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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Tipps für schöne Füße

Empfindungsstörungen (Sensibilitätsstörungen) in den Füßen sind bei MS häufig. Kribbeln und Missempfindungen oder ein verringertes Temperaturempfinden können als Folge eines Schubs auftreten. Einer guten Fußpflege kommt dann besondere Bedeutung zu. Denn es kann leicht zu kleinen Verletzungen am Fuß kommen, die bei Sensibilitätsstörungen nicht sofort bemerkt werden. Daher ist es wichtig, die Füße regelmäßig zu untersuchen und zu pflegen. Wenn bei wärmeren Temperaturen die Füße schwitzen, können sich MS-Symptome unter Umständen verstärken (Uhthoff-Phänomen). Auch in diesem Fall ist es wichtig, die Füße gut zu pflegen.

Für MS-Patient*innen mit Ataxie oder Koordinationsstörungen kann es schwierig sein, die Füße selbstständig zu pflegen. In diesem Fall sollten sich Betroffene über den Besuch einer professionellen Fußpflege Gedanken machen, um Problemen wie Schwielen oder Druckstellen vorzubeugen, die durch Fehlbelastungen aufgrund von Empfindungsstörungen auftreten können.

Die Pflege der Füße

Damit es nicht zu schmerzhaften Fußproblemen wie Hühneraugen oder Druckstellen kommt, sollten MS-Patient*innen ihre Füße täglich untersuchen und pflegen. Dazu gehört eine sanfte Reinigung der Füße – unter der Dusche oder in einem Fußbad. Nach dem Waschen müssen die Füße gründlich abgetrocknet werden, auch in den Zehenzwischenräumen. Das beugt u. a. Fußpilz vor.

Es empfiehlt sich, die Füße nach dem Waschen einzucremen – am besten mit einem speziellen Fußpflegebalsam. Auch in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, die Füße gut zu pflegen, z. B. auch mit einer Fußkur: Der Fuß wird dabei gut eingecremt und regeneriert in Baumwollsocken über Nacht.

Regelmäßig sollte zudem die Hornhaut entfernt werden. Eine schonende Entfernung gelingt am besten mit einem Bimsstein – und zwar nach einem Fußbad, bei dem die Haut der Füße etwas eingeweicht wurde. Allerdings muss gut darauf geachtet werden, nicht zu viel Hornhaut zu entfernen. Denn sonst kann es leicht zu Verletzungen kommen. Insbesondere MS-Patient*innen mit Sensibilitätsstörungen sollten beim Entfernen der Hornhaut vorsichtig sein.

Anschließend sollten die Fußnägel, die nach einem Fußbad etwas weicher sind, gekürzt werden. Dafür gibt es Knipser, Feilen oder Nagelscheren. Auch hier gilt: Jede/r nimmt, womit er oder sie am besten zurechtkommt. Vor dem Kürzen der Nägel sollte die Nagelhaut leicht zurückgeschoben werden, z. B. mit einem Wattestäbchen, damit sie keinen Schaden nimmt.

Ob die Fußnägel nach dem Kürzen eine runde oder gerade Form haben, ist egal – es kommt auf den individuellen Geschmack an. Mit einer Feile dauert das Kürzen der Fußnägel am längsten, es ist aber auch die schonendste Variante. Beim Feilen sollte nur in eine Richtung gefeilt werden, damit die Nagelstruktur keinen Schaden nimmt.

Professionelle Fußpflege

MS-Patient*innen, die nicht in der Lage sind, die Füße selbst zu pflegen, sollten ihre/n behandelnde/n Arzt/Ärztin ansprechen, ob es möglich ist, ein Rezept für eine medizinische Fußpflege zu bekommen, damit ggf. die gesetzliche Krankenkasse die Kosten übernimmt. Bei Sensibilitätsstörungen kann das unter Umständen der Fall sein. Sonst können evtl. Angehörige die Fußpflege übernehmen. Es kann sich lohnen, die Füße regelmäßig zu pflegen, um z. B. Druckstellen zu verhindern.

Was tun bei schwitzenden Füßen?

Bei schwitzenden Füßen können Schuhe aus atmungsaktiven Materialien sinnvoll sein. Auch die richtige Wahl der Socken (Naturmaterialien sind besser als Synthetikprodukte) kann das Schwitzen reduzieren. Beim Uhthoff-Phänomen helfen sanfte Wechselbäder zur Abkühlung. Auch gibt es verschiedene Hilfsmittel, z. B. kühlende Sohlen oder Gelpolster.

Quelle: Befund MS 1/2021

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