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Immunonkologie

Das Immunsystem geht gegen Krebszellen in der Regel nicht vor, weil es nicht erkennt, dass es sich um bösartige Zellen handelt. Durch immunonkologische Verfahren soll das Immunsystem dabei unterstützt werden, Krebszellen zu identifizieren und zu bekämpfen.

Immunonkologie
© iStock - Maurizio De Angelis

Was ist Immunonkologie?

Therapien bei Krebs, wie z. B. die Operation, die Bestrahlung und die Chemotherapie, werden direkt gegen den Tumor eingesetzt. Das bedeutet, dass die therapeutische Maßnahme entweder durch das chirurgische Entfernen des Tumors erfolgt; oder durch energiereiche Strahlen oder Medikamente (sogenannte Zytostatika) bösartige Gewebe und bösartige Zellen, die sich bei Krebs in unkontrollierter und ungebremster Form durch Zellteilung vermehren angegriffen und zerstört werden.

Die Immuntherapie schlägt eine andere Richtung ein. Sie geht nicht auf direktem Wege gegen den Krebstumor vor. Stattdessen wird das körpereigene Immunsystem des Menschen aktiviert und für den Kampf gegen die bösartigen Zellen genutzt. Durch bestimmte Medikamente wird das Immunsystem in der Form aktiviert, dass es in die Lage versetzt wird, bösartige Zellen zu identifizieren und zu vernichten. So soll das Tumorwachstum gebremst werden.

Was bedeutet Immunonkologie?

Die Immunonkologie ist eine Richtung der Onkologie also der Krebsforschung bzw. der medizinischen Lehre von Tumorerkrankungen. Sie bekämpft die Tumorzellen nicht direkt, sondern nutzt das Immunsystem im Kampf gegen den Krebs. Die Immunonkologie ist eine relativ junge Richtung der Krebsforschung, obwohl die ersten Immuntherapien bereits vor über einem Jahrhundert eingesetzt wurden. Der Bereich der Immunonkologie wird von vielen Fachleuten als bahnbrechend für die Zukunft angesehen.

Prinzipiell geht es in der Immunonkologie darum, dass das körpereigene Abwehrsystem des Menschen seine stärkste und effektivste Waffe ist, wenn Krankheiten identifiziert und bekämpft werden sollen. Dabei sollen die natürlichen Fähigkeiten des Immunsystems genutzt werden, um dem Tumor zu bekämpfen. Das Immunsystem ist stark genug, um die Krebszellen zu bekämpfen. Das Problem ist, dass sich Tumorzellen so tarnen, dass das Immunsystem sie gar nicht erst als bösartige Zellen identifiziert. Die Immunonkologie setzt an diesem Punkt an und stärkt das Immunsystem gezielt in der Erkennung von Krebszellen. Dafür gibt es verschiedene Immuntherapie, die eingesetzt werden können wie z. B. Impfungen, Checkpoint-Inhibitoren oder monoklonale Antikörper.

Krebszellen für das Immunsystem erkenntlich machen

Die Immunonkologie zielt darauf ab, die körpereigene Abwehr dazu anzuregen, gegen die bösartigen Tumorzellen vorzugehen. Das Hauptproblem besteht jedoch darin, bei den körpereigen Zellen zwischen gut- und bösartig zu unterscheiden. Eigentlich richtet sich das Immunsystem nur gegen körperfremde Stoffe und Substanzen, z. B. gegen Viren, Bakterien, Pilze u. v. m., die den Körper angreifen. Körpereigene Zellen werden i. d. R. nicht angegriffen (es sei denn, der Betroffene hat eine Autoimmunkrankheit), denn sonst würde das Abwehrsystem alle Körperzellen und Organe angreifen. Im Falle einer Erkrankung an Krebs muss also das Immunsystem dazu bewegt werden, gegen die Krebszellen vorzugehen, obwohl es sich um körpereigene Zellen handelt. Man muss dem Immunsystem das Signal geben, dass es sich um körperfremde Substanzen handelt. Nur so kann die Immunreaktion starten.

Fedor Singer

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