Was hilft bei Harnwegsbeschwerden?

Bei einer Antihormontherapie bei Brustkrebs werden dem Körper die weiblichen Hormone entzogen, um das Tumorwachstum zu bremsen. Doch der Mangel an Östrogen kann unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen, wie z. B. Harnwegsinfekte.

Sie entstehen, weil sich aufgrund des niedrigen Östrogenspiegels die Scheidenflora verändert. Damit geht z. T. auch der natürliche Schutz gegen Keime, die in die Harnröhre und die Blase aufsteigen können, verloren. In der Folge kann sich dann häufiger ein Harnwegsinfekt entwickeln.

Ein akuter Harnwegsinfekt kann mit einem Antibiotikum behandelt werden. Betroffene sollten außerdem viel trinken, um die Keime aus Blase und Harnröhre wieder auszuspülen. Geeignet ist Wasser, aber auch spezielle Tees aus der Apotheke können getrunken werden. Sie enthalten häufig Inhaltsstoffe, die auch eine antibakterielle Wirkung haben können. Gegen Schmerzen helfen entsprechende Arzneimittel. Auch eine Wärmflasche oder warme Sitzbäder versprechen Linderung.

Um sich bestmöglich vor einer Harnwegsinfektion zu schützen, sollten Frauen grundsätzlich ausreichend trinken. Wichtig ist auch eine gute Intimhygiene, um das Aufsteigen der Keime so gut wie möglich zu verhindern. Frauen sollten den Intimbereich am besten ohne Seife und nur mit warmem Wasser reinigen. Möglich ist auch der Einsatz spezieller Intimwaschlotionen. Außerdem sollten sie sich grundsätzlich von vorne nach hinten abputzen. Darüber hinaus ist es hilfreich, getragene Unterwäsche auf 60 Grad zu waschen.

Quelle: Leben? Leben! 3/2020