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Fibromyalgie

Hinter der Bezeichnung Fibromyalgie verbirgt sich eine chronische Erkrankung, die insbesondere durch starke Muskelschmerzen und Begleitsymptome wie Müdigkeit, Depressionen, Angststörungen und Magen-Darmprobleme charakterisiert ist.

Fibromyalgie
© iStock - fizkes

Therapie des Fibromyalgie-Syndroms

Bis heute konnte nicht geklärt werden, welche auslösenden Faktoren zur Entstehung des Fibromyalgie-Syndroms führen. Daher ist es trotz der Bemühungen der Mediziner noch nicht gelungen, eine kausale Therapie zu finden und damit die Erkrankung zu heilen.

Therapie setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen

Zur Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms wird eine multimodale, d. h., auf unterschiedlichen Ansätzen beruhende Therapie empfohlen. Eine wesentliche Komponente der Basistherapie ist die Schulung des Patienten u. a. über die Erkrankung, deren Therapie und über den Umgang mit Schmerzen. Diese Patientenschulungsprogramme werden u. a. von spezialisierten Reha-Kliniken, Rheumatologie-Praxen und Patientenorganisationen wie der Rheuma-Liga angeboten.

Außerdem wird empfohlen, dass das basistherapeutische Programm eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Schmerztherapie enthalten solle. Hierbei werden verschiedene Techniken vermittelt, die zur Schmerzbewältigung bzw. -vermeidung beitragen können, z. B. negative Gefühle und Verhaltensweisen, die mit den Beschwerden in Verbindung stehen, durch positive zu ersetzen.

Eine weitere Säule der Therapie besteht aus einem dem individuellen Leistungsvermögen des Patienten angepassten Ausdauertraining. Um Schmerzen und Überanstrengung zu vermeiden, sollten sportliche Aktivitäten in Absprache mit dem Arzt durchgeführt werden. Beispielsweise eignen sich zu Beginn schnelleres Gehen, Radfahren oder Schwimmen. Hilfreich können außerdem ein behutsames Muskelaufbautraining an Geräten und Dehnungsübungen sein.

Individuell können bei Bedarf auch Wärme- oder Kälteanwendungen helfen, den Schmerz zu lindern. Was dabei bevorzugt wird, hängt in der Regel von den Bedürfnissen des Patienten ab: einigen hilft eher Wärme-, den anderen Kältetherapie. Manchen Patienten profitieren z. B. auch von Thermalbädern oder Massagen.

Langfristig konnten manche Patienten durch die Umstellung ihrer Ernährung (fleischreduziert, vitaminreich) eine Besserung der Symptome erreichen. Positiv wirken sich darüber hinaus eine Reduktion von Stressfaktoren sowie das Anwenden von Entspannungstechniken (z. B. autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation) aus.

Therapieunterstützende medikamentöse Behandlung

Um die Symptome des Fibromyalgie-Syndroms medikamentös zu behandeln, werden u. a. bestimmte Antidepressiva eingesetzt. Sie können Schmerzen lindern und darüber hinaus auch die Schlafqualität verbessern. In der Regel wird eine zeitlich beschränkte Behandlung mit diesen Arzneimitteln bevorzugt. Zur Schmerzbehandlung können außerdem sog. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (Selective Serotonin Reuptake Inhibitors, SSRIs) angewendet werden. Diese Wirkstoffe verhindern die Wiederaufnahme des Botenstoffs und erhöhen somit die Verfügbarkeit von Serotonin.

Auch bestimmte Medikamente aus der Arzneimittelgruppe der Antikonvulsiva, die das GABAerge System beeinflussen, können laut aktueller Studienergebnisse zu einer Besserung der Schmerzsymptomatik und einige auch zu einer Linderung von Schlafstörungen bzw. Depressionen beitragen. Die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ist ein Neurotransmitter, der die gesteigerte Freisetzung anderer Botenstoffe senkt und so u. a. Schmerz und Angststörungen lindern kann.

Antje Habekuß

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