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Frauengesundheit in verschiedenen Lebensphasen

Die Lebensphasen bei Frauen können – oft im Gegensatz zu denen der Männer – durch markante körperliche Veränderungen und Vorgänge markiert werden.

Frauengesundheit Lebensphasen
© iStock - pixdeluxe

Wechseljahre: Was hilft gegen die Beschwerden?

Im Durchschnitt hat eine Frau in Deutschland mit Anfang 50 Jahren ihre letzte Menstruation. Die Wechseljahre beginnen nicht erst mit dem Ausbleiben der Regelblutung. Die hormonelle Umstellung im Körper setzt bereits Jahre vorher ein und dauert auch noch nach Ausbleiben der Regelblutung an. Im Laufe dieser Zeit nimmt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron im Körper ab.

Als Reaktion auf diese hormonelle Umstellung können unterschiedliche Beschwerden auftreten. Aber nicht alle Frauen sind davon betroffen. Rund ein Drittel von ihnen hat keine gesundheitlichen Einschränkungen. Bei anderen Frauen können die Begleiterscheinungen der Wechseljahre dagegen das Wohlbefinden – und damit auch den Alltag – beeinträchtigen.

Die Beschwerden können zu Beginn der Wechseljahre auftreten oder auch mehrere Jahre nach der letzten Regelblutung. Betroffene können mit ihrem Frauenarzt Möglichkeiten zur Linderung der Beschwerden besprechen.

Seelische Probleme und Erschöpfungszustände

Die hormonelle Umstellung verursacht nicht nur Veränderungen im Körper, sie kann auch zu psychischen Problemen führen. Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter Stimmungsschwankungen, sind häufiger gereizt, niedergeschlagen, antriebslos oder ängstlich. In einigen Fällen können sich in dieser Zeit Depressionen entwickeln, die dann behandelt werden müssen.

Verantwortlich für diese Stimmungslage ist das Fehlen von Östrogen. Dieses wirkt sich positiv auf die Stimmung aus und nimmt Einfluss auf das Zentralnervensystem, das u. a. für die Gefühle, die Aufmerksamkeit und die Verarbeitung von Informationen verantwortlich ist.

Daher kann es in dieser Zeit vermehrt zu Erschöpfungszuständen kommen. „Alles deutet darauf hin, dass die Einnahme von Safran-Extrakt auch bei allgemeinen Erschöpfungszuständen, wie sie z. B. in den Wechseljahren vorkommen, hilfreich sein kann“, sagt Priv.-Doz. Dr. Jens Ulrich Rüffer, Deutsche Fatigue-Gesellschaft. Hier hat sich gezeigt, dass der Safran-Extrakt auch eine stimmungsaufhellende Wirkung hat und die Konzentration fördert.

Haarausfall

Mit der Abnahme von Östrogen im Körper der Frau verändert sich auch insgesamt die Zusammensetzung der Hormone. Im Verhältnis gesehen sind nun mehr männliche Hormone vorhanden. Dies wird Frauen, die unter einem erblich bedingten Haarausfall leiden, zum Verhängnis. Bei ihnen ist auch vermehrt das männliche Hormon Dihydrotestosteron (DHT) zu finden, das für erblich bedingten Haarausfall mit verantwortlich ist. Das DHT lässt die Haare dünner werden, bis sie schließlich ausfallen. Die Haarwurzel verkümmert und die Haare wachsen nicht mehr nach. Kahle Stellen auf der Kopfhaut, aber auch an den Seiten sind die Folge.

Frauen, die unter Haarausfall leiden, sollten sich deshalb bei einem Dermatologen vorstellen, der die Ursache des Ausfalls untersuchen und auf der Suche nach Gegenmaßnahmen helfen kann.

Schwitzen und Hitzewallungen

Mehr als 80 % der Frauen haben mit plötzlich auftretenden Hitzewallungen und Schweißausbrüchen zu kämpfen. Sie treten vermehrt mit dem Beginn der Menopause auf. Die Hitze breitet sich plötzlich im Körper aus, vor allem im Gesicht, am Hals und im Oberkörper. Die Haut im Gesicht rötet sich. Ist die Hitze nach ein paar Minuten wieder verflogen, beginnen Betroffene häufig zu fieren. Diese Hitzewallungen können auch nachts auftreten und das Schlafen beeinträchtigen.

Häufig verschwinden Hitzewallungen verbunden mit Schweißausbrüchen von ganz allein. Ist dies nicht der Fall oder leiden Frauen besonders stark unter den Einschränkungen, kann die Einnahme von Hormonen sinnvoll sein. Betroffene sollten sich darüber ausführlich mit ihrem Arzt beraten.

Osteoporose

Der Mangel an Östrogen kann unter Umständen auch zu Knochenschwund führen. Denn: Das weibliche Hormon Östrogen ist mit dafür verantwortlich, dass die Knochen ausreichend Kalzium aufnehmen. Das Kalzium ist der wichtigste Baustein des Knochens. Verändert sich die Kalziumaufnahme in den Wechseljahren ausgelöst durch die hormonellen Veränderungen, nimmt die Stabilität des Knochens ab. Gebrochene Knochen oder Veränderungen an der Wirbelsäule können die Folge sein.

Um dem Knochenschwund entgegenzuwirken, ist eine kalziumreiche Ernährung wichtig. Kalzium ist vor allem in Milch und Milchprodukten, Sesam, Nüssen und in Gemüsesorten wie etwa Brokkoli und Grünkohl enthalten. Auch Vollkornprodukte sind kalziumreich und damit wichtige Nährstofflieferanten. Neben Kalzium beugt auch Vitamin D dem Knochenabbau und der Osteoporose vor. Vitamin D sorgt dafür, dass das Kalzium im Darm aufgenommen und dann in die Knochen eingebaut werden kann. Vitamin D ist u. a. in Leber, Eiern, Fisch und Pilzen enthalten. Um den Körper ausreichend mit Kalzium und Vitamin D zu versorgen, ist ein kurzer Aufenthalt in der Sonne zu empfehlen. Außerdem kann eine gezielte Nahrungsergänzung sinnvoll sein.

Wechseljahresbeschwerden mit Hormonen lindern? Pro und Contra

Während der Wechseljahre findet eine hormonelle Umstellung statt, die Auswirkungen auf Körper und Geist haben kann. Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und trockene Schleimhäute können die Lebensqualität beeinträchtigen. Eine Hormonersatztherapie kann Symptome bei rund 20 bis 30 Prozent der Betroffenen lindern. Was sind Vor- und Nachteile?

Wie funktioniert eine Hormonersatztherapie?

Bei einer Hormonersatztherapie werden dem weiblichen Körper Hormone z. B. in Form von Tabletten, Pflastern, Sprays und Gelen zugeführt. Es geht dabei nicht darum, die gleiche Hormonkonzentration wie vor den Wechseljahren zu erreichen. Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Linderung der Beschwerden.

In welcher Dosis und Kombination (Gestagen und Östrogen) die Hormone verabreicht werden, sollten Frauen mit ihrer Ärztin/ihrem Arzt besprechen. Auch das Alter der Frau und mögliche Vorerkrankungen spielen eine Rolle. Grundsätzlich sollte die niedrigste wirksame Dosierung verabreicht werden. Symptome, z. B. Hitzewallungen, können behandelt werden.

Für wen kommt eine Hormonersatztherapie infrage?

Aus medizinischer Sicht wird eine Hormonersatztherapie Frauen empfohlen, die unter starken Hitzewallungen leiden. Diese können nachlassen. Eine weitere Indikation für eine Hormonersatztherapie ist eine sogenannt Rückbildung der Scheidenschleimhaut (Schleimhautatrophie), vor allem wenn damit Beschwerden an den Harn- und/oder Geschlechtsorganen einhergehen.

Es ist außerdem möglich, dass mit einer Hormonersatztherapie Schlafstörungen, Konzentrations- sowie Gedächtnisprobleme und Depressionen gelindert werden.

Was muss vor der Verabreichung von Hormonen beachtet werden?

Vor einer Hormonersatztherapie muss abgeklärt werden, ob nicht andere Erkrankungen für Beschwerden wie Haarausfall, Schlafstörungen oder psychische Probleme (Depression etc.) verantwortlich sind (z. B. Erkrankungen der Schilddrüse).

Können andere Ursachen ausgeschlossen werden, ist es sinnvoll, den Hormonspiegel mithilfe einer Blutuntersuchung zu bestimmen. Kann ein Mangel festgestellt und für die Symptome verantwortlich gemacht werden, sollte – sofern Arzt/Ärztin und Patientin sich für eine Hormonersatztherapie entscheiden – immer die niedrigste mögliche Dosis zum Einsatz kommen. Diese Dosis sollte regelmäßig überprüft werden.

Wie lange kann eine Hormonersatztherapie durchgeführt werden?

Eine Hormonersatztherapie sollte nicht länger als fünf Jahre dauern, da dann die Risiken für unerwünschte Nebenwirkungen steigen. Wichtig ist zudem, die Therapie zum Ende auszuschleichen, also die verabreichte Dosis über mehrere Wochen/Monate zu reduzieren. Ein abruptes Absetzen könnte dazu führen, dass die Symptome erneut auftreten.

Welche Hormone kommen zum Einsatz?

In der Regel kommt werden der Hormonersatztherapie Östrogen und Gestagen gemeinsam verabreicht. Östrogen allein würde das Wachstum der Schleimhaut in der Gebärmutter zu stark anregen. Gebärmutterkörperkrebs könnte die Folge sein. Durch Gestagen wird dies verhindert. Frauen, denen die Gebärmutter bereits entfernt wurde, können in der Regel auf die Einnahme von Gestagen verzichten.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Zu Beginn kann es zu Spannungsgefühlen in der Brust, irregulären Blutungen oder einer Gewichtszunahme kommen. Auch Wassereinlagerung oder Beschwerden im Magen-Darm-Bereich können auftreten. Die meisten Beschwerden lassen nach einiger Zeit nach.

Für wen kommt die Behandlung nicht infrage?

Frauen, die eine Hormonersatztherapie in Betracht ziehen, sollten sich ausführlich von ihrer Ärztin/ihrem Arzt beraten lassen, um Nutzen und Risiko gegeneinander abzuwägen. Meist geht mit einer Hormonersatztherapie ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose einher. Dies gilt in erster Linie für Frauen, bei denen bereits eine Thrombose aufgetreten ist.

Auch, wenn es in der Familie Thrombosefälle gab, ist das Risiko, durch eine Hormonersatztherapie eine Thrombose zu bekommen, erhöht. Zudem haben Frauen mit Übergewicht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass bei ihnen im Rahmen einer Hormonersatztherapie eine Verstopfung der Blutbahn auftritt.

Quellen:
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 3/2021
Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2019

Wechseljahre: Was hilft gegen die Beschwerden?
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