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Nikotinsucht

Bei einer Nikotinsucht handelt es sich um eine durch den Konsum von Tabakwaren hervorgerufene Abhängigkeit. Die Nikotinsucht kann durch das Rauchen von Zigaretten, Zigarillos, Zigarren oder und durch das Kauen oder Schnupfen von Tabak ausgelöst werden.

Nikotinsucht
© iStock - Terroa

Rauchfrei durchstarten

Der Weg zum endgültigen Nichtraucher ist ein langer Prozess. Häufig werden bei der Nikotinsucht mehrere Anläufe benötigt, um den Weg tatsächlich zu schaffen. Rückfälle aufgrund der Nikotinsucht können also vorkommen und sind keine Schande. Aus ihnen können wertvolle Erfahrungen gezogen werden, die beim nächsten Versuch möglicherweise hilfreich sind. Egal was passiert, der Schlüssel zu einer rauchfreien Zukunft liegt darin, bei Rückschlägen und Schwierigkeiten nicht die Motivation zu verlieren, sondern positiv auf den bereits erbrachten Erfolg zu blicken.

Rückfälle aufgrund der Nikotinsucht

Besonders in den ersten Tagen und Wochen besteht eine erhöhte Rückfallgefahr, da in dieser Zeit die Entzugserscheinungen der Nikotinsucht auch eine körperliche Komponente aufweisen und sehr stark sein können. Wer in dieser Zeit schon einmal gescheitert ist, sollte nicht ängstlich daran zurückdenken, sondern es als Vorteil nutzen. Eine solche Person weiß bereits, was auf sie zukommt, und hat somit auch die Möglichkeit, sich darauf einzustellen. Besonders in schwierigen Phasen ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass jeder rauchfreie Tag die Chance erhöht, auch dauerhaft rauchfrei zu bleiben.

Auch wer einmal seinem Verlangen der Nikotinsucht nachgibt, muss deshalb nicht sofort von seinem gesamten Vorhaben abweichen – die Begriffe Ausrutscher und Rückfall machen hier im Zweifel den Unterschied. Will jemand das Rauchen wirklich aufgeben, kann aber in einer bestimmten Situation aufgrund der Nikotinsucht der Versuchung nicht widerstehen, so sollte er sein Fehlverhalten als Ausrutscher definieren und an seinem Vorhaben festhalten. Das Wort Rückfall beschreibt gewissermaßen ein Scheitern und stellt die vorangegangenen Mühen als nahezu wertlos dar. Ein Ausrutscher hingegen kann jedem mal passieren und muss einen nicht direkt aus der Bahn werfen.

Positiv denken

Positives denken ist ein Schlüssel zum Erfolg. Statt sich darüber zu ärgern, wenn sich auch nach einer relativ langen Zeit ohne Zigaretten mal wieder das Verlangen nach Nikotin deutlich meldet und gleich das Aufhören des Rauchens in Frage zu stellen, sollte man besser auf das blicken, was man schon erreicht hat. Die vielen Tage ohne Zigarette. Die vielen Situationen, in denen man dem Verlangen der Nikotinsucht bereits widerstehen konnte. Wenn es die anderen Male funktioniert hat, warum nicht auch dieses Mal? Man kann stolz sein auf sich und auf das, was man bereits erreicht hat!

Ein angsterfülltes Schauen in die Zukunft ist wenig hilfreich. Man sollte nicht über die vielen Situationen nachdenken, die alle noch gemeistert werden wollen, sondern sich viel lieber eine schöne rauchfreie Zukunft ausmalen. Vielleicht sind auch schon erste Erfolge zu verzeichnen, wie zum Beispiel ein Nachlassen oder Verschwinden des Raucherhustens, sodass man nicht nur weiß, dass man seine Gesundheit verbessert, sondern dieses auch spürt. Und was ist schon die geringe Einschränkung der Lebensqualität durch die Versuchungen, doch zur Zigarette zu greifen, wenn dem ein solcher Gewinn durch ein längeres, gesünderes Leben ohne den dauernden Stress, rauchen zu müssen, entgegensteht?

Meiden bestimmter Situationen

Besonders in der ersten Zeit des Nichtrauchens kann es hilfreich sein, bestimmte Situationen zu meiden, die das Verlangen nach einer Zigarette verstärken. Ehemalige Raucher trinken zum Beispiel häufig als Ausgleich für das fehlende Nikotin viel Kaffee. Aufgrund einer Koppelung aus Raucherzeiten ruft jedoch der Kaffeegeruch das Verlangen nach einer Zigarette hervor – und bereitet dem ehemaligen Raucher Probleme, sein Vorhaben der rauchfreien Zukunft auch zu erfüllen. Es empfiehlt sich, in der ersten Zeit den Kaffee durch zuckerfreien Tee oder Ähnliches zu ersetzen.

Genetische Veränderungen führen zur Nikotinsucht

Ein Nikotinentzug verläuft von Person zu Person sehr unterschiedlich. Deshalb liegt für den Start in eine rauchfreie Zukunft auch kein genereller Plan vor, der allen Menschen hilft, sondern jeder muss selbst für sich herausfinden, ob er oder sie auf verschiedene unterstützende Methoden zurückgreifen möchte und welche ihm bzw. ihr dann auch wirklich helfen, der Nikotinsucht entgegenzuwirken. Was der besten Freundin oder dem besten Freund geholfen hat, muss also nicht unbedingt die optimale Methode für einen selbst sein. Schon die Ausprägung der Nikotinsucht an sich ist von Person zu Person unterschiedlich – begründet durch einen unterschiedlichen genetischen Hintergrund.

Gemeint sind die THP-Gene, die für die Produktion des Nervenbotenstoffes Serotonin wichtig sind. Liegen Veränderungen dieser Gene vor, führt dies zu einer häufigeren und stärkeren Nikotinsucht, die zudem abhängig von Geburtsjahr und Geschlecht die Betroffenen auch vergleichsweise früher mit dem Rauchen beginnen lässt.

Dies heißt jedoch nicht, dass Menschen mit einer solchen Genveränderung vor unüberwindbaren Problemen der Nikotinsucht stehen – jeder kann den Weg in ein rauchfreies Leben schaffen, wenn der Wille dazu da ist. Dem einen wird er etwas leichter fallen, dem anderen hingegen etwas schwerer.

Lydia Köper

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