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Schwerhörigkeit

Als Schwerhörigkeit (Hypakusis) wird ein Zustand beschrieben, bei dem das Hörvermögen der Betroffenen zwischen totaler Gehörlosigkeit und normalem Hören liegt.

Ohrenkrankheiten
© iStock - Martin Barraud

Diagnose von Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit tritt in den meisten Fällen nicht plötzlich auf, sondern zeichnet sich eher langsam ab. Eines der am häufigsten bei schwerhörigen Menschen zu beobachtenden Symptome ist ihr Bedürfnis, bereits vernommene Aussagen noch einmal zu hören: Bei den Betroffenen kann es vorkommen, dass sie einzelne Sätze oder auch ganze Satzaussagen nicht verstehen und mitunter im Dialog durcheinanderbringen. Bei manchen Patienten kommt es hingegen vor, dass sie tiefe Töne – z. B. das monotone Dröhnen, das auf einer stark frequentierten Straße herrscht – als unangenehm laut wahrnehmen.

Weitere Symptome für Schwerhörigkeit

Bei anderen von Schwerhörigkeit betroffenen Personen kann es hingegen vorkommen, dass sie hohe Töne wesentlich schlechter verstehen als tiefe. Dies stellt insofern ein Problem dar, als für das Verständnis von Sprache insbesondere Konsonanten, die wie die Buchstaben C, S, F und Z eine hohe Tonfrequenz besitzen, entscheidend sind. Schwer verständlich sind für diese Betroffenen insbesondere die Stimmen von Kindern, da sich diese i. d. R. in den höheren Frequenzbereichen bewegen.

Bei manchen Patienten fällt auf, dass sie sehr laut sprechen, da sie aufgrund der Einschränkung ihrer eigenen Hörleistung nur sehr bedingt die Lautstärke der eigenen Stimme einschätzen können. Einige Betroffene kompensieren die Beeinträchtigung ihres Hörvermögens z. B., indem sie Fernseh- und Radiogeräte laut einstellen.

Bei Verdacht auf Schwerhörigkeit den Spezialisten aufsuchen

Hat ein Patient den Verdacht, an Schwerhörigkeit erkrankt zu sein, sollte er den Gang zum Arzt nicht scheuen. Dabei sollte er sich an den HNO (Hals-Nasen-Ohren)-Arzt wenden, da dieser u. a. auf Funktionsstörungen der Ohren und des akustischen Wahrnehmungsvermögens spezialisiert ist. Alternativ können sich Betroffene auch an einen Hörgeräteakustiker wenden, der ebenfalls mit einem Hörtest die Diagnose Schwerhörigkeit stellen kann. Bei einem solchen Test werden Töne in jeweils unterschiedlicher Frequenz eingespielt, die der Patient fast nicht mehr hören kann. Die einzelnen Resultate des Hörtests werden in ein diagrammartiges Schema eingetragen, sodass sich durch Verbinden der einzelnen Punkte eine sog. Hörkurve ergibt. Ihre Interpretation ermöglicht es zu sagen, worin genau die Beschwerden des Patienten bestehen. Freilich sollte der HNO-Arzt die erste Anlaufstelle der Betroffenen sein, da er eine fundierte medizinische Ausbildung hat.

Wie die Diagnose Schallleitungsschwerhörigkeit gestellt wird

Einen Hinweis darauf, ob ein Patient an Schallleitungsschwerhörigkeit leidet, liefert u. a. der sog. otoskopische Befund. Dies bedeutet, dass der HNO-Arzt den Hörgang seines Patienten inspiziert und dabei auf besondere Auffälligkeiten achten wird. Hierzu zählen beispielsweise Verletzungen oder Veränderungen des Trommelfells.

Wie einseitige Schwerhörigkeit erkannt wird

Besteht hingegen Grund zu der Annahme, dass die Schallleitungsschwerhörigkeit nur einseitig ist (d. h., dass nur ein Ohr in Mitleidenschaft gezogen ist), kann der Arzt einen sog. Weber-Test durchführen. Dem Patienten wird hierbei der Fuß einer in Schwingung versetzten Stimmgabel auf den Scheitel gestellt. Der Schall der Stimmgabel wird über den Schädelknochen an das Innenohr geleitet. Sollte der Patienten tatsächlich an einer Schallleitungsschwerhörigkeit leiden, wird er den von der Stimmgabel verursachen Ton auf einer Seite wesentlich lauter hören als auf der anderen.

Wie die Diagnose Schallempfindungsschwerhörigkeit gestellt wird

Um die Diagnose Schallempfindungsschwerhörigkeit stellen zu können, wird der Arzt ebenfalls eine Inspektion des Hörkanals vornehmen. Darüber hinaus kann er beispielsweise auch einen Sprachverständlichkeitstest – ein sog. Sprachaudiogramm – durchführen. Hierbei werden dem Patienten i. d. R. über Kopfhörer gesprochene Wörter in bestimmter Lautstärke vorgespielt. Der Arzt wird hierbei den Betroffenen nach jedem eingespielten Wort fragen, was er gehört hat. Die Diskrepanz zwischen dem, was der Patient glaubt wahrgenommen zu haben, und dem was der Arzt ihm tatsächlich vorgespielt hat, erlaubt es, Rückschlüsse auf Sprachverständnis und Hörvermögen des Betroffenen zu ziehen. Das am häufigsten eingesetzte Audiogramm stellt der sog. Freiburger Wörtertest dar, bei dem dem Patienten einsilbige Substantive oder Zahlwörter vorgespielt werden. Dieses Testverfahren ist beim Verdacht auf eine bestehende Schallempfindungsschwerhörigkeit geeignet, da bei dieser Beeinträchtigung des Hörvermögens einsilbige Wörter i. d. R. auch bei einem optimalen Lautstärkepegel nicht mehr verstanden werden können.

Wie die Diagnose kombinierte Schwerhörigkeit gestellt wird

Um die Diagnose kombinierte Schwerhörigkeit stellen zu können, wird der Arzt auf die bereits genannten Untersuchungsverfahren zurückgreifen. Mit diesen lassen sich die einzelnen Komponenten der Schwerhörigkeit – Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit – bestimmen. Darüber hinaus kann er aber auch auf ein Tonaudiogramm zurückgreifen. Bei diesem Verfahren werden dem Patienten in einer schalldichten Kabine Töne vorgespielt, die in 5 dB-Schritten ansteigen. Sobald der Patient einen Ton wahrnimmt, teilt er dies dem Arzt per Knopfdruck mit. Auf diese Weise kann die Hörschwelle relativ exakt festgestellt werden.

Markus Felsmann

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