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Therapie der Neurodermitis

Die Therapie von Neurodermitis setzt sich aus Basis- und Schubtherapie zusammen. Zusätzlich können ergänzende Maßnahmen ergriffen werden.

Therapie Neurodermitis
© iStock - Xesai

Schubtherapie

Neurodermitis verläuft schubweise, d. h. es gibt Phasen, in denen die Haut besonders belastet ist. Dies zeigt die Haut durch einen äußerst verstärkten Juckreiz an. Aus dem Juckreiz folgt intensives Kratzen, welches nicht selten bis zu Verletzungen der Haut führt. Diese Verletzungen wiederum bieten Erregern eine willkommene Eintrittspforte. Im weiteren Verlauf entzündet sich die Haut und verstärkt wiederum den Juckreiz. Es handelt sich hierbei geradezu um einen Teufelskreis, den die Kinder und Jugendlichen mit Neurodermitis nur mithilfe der richtigen Schubtherapie durchbrechen können.

Schnelle Hilfe für die Haut durch Kortison

Eines der wichtigsten Hilfsmittel bei der Schubtherapie von Neurodermitis ist das Kortison. Kortison wirkt sich entzündungshemmend auf die Haut aus und setzt parallel dazu die Immunabwehr der Haut herab, die ursächlich für die Entzündungen der Haut ist. Doch auch wenn im Laufe der Zeit eine breite Palette an kortisonartigen Wirkstoffen, sogenannten Kortikoiden, entwickelt wurde und die Nebenwirkungen nicht mehr ganz so stark sind wie noch vor einigen Jahren, so ist dennoch bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Kortison besondere Vorsicht geboten.

In früheren Jahren wurde Kortison bei Neurodermitis häufig in zu hohen Dosen und oft als Tablette oder Spritze verabreicht. In diesem Zusammenhang traten z. T. Nebenwirkungen wie Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen, Magen-Darm-Probleme oder Wasser- und Fetteinlagerungen im Körper auf. Heutzutage wird gerade bei Neurodermitis eher eine kortisonhaltige Salbe verwandt, die örtlich begrenzt auf die entzündeten Stellen der Haut aufgetragen wird. Auch können die Kortikoide heute die natürliche Barriere der Haut nicht mehr so schnell überwinden, sodass weniger Kortison über die Haut in den Körper eindringt. Nichtsdestotrotz sollte es aber im Interesse der Eltern von Kindern mit Neurodermitis liegen eine gut verträgliche Variante zu wählen, wenn ihr Kind mit Kortison behandelt werden soll. Eine Kortisonbehandlung bei Kindern und Jugendlichen findet in enger Absprache mit dem Arzt statt. Auch darf die Behandlung nicht zu lang andauern, da sonst die Struktur der Haut leidet. Die Kortisonsalbe wird regelmäßig dünn auf die entzündeten Partien der Haut aufgetragen. Neigt sich die Schubtherapie dem Ende zu, wird die Anwendung und Dosierung des Kortisons stetig verringert. Man schleicht sich sozusagen aus der Kortisonbehandlung hinaus.

Alternativen zu Kortison

Neben Kortison sind seit einigen Jahren auch Salben und Cremes mit dem Wirkstoff Tacrolimus oder Pimecrolimus zur Behandlung von Neurodermitis auf dem Markt. Beide Substanzen sind gehören zu den sog. sogenannten topischen Calcineurin-Inhibitoren und weisen eine entzündungshemmende Wirkung auf die Haut auf. Zwar liegen bislang keine aussagekräftigen Langzeitergebnisse zu eventuellen Nebenwirkungen vor, doch scheinen die Wirkstoffe auch bei längerer Anwendung und auch auf größeren Hautarealen gut verträglich zu sein. Darüber hinaus eignen sich topische Calcineurin-Inhibitoren zur Behandlung äußerst empfindlicher Bereiche der Haut, die zur Kortisonbehandlung ungeeignet sind. Der Wirkstoff Pimecrolimus ist für Kinder und Jugendliche empfohlen, doch sollten die betroffenen Kinder älter als 2 Jahre sein. Tacrolimus kann ebenfalls zur Schubtherapie von Neurodermitis bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, doch sollte die Dosierung recht niedrig sein. Eine hohe Dosierung (0,1 Prozent) empfiehlt sich erst, wenn die Jugendlichen das 17. Lebensjahr überschritten haben.

Antibiotika bei Kratzverletzungen der Haut

Erleiden die Kinder und Jugendlichen mit Neurodermitis einen sehr starken Schub, so kann es dazu kommen, dass sie sich durch intensives Kratzen Verletzungen der Haut zufügen. Es können sich größere Wunden auf der Haut bilden, die unter Umständen eine Behandlung mit Antibiotika nötig werden lassen. Je nach Ausprägung helfen äußerlich oder innerlich angewendete Antibiotika. Auf diesem Weg werden Bakterien, die durch die Wunden eingedrungen sein können, abgetötet und an der Vermehrung gehindert.

Melissa Seitz

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