Fußpilz trägt den medizinischen Namen Tinea pedis. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die die Haut an den Füßen und Zehen befällt. Verantwortlich dafür sind Hautpilze, sog. Dermatophyten.
Die Diagnose Fußpilz lässt sich i. d. R. anhand seines Aussehens stellen. Bei Fußpilz jucken die betroffenen Stellen der Haut und weisen gut sichtbare Rötungen auf. Die Haut beginnt, sich an den von Fußpilz infizierten Stellen zu schuppen.
Interdigitale Form: Diese Form von Fußpilz tritt am häufigsten auf. Die betroffene Haut befindet sich in den Zehenzwischenräumen, was die Medizin als „interdigital“ bezeichnet. Meist ist der Zwischenraum zwischen dem vierten und fünften Zeh betroffen. Die Haut beginnt an dieser Stelle, zu jucken und rötet sich. Es können sich weißliche Schuppen bilden und die Haut wirkt aufgeweicht und verquollen. Darüber hinaus zeigen sich auch tiefe schmerzhafte Risse, die beim Gehen besonders unangenehm sind. Solch ein Erscheinungsbild weist meist auf Fußpilz hin.
Squamös-hyperkeratotische Form: In dieser Form zeigt sich der Befall mit Fußpilz zunächst an der Fußsohle. Sie wird trocken und beginnt zu schuppen. Es zeigen sich ebenfalls gerötete Bereiche. Im weiteren Verlauf wandert die Infektion mit Fußpilz auf die Fußseiten über, bis sie sich auf dem Fußrücken niederlässt. Ist diese Form sehr stark ausgeprägt, sehen die befallenen Füße aus, als hätten sie Schuhe an. Daher erhielt diese Form von Fußpilz auch den Beinamen Mokassin-Mykose. Von dieser Form sind besonders Menschen betroffen, die unter Diabetes leiden.
Vesikulös-dyshidrotische Form: Der Fußpilz weist diese Form auf, wenn sich im Gewölbe und an den Kanten des Fußes kleine Bläschen bilden. Parallel dazu bildet sich eine dicke Schicht Hornhaut an den Fußsohlen. Diese verhindert, dass die Bläschen einfach aufplatzen. Stattdessen trocknen sie ein und verursachen ein juckendes und gespanntes Gefühl auf der Haut.
Ist der Fußpilz nicht eindeutig zu erkennen und kann der behandelnde Arzt die Diagnose nicht zweifelsfrei stellen, nimmt er eine Probe des erkrankten Gewebes. Dazu werden die Füße zunächst gründlich gereinigt. Im nächsten Schritt schabt der Hautarzt einige Hautschuppen von einer infizierten Stelle ab und bringt diese auf einen Objektträger auf. Die genommene Probe untersucht er dann unter dem Mikroskop auf Pilzfäden, sog. Myzelen, die Erreger von Fußpilz.
Dazu gibt der Untersuchende der Probe eine Kalilauge hinzu. Diese sorgt dafür, dass sich die Erreger, auch Pilzmaterial genannt, aus der Haut lösen. Wird die Probe erwärmt, geht dieser Lösungsprozess schneller vonstatten.
Weist die untersuchte Probe eindeutig Pilzfäden auf, ist die Diagnose Fußpilz gesichert. Allerdings kann man unter dem Mikroskop nur einen generellen Pilzbefall feststellen. Welcher Erreger hinter der Erkrankung steckt, lässt sich innerhalb solch einer Untersuchung nicht ermitteln. Nichtsdestotrotz kann der behandelnde Arzt auf diesem Wege zumindest eine Infektion mit Fußpilz klar abgrenzen und ähnlich aussehende Erkrankungen wie Ekzeme, Schuppenflechte oder eine Infektion mit Bakterien ausschließen. I. d. R. genügt diese Form der Diagnose, um einen Behandlungserfolg zu erzielen.
Recht selten, aber dennoch hin und wieder, kommt es bei Fußpilz zu Komplikationen. Dabei nimmt die Erkrankung schwere Ausmaße an. Dies kann unterschiedliche Hintergründe haben. Der Fußpilz könnte resistent gegen gängige Therapien sein oder sich auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten. Darüber hinaus ist es denkbar, dass hinter der Fußpilzerkrankung keine Dermatophyten stecken, sondern ein gefährlicherer Hefepilz als Erreger infrage kommt. Treten solche Komplikationen auf, muss die Diagnose weiter verfeinert werden.
Um nun den genauen Erreger zu ermitteln, der hinter dem Fußpilz steckt, wird nochmals eine Probe des erkrankten Gewebes genommen. In einem Labor wird die infizierte Probe dann zusammen mit einer Nährlösung in einer Schale angesetzt. Um eine aussagekräftige Kultur des Fußpilzes zu gewinnen, ist es nötig, dem Pilz ideale Lebens- und Vermehrungsbedingungen zu bieten. Dies gelingt zum einen mithilfe geeigneter Nährlösungen, zum anderen durch Wärmebestrahlung. Je nach Art des Befalls von Fußpilz kann es zwei bis vier Wochen dauern, bis das Labor aus der Probe eine Kultur gezüchtet hat, die Auskunft darüber geben kann, um welchen Erreger es sich handelt.
Nicht selten sind die entnommenen Proben zusätzlich mit Schimmelpilzen oder Bakterien verunreinigt. Damit diese nicht ebenfalls in der Kultur wachsen und eine eindeutige Diagnose behindern, verwenden Labore entsprechende Hemmstoffe, die sie den Pilzkulturen zugeben und die sowohl Schimmelpilze als auch Bakterien daran hindern, die Kultur unbrauchbar zu machen.
Ist die Pilzkultur ausgereift, wird sie nun sowohl mikro- als auch makroskopisch untersucht. Die mikroskopische Untersuchung erfolgt unter dem Mikroskop. Hier sind die Strukturen des Pilzes erkennbar. Die Wachstumsform des Pilzes und auch seine Fruchtkörper geben Aufschluss über die Art des Erregers.
Die makroskopische Untersuchung bringt die Oberfläche des Pilzes wie z. B. Farbe, Wachstumsgeschwindigkeit und Struktur ans Tageslicht. Beide Untersuchungsformen ergeben ein Bild des Erregers, der den Fußpilz ausgelöst hat, und machen die Diagnose eindeutig. Anhand dieser Identifizierung lässt sich die Therapie entsprechend anpassen.
Melissa Seitz