Eine Lungenentzündung wird in der medizinischen Fachsprache als Pneumonie bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Lungengewebes, genauer des Lungenparenchyms. Dies ist der funktionelle Teil des Lungengewebes.
Bei einer Schocklunge arbeitet die Lunge aufgrund von Schäden in den Wänden der kleinen Blutgefäße (Kapillaren) nicht richtig. Innerhalb kurzer Zeit kommt es so zu einem schweren Sauerstoffmangel im Blut – ohne intensivmedizinische Behandlung verstirbt der Betroffene. Der medizinische Fachausdruck für diese lebensgefährliche Erkrankung ist „Akutes Atemnotsyndrom“ (ARDS, engl.: Acute Respiratory Distress Syndrome).
„Akutes Lungenversagen“ wird häufig gemeinsam mit ARDS verwendet. Die Auslöser sind Lungenerkrankungen wie z. B. schweres Lungentrauma, Inhalation von Rauch und Giftgas oder – der häufigste Auslöser – Lungenentzündungen. Aber auch Verletzungen an anderen Körperteilen können eine Schocklunge zur Folge haben. Beispiele hierfür sind großflächige Schwellungen im Körper, die durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht wurden („schwere Sepsis“), Schock, Verbrennungen oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Das akute Atemnotsyndrom ist häufig Folge einer Lungenentzündung. Betroffene befinden sich daher meistens bereits im Krankenhaus, wenn erste Anzeichen einer Schocklunge auftreten. Typische Beschwerden sind:
Eine Schocklunge ist eine gefährliche Erkrankung, die ein multiples Organversagen verursachen und zum Tode führen kann. Etwa drei bis fünf ARDS-Betroffene versterben. Junge Patienten, bei denen das akute Atemnotsyndrom als Folge eines Lungentraumas auftritt, haben die besten Heilungschancen.
Behandelt wird die Schocklunge wie folgt:
Etwa zehn bis 50 Menschen pro 100.000 Einwohner erkranken jedes Jahr an einer Schocklunge. Bei fünf von zehn Patienten mit einer Schocklunge verläuft die Erkrankung gemäßigt. Drei von zehn Betroffenen leiden an einem milden und zwei von zehn ARDS-Patienten an einem schweren akuten Atemnotsyndrom. Je nach Schweregrad versterben zwischen 30 und 50 %. Durchschnittlich werden Betroffene acht Tage beatmet, verbringen etwa zehn Tage auf der Intensivstation und ungefähr 17 Tage im Krankenhaus.
Menschen, die ein akutes Atemnotsyndrom überlebt haben, sind häufig arbeitsunfähig und haben eine eingeschränkte Lebensqualität. Sie haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörung, bei der Betroffene z. B. unter Schlafstörungen und Reizbarkeit leiden, Albträume haben und die Erkrankung immer wieder durchleben. Bei vielen Betroffenen entwickelt sich nach dem akuten Atemnotsyndrom zudem eine Lungenfibrose, die sich jedoch über viele Monate langsam wieder zurückbildet. Manchmal bleibt die Lungenfunktion eingeschränkt.
Quelle: COPD und Asthma 1/2019