirkung des Sodbrennens. Viele Asthmatiker leiden unter Sodbrennen, weil kleine Mengen Magensaft in die Atemwege gelangen und eine Krampfreaktion in den Bronchien auslösen.

Ablauf der Untersuchung

Die Untersuchung zur Abklärung von Sodbrennen beginnt normalerweise mit einem Arzt-Patientengespräch (Anamnese), Fragen zu den Beschwerden des Patienten und seiner Krankheitsgeschichte. Der Arzt kann so herausfinden, seit wann und wann verstärkt Sodbrennen auftritt und ob weitere Symptome vorhanden sind. Darauf folgt die körperliche Untersuchung. An deren Anfang steht die Kontrolle des Rachens. Rötungen können auf diese Weise schon erkannt werden und auf die Entzündung der Speiseröhre durch eine Gastroösophageale Refluxerkrankung hinweisen. Ein Ausschluss von Herzkrankheiten, gerade wenn unspezifischer Druck oder Schmerz im Brustraum als Symptome für Sodbrennen auftreten, ist notwendig. Eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophago-Gastro-Duodendoskopie) kann genaueren Aufschluss über deren Zustand geben.

Speiseröhrenspiegelung bei Verdacht auf Sodbrennen

Spiegelungen oder endoskopische Untersuchungen geben Aufschluss über den Zustand innerer Organe und Körperteile. Um die Speiseröhre auf Entzündungen zu untersuchen, wird das Endoskop, ein schlauchartiges Instrument mit etwa 11 mm Durchmesser, dessen Spitze mit einer Kamera ausgestattet ist, durch den Mund über den Rachen in die Speiseröhre eingeführt. Auf einem Monitor betrachtet der Arzt das Innere der Speiseröhre und beurteilt den Zustand der Speiseröhrenschleimhaut und kontrolliert eine eventuelle Geschwürbildung. Entweder weist die Speiseröhre Entzündungsanzeichen auf oder es wird keine entzündliche Veränderung erkannt. Man unterscheidet zwischen einer endoskopisch-positiven Refluxösophagitis und der endoskopisch-negativen Refluxösophagitis. Ca. 50 % der Betroffenen leiden an letzterer Variante, bei der keine Entzündung erkennbar ist, was scheinbar im Widerspruch zum Hauptsymptom steht, wenn chronisches Sodbrennen vorliegt.

Magenspiegelung

Zusätzlich zur Speiseröhre wird der Magen endoskopisch untersucht. Dabei wird das Endoskop durch Mund und Speiseröhre in den Magen eingeführt und liefert Bilder über den Zustand des Magens. Die Magenspiegelung wird ambulant oder im Krankenhaus durchgeführt. Da die Prozedur in der Regel als unangenehm empfunden wird und Schmerzen sowie ein Würgereiz auftreten können, ist eine Betäubung üblich. Die Untersuchung kann auch transnasal, also durch die Nase, erfolgen. Moderne Endoskope können Gewebeproben entnehmen und kleinere Operationen durchführen, beispielsweise zur Stillung von Blutungen in Magen oder Speiseröhre. Eventuelle Schädigungen weisen auf die Schwere der Entzündung und des Magensaft-Rückflusses hin. Die Magenspiegelung kann auch Krankheiten diagnostizieren, die eine Refluxösophagitis verursachen (sekundärer Reflux).

Säurebestimmung

Zusätzlich zur Endoskopie gibt die Säurebestimmung Aufschluss über eine mögliche Refluxkrankheit. Bei der sogenannten pH-Metrie werden die Dauer und die Häufigkeit des Magensäure-Rückflusses über 24 Stunden gemessen. Eine dünne, circa 3 mm große Sonde, die im Rahmen einer Magenspiegelung im unteren Speiseröhrendrittel hinterlassen wird, misst die Säurekonzentration (pH-Wert) und meldet diese an einen elektronischen Datenspeicher, der während der gesamten Messdauer in Körpernähe getragen werden sollte. Der Alltag ist durch diese Messung weitestgehend uneingeschränkt, auch wenn das Gefühl eines Fremdkörpers im Hals auftritt. Durch die Übertragung der Daten auf einen Computer werden die Messwerte ausgewertet.

Reflux aus dem Dünndarm (Duodenogastroösophagealer Reflux)

Duodenogastroösophagealer Reflux beschreibt den Rückfluss vom Dünndarminhalt in die Speiseröhre, wobei er den Magen passiert. Die Messung dieses Refluxes soll laut Leitlinie allerdings bei der Diagnose von Beschwerden bei Sodbrennen nicht durchgeführt werden.

Weitere diagnostische Untersuchungen

Geben die Spiegelungen und die Werte aus der pH-Metrie keinen oder ungenügenden Aufschluss, können eine Druckmessung in der Speiseröhre und/oder ein Säurebelastungstest zur Diagnosesicherung durchgeführt werden.

Barbare Kliem

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