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Schwerhörigkeit

Als Schwerhörigkeit (Hypakusis) wird ein Zustand beschrieben, bei dem das Hörvermögen der Betroffenen zwischen totaler Gehörlosigkeit und normalem Hören liegt.

Ohrenkrankheiten
© iStock - Martin Barraud

Therapie von Schwerhörigkeit

Die Therapie bei einer bestehenden Schwerhörigkeit hängt hauptsächlich von den Ursachen der Erkrankung ab. Je nach Art der zugrunde liegenden Erkrankung wird der behandelnde HNO-Arzt eine spezifische Therapieoption vorschlagen. Hierzu zählt beispielsweise eine Operation. Wo die Therapie nicht gelingt, kann die Anpassung eines Hinter-dem-Ohr- oder Im-Ohr-Geräts (Hörgerät) helfen.

Therapie der Schallleitungsschwerhörigkeit

I. d. R. sind die Therapieoptionen bei einer bestehenden Schallleitungsschwerhörigkeit recht gut. Ist die Ursache dieser speziellen Form der Schwerhörigkeit z. B. eine Entzündung des Hörgangs, kann der Arzt etwa eine Therapie mit antibiotischen Tropfen, die lokal angewendet werden, verordnen. Hingegen können Fremdkörper oder Ohrenschmalzpfropfen (Cerumen), die den Gehörgang blockieren, mechanisch – z. B. mit einer entsprechenden Pinzette – oder auch durch Spülung entfernt werden.

Die Operation als eine Therapieoption bei Schwerhörigkeit

Je nachdem, welche Ursachen der Schallleitungsschwerhörigkeit zugrunde liegen, kann diese auch mit einer Operation behoben bzw. behandelt werden. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn die Schwerhörigkeit verletzungsbedingt aufgrund einer Unterbrechung der Gehörknöchelkette besteht. Patienten kann hierbei durch die sog. Tympanoplastik geholfen werden, bei der z. B. die beschädigten Gehörknöchelchen des Patienten durch Keramik- und Titanprothesen ersetzt werden.

Eine Tympanoplastik wird auch dann eingesetzt, wenn die Beeinträchtigung der Hörfunktion von einem durchlochten Trommelfell hervorgerufen wird. Hierbei werden jedoch nicht Prothesen aus körperfremden Material verpflanzt, sondern es wird auf körpereigenes Gewebe des Patienten zurückgegriffen. So wird der Operateur z. B. Muskelhaut des Schläfenmuskels oder Knorpelmasse aus der Ohrmuschel des Schwerhörigen verwenden, um das Trommelfell wiederherzustellen.

Vielfältige Operationsformen als Therapie bei Schwerhörigkeit

Bei einer sog. Otoskerlose, also einer Erkrankung desjenigen Knochens, in den das Innenohr gebettet ist, kann eine Stapesplastik als operatives Verfahren durchgeführt werden. Bei dieser Methode wird ein Stück des Steigbügels – ein Knochen im Innenohr – entfernt. Die unflexible Platte des Steigbügels wird in der Folge entweder mit einem Laser oder einer Nadel geöffnet, sodass ein Stempel aus körperfremden Material zur Schallübertragung eingesetzt werden kann. I. d. R. besteht dieser künstliche Stempel aus Teflon, Platin oder Titan. Nach Angaben von Mediziner kann durch dieses operative Verfahren die Verringerung einer bestehenden Schallleitungsschwerhörigkeit bei mehr als 30 % der Betroffenen erreicht werden, sodass sie bei einer Otosklerose oft Mittel der Wahl ist.

Wie sieht die Therapie bei einem Tubenkatarrh aus?

Ist die Schallleitungsschwerhörigkeit des Patienten das Ergebnis eines Tubenkatarrhs (Entzündung der Ohrtrompete, die bei einer Infektion der oberen Luftwege auftreten kann), ist eine Therapie in vielen Fällen nicht nötig, da dieser i. d. R. spontan zusammen mit dem Atemwegsinfekt abheilen kann. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist eine sog. Parazentese erforderlich. Hierbei handelt es sich um eine kleine Operation, bei der ein winziger Schnitt in einem der unteren Quadranten des Trommelfells erfolgt. In einigen Fällen wird, um einen frühzeitigen Verschluss dieses Einschnitts zu verhindern, ein sog. Paukenröhrchen in die Einschnittstelle gelegt. Ziel dieser Methode ist es, eine Belüftung des Mittelohrs zu erreichen. I. d. R. wird ein Pauckenröhrchen nach ca. 9–12 Monaten vom Körper abgestoßen bzw. vom Arzt entfernt.

In einigen Fällen kann die Schallleitungsschwerhörigkeit auf einen chronischen Mittelohrkatarrh, einer Ansammlung von zähem Schleim im Mittelohr, zurückgeführt werden. Hier ist meist eine Entfernung der Rachenmandeln nötig, wobei in einigen Fällen gleichzeitig eine Parazentese (s. o.) durchgeführt wird. Besteht die Schwerhörigkeit auch nach Durchführung dieser Operationsmethode fort, kann eine Belüftung des Mittelohrs, bei der ein Paukenröhrchen zum Einsatz kommt, durchgeführt werden.

Die Therapie der Schallempfindungsschwerhörigkeit

Leidet der Patient an einer Schallempfindungsschwerhörigkeit, kann ihm weder eine operative noch eine medikamentöse Therapie helfen, sein Hörvermögen in vollem Umfang wiederzuerreichen. Allenfalls Innenohrschäden, die entzündungsbedingt sind, können durch eine Operation oder durch den Einsatz von Antibiotika am Fortschreiten gehindert werden. Auch wenn die Prognose für die Betroffenen, die an einer Schallempfindungsschwerhörigkeit leiden, nur mäßig ausfällt, kann ihnen z. B. durch die Anpassung eines geeigneten Hörgerätes, mit dem der Hörverlust kompensiert werden kann, geholfen werden. Die kleinen Geräte, die entweder als Im-Ohr- oder Hinter-dem-Ohr-Variante zur Verfügung stehen, stellen ein entscheidendes Hilfsmittel zur sozialen Integration schwerhöriger Menschen dar. Sollte der Patient vollständig taub sein, kann er z. B. von einem sog. Cochleaimplantat (CI) profitieren. Hierbei handelt es sich um eine Hörprothese für gehörlose Menschen, deren Hörnerv noch funktionsfähig ist.

Die beste Therapie bei Schwerhörigkeit: Vorbeugung

Wie bei vielen anderen Krankheitsbildern stellt auch bei Schwerhörigkeit die Vorbeugung die beste Therapie dar. Als sinnvoll gilt es, sofort den HNO-Arzt zu konsultieren, sobald erste Veränderungen der Hörtätigkeit wahrgenommen werden (häufig auch von Freunden oder Verwandten). Darüber hinaus gilt als wesentliche Schutzmaßnahme vor Schwerhörigkeit, übermäßigem Lärm aus dem Wege zu gehen.

Markus Felsmann

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