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Männergesundheit in verschiedenen Lebensphasen

Um jede Lebensphase gesund wahrnehmen zu können, sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen eingehalten werden. Diese helfen, Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Männergesundheit in verschiedenen Lebensphasen
© iStock - Highwaystarz-Photography

Zeugungsunfähigkeit

Die Ursachen für eine ungewollte Kinderlosigkeit können sowohl bei der Frau als auch beim Mann oder auch bei beiden liegen. Manchmal kann zudem keine Ursache gefunden werden. Stellt sich nach einem Jahr mit regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft ein, sollten Paare ärztlichen Rat einholen. Ansprechpartner*innen für Männer sind Urolog*innen/Androlog*innen.

Meist ist eine verminderte Spermienqualität bei Männern Ursache für die Zeugungsunfähigkeit. Um eine reife Eizelle befruchten zu können, muss der Großteil der in der Samenflüssigkeit (Ejakulat) enthaltenen Samenzellen (Spermien) normal geformt und beweglich sein sowie möglichst lange überleben. Bei verminderter Spermienqualität finden sich dagegen zu wenige, viele fehlgebildete oder unbewegliche und kaum lebensfähige Spermien in der Samenflüssigkeit. Die Spermienqualität kann durch eine Untersuchung des Ejakulats (Spermiogramm) beurteilt werden.

Verschiedene Faktoren können sich auf die Spermienqualität auswirken, z. B. einseitige Ernährung, Nikotin, häufiger Alkoholgenuss, Drogenkonsum, bestimmte Medikamente oder zu enge Hosen. Auch Erkrankungen wie z. B. Mumps, Infektionen (z. B. Chlamydien), ein Hodenhochstand, Krebserkrankungen oder ein Testosteronmangel können die Fruchtbarkeit einschränken ebenso wie Störungen des Spermientransports.

Wenn ein Paar ungewollt kinderlos bleibt, kann dies zu einer Belastung innerhalb der Beziehung werden. Ebenso können psychische Probleme auftreten, der Druck nimmt zu, was wiederum negative Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit haben kann.

Behandlung

Maßnahmen wie gesunde Ernährung, mehr Bewegung, Abnehmen bei Übergewicht, Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie Stressabbau z. B. durch Entspannungsmethoden und Meditation können die Spermienqualität unter Umständen steigern.

Je nach festgestellter Ursache können unterschiedliche Therapiemöglichkeiten eingesetzt werden wie z. B.:

  •  Antibiotika bei Infektionen
  • medikamentöse Behandlung bei Testosteronmangel (aber es darf kein Testosteron gegeben werden)
  • Operationen bei verschlossenen Samenwegen
  • Psychotherapie

Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung

Wenn die Fruchtbarkeit nicht verbessert oder die Ursachen der Fruchtbarkeitsstörung nicht behandelt werden können, kommen unter Umständen Methoden der künstlichen Befruchtung infrage. Bei wenig eingeschränkter Spermienqualität und Vorhandensein ausreichend beweglicher Spermien kann eine sogenannte Insemination vorgenommen werden. Dabei wird der Samen direkt in die Gebärmutter gespritzt.

Bei deutlich eingeschränkter Spermienqualität findet die künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers der Frau im Labor statt. Bei der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) wird das Spermium im Laborglas direkt in die Eizelle eingebracht. Die befruchtete Eizelle wird, nachdem sie sich geteilt hat, wieder in die Gebärmutter übertragen.

Welche Behandlungen werden von der Krankenkasse übernommen?

Die Krankenkassen unterstützen die Behandlungen bis zum Alter der Frau von 40 Jahren und bis zum Alter des Mannes von 50 Jahren. Therapien der künstlichen Befruchtung (Insemination, ICSI) werden zu 50 Prozent unterstützt. Einige Krankenkassen übernehmen mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 50 Prozent der Kosten.

Wenn ein Mann vasektomiert wurde, übernimmt die Krankenkasse keine Kosten. Vasektomierten Männern, bei denen nach der operativen Unterbrechung des Samenleiters (Vasektomie) z. B. durch geänderte Lebensumstände wieder ein Kinderwunsch besteht, wird eine Refertilisierungsoperation bei mikrochirurgischen Spezialist*innen empfohlen. Dabei soll die Zeugungsfähigkeit wiederhergestellt werden.

Quelle: Deutsches Magazin für Männergesundheit 1/2021

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