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Fibromyalgie

Hinter der Bezeichnung Fibromyalgie verbirgt sich eine chronische Erkrankung, die insbesondere durch starke Muskelschmerzen und Begleitsymptome wie Müdigkeit, Depressionen, Angststörungen und Magen-Darmprobleme charakterisiert ist.

Fibromyalgie
© iStock - fizkes

Leitliniengerechte Therapie

Die 183 Seiten umfassende Leitlinie gibt Empfehlungen zu Diagnose und Therapie der Fibromyalgie und ist für Arzt und Patient gleichermaßen eine Hilfestellung. Wichtigstes Entscheidungskriterium für oder gegen eine Empfehlung ist dabei die größtmögliche Evidenz – d. h., dass durch statistische Verfahren die Wirksamkeit nachgewiesen sein muss. Die Therapie-Entscheidung sollten Arzt und Patient möglichst immer gemeinsam fällen.

Es sind verschiedene Behandlungsschritte vorgesehen, deren Wirksamkeit im Abstand von sechs Monaten überprüft wird. Bei der Basistherapie (Schritt 1) steht die Patientenschulung an erster Stelle. Sie wird ergänzt durch spezielles Ausdauertraining und die Gabe des Antidepressivums Amitriptylin. Für die Weiterbehandlung (Schritt 2) wird eine ambulante Therapie mit mehreren Bausteinen empfohlen, die in manchen Fällen auch (teil-) stationär durchgeführt werden kann. Dazu können physikalische Maßnahmen oder Funktionstraining, Ergotherapie, Tai Chi und Qigong gehören.

In der Langzeitbetreuung (Schritt 3) entwickeln Patient und Arzt gemeinsam ein individualisiertes Behandlungsprogramm. Zeitlich befristet können Antidepressiva, etwa Fluoxetin, oder Wirkstoffe gegen Schmerzen wie Tramadol eingesetzt werden. Auch ergänzende Heilverfahren wie Akupunktur und Homöopathie sind möglich. In der Leitlinie ist eine psychologische Begleitung vorgesehen. Über die Gesprächs- und Verhaltenstherapie hinaus können Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung eingesetzt werden. Genauso bedeutsam wie die Empfehlung für eine Therapiemöglichkeit sind die Empfehlungen gegen bestimmte Angebote, deren Wirkung nicht ausreichend oder gar nicht belegt ist. Dies betrifft umstrittene Therapien wie TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) oder operative Techniken (Quadrantenintervention). Der Einsatz der hyperbaren Sauerstofftherapie und der Elektrokrampftherapie wird genau wie Tenderpoint-Injektionen nicht empfohlen.

Die Rehabilitation spielt bei den rheumatischen Erkrankungen eine große Rolle. In der Leitlinie gibt es dazu klare Aussagen: Eine (teil-)stationäre Reha-Maßnahme sollte veranlasst werden, wenn nicht nur die Teilhabe am Erwerbsleben, sondern auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefährdet ist. Neben der wissenschaftlichen Leitlinie wird eine laienverständliche Patientenleitlinie erstellt, die über Diagnose, Therapie und Selbsthilfe informieren soll.

Quelle: Ratgeber Rheuma 2011

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