Reagiert der Körper nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels (z. B. Nüsse oder Schalentiere) mit juckendem Hautausschlag, Übelkeit, Atemnot oder Durchfall kann eine Allergie die Ursache sein.
Reisen mit Nahrungsmittelallergien sollten gut vorbereitet sein – vor allem, wenn es ins Ausland geht. Während in der EU eine Kennzeichnungspflicht für die 14 häufigsten Auslöser von Nahrungsmittelallergien gilt, ist das in anderen Ländern nicht zwingend der Fall. In jedem Fall sollten Nahrungsmittelallergiker sich vor ihrer Reise informieren, wie die Nahrungsmittel, auf die sie allergisch reagieren, in der Landessprache heißen. Sinnvoll kann es auch sein, sich einen internationalen Allergiepass für die Reise ausstellen zu lassen, in dem in der jeweiligen Landessprache verzeichnet ist, gegen welche Nahrungsmittel eine Allergie besteht.
Bei der Planung ihrer Reise sollten sich Nahrungsmittelallergiker zudem überlegen, ob sie selbst kochen wollen oder lieber kochen lassen. Eine Pauschalreise mit einem All-inclusive-Angebot kann zwar reizvoll sein, da damit einiges an Arbeit entfällt, doch müssen Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie bedenken, dass sie nie genau wissen, welche Zutaten in den zubereiteten Speisen stecken, wenn keine Zutatenliste zur Verfügung steht. Menschen mit einer Zöliakie haben zudem das Problem, dass auch Speisen, die kein Gluten enthalten, in der Küche mit glutenhaltigen Nahrungsmitteln in Berührung gekommen sein können. Es ist daher u. U. sinnvoll, auf den Komfort der Vollverpflegung zu verzichten und sich für Selbstverpflegung zu entscheiden.
In Deutschland gibt es zahlreiche Unterkünfte, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Nahrungsmittelallergien ausgerichtet sind. So vergibt die Stiftung ECARF ein Siegel, mit dem sie allergiefreundliche Unterkünfte und Reiseziele auszeichnet. Das bedeutet für Nahrungsmittelallergiker, dass sie sich darauf verlassen können, in den ausgezeichneten Hotels und Pensionen stets auch Speisen vorzufinden, die für sie geeignet sind. Weltweit gibt es mittlerweile ebenfalls Unterkünfte, die von ECARF als allergikerfreundlich empfohlen sind. Wer lieber auf eigene Faust reist, ist hingegen mit einer Ferienwohnung oder einem Appartement u. U. besser bedient. Allergiker, die komplett unabhängig sein wollen, können auch mit dem Wohnwagen, dem Wohnmobil oder dem Zelt verreisen. Im Wohnmobil etwa lassen sich viele Nahrungsmittel mitnehmen, sodass u. U. unterwegs nur frische Waren gekauft werden müssen.
Im Ausland im Restaurant zu essen, ist oftmals reizvoll, vor allem wenn es die dort angebotenen Speisen in der Heimat nicht gibt. Nahrungsmittelallergiker stellt dies jedoch vor Herausforderungen. Vielleicht gibt es schon vor dem Urlaub die Möglichkeit, sich über das Internet oder Selbsthilfegruppen zu informieren, welches Lokal oder welche Speisen am Reiseziel bei der jeweiligen Nahrungsmittelallergie geeignet sind. Vor Ort kann man sich u. U. an der Rezeption des Hotels erkundigen, welches Restaurant empfehlenswert ist. Im ausgewählten Restaurant selbst sollten sich Allergiker natürlich auch in jedem Fall erkundigen, ob die ausgewählte Speise das bzw. die Nahrungsmittel enthält, die für sie tabu sind. Sinnvoll ist es, sich die Frage vorab in die jeweilige Landessprache übersetzen zu lassen bzw. vor Ort eine Übersetzungs-App fürs Smartphone zurate zu ziehen.
Auf den Besuch bestimmter Restaurants sollten manche Allergiker von vornherein verzichten. So eignen sich Fischrestaurants naturgemäß eher nicht für Menschen mit einer Meeresfrüchte- oder Fischallergie, zumal auch die anderen angebotenen Speisen u. U. mit Spuren der Allergene verunreinigt sein können. Bei einer Nussallergie sind asiatische Restaurants besser zu meiden, da Nüsse und Nussöle (z. B. Erdnussöl) häufiger Bestandteil der Speisen sind. Essen aus Garküchen oder Imbissständen ist für Allergiker i. d. R. ungeeignet, da dort die Nahrungsmittel leicht miteinander in Berührung kommen.
Quelle: allergikus