Gynäkologische Erkrankungen nehmen in der Frauengesundheit großen Raum ein. Einige Krebserkrankungen sind auf die weiblichen Geschlechtsorgane beschränkt, aber auch Krankheiten wie Endometriose sind gynäkologische Erkrankungen.
Einige Methoden der Empfängnisverhütung (Kontrazeption) sind sicherer als andere und es ist individuell verschieden, welche Methode für welche Frau und in welcher Lebenslage die richtige ist. Methoden zur Empfängnisverhütung unterscheidet man in natürliche, mechanische, hormonelle, chemische und chirurgische Methoden.
Natürlichen Methoden orientieren sich am Menstruationszyklus der Frau. In den fruchtbaren Tagen wird entweder Enthaltsamkeit (Abstinenz) geübt oder andere Verhütungsmethoden angewendet, während an den unfruchtbaren Tagen ohne weitere Maßnahmen Geschlechtsverkehr vollzogen werden kann.
Für die Bestimmung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage können verschiedene Hilfsmittel verwendet werden. Bei der Hormonmessung z. B. wird mithilfe eines Urinteststreifens der Hormonzustand gemessen, womit der Zeitpunkt des Eisprungs (Ovulation) bestimmt werden kann. Es kann auch die Beschaffenheit des Schleims des Gebärmutterhalses (Zervixschleim; sog. Billings-Methode) ermittelt oder die Körpertemperatur nach dem Aufstehen (Basaltemperatur) gemessen werden, um den Eisprung zu bestimmen. Alternativ kann mit der Kalendermethode der Zyklus abgeschätzt werden.
Die natürlichen Methoden können nicht nur zur Verhütung genutzt, sondern auch für die Planung einer Schwangerschaft verwendet werden. Vorteil der natürlichen Methoden ist, dass nicht in den Hormonhaushalt der Frau eingegriffen wird und dass die Methoden kostengünstig sind. Dafür sind natürliche Verhütungsmethoden nicht sicher, da der Zyklus in manchen Fällen nur geschätzt werden kann.
Mechanische Methoden zur Empfängnisverhütung sollen das Eintreten von Spermien in die Gebärmutter und somit das Befruchten von Eizellen verhindern. Auf der Seite des Mannes kann mithilfe eines Kondoms verhütet werden. Die Hülle, die meist aus Latex besteht, wird vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis gestreift und fängt das austretende Sperma auf. Kondome sind i. d. R. kostengünstig und schützen auch vor Geschlechtskrankheiten.
Die Alternative zum Kondom vonseiten der Frau ist das Kondom für die Frau. Die Latexhülle ist ähnlich geformt wie ein ausgerolltes Kondom mit zwei Ringen und wird in die Scheide eingeführt. Der äußere Ring wird vor den Schamlippen platziert, während der innere Ring um den Muttermund gelegt wird. Die gespannten Wände sollten glatt an den Scheidenwänden anliegen. Die Methode ist verhältnismäßig kostengünstig und schützt vor Geschlechtskrankheiten, die Anwendung ist komplizierter als die eines Kondoms.
Ein Diaphragma, auch Pessar genannt, wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Die runde, gewölbte Latexmembran sollte erst ca. sechs bis acht Stunden nach dem Geschlechtsverkehr entfernt werden. In Kombination mit einem chemischen Verhütungsmittel (z. B. einem Spermizid, das Spermien abtötet) entfaltet es seine größte Zuverlässigkeit. Das Diaphragma ist nicht für eine langfristige Verhütung geeignet und erfordert Übung in der Anwendung. Wenn es gründlich gereinigt und gepflegt wird, kann es über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren verwendet werden.
Eine Abwandlung des Diaphragmas ist die Portiokappe, die über die Portio (den Teil des Gebärmutterhalses, der in die Scheide hineinragt) gestülpt wird. Eine Portiokappe wird in Größe und Form vom Gynäkologen angepasst. Ein LEA contraceptivum aus medizinischem Silikon klemmt nicht auf dem Muttermund, sondern haftet dort durch einen leichten Unterdruck.
Ein Verhütungsschwamm ist eine Kombination aus mechanischer und chemischer Verhütung. Er wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und auf dem Muttermund platziert. Der Schwamm beinhaltet ein Spermizid, das Spermien abtötet. Der Verhütungsschwamm schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Spiralen oder Intrauterinpessare sind Kunststoffkörper, die in die Gebärmutter eingesetzt werden. Am unteren Ende befindet sich ein Rückholfaden. Die Monatsblutung wird i. d. R. kürzer, seltener und weniger schmerzhaft. Die Position und der Zustand der Spirale sollten in regelmäßigen Abständen vom Gynäkologen überprüft werden. Kupferspiralen geben Kupfer in kleinsten Mengen ab, was die Spermien in ihrer Beweglichkeit hemmt und ihre Fähigkeit zur Befruchtung verringert. Die Hormonspirale gehört zu den hormonellen Verhütungsmethoden, da sie Gestagen in die Gebärmutter abgibt.
Eine Schwangerschaft kann bei Frauen auch durch die Gabe der Hormone Östrogen und Gestagen verhindert werden. In diesem Fall spricht man von hormoneller Verhütung. Die Hormongabe kann in Tablettenform oder Spritzenform, als Pflaster, als sog. Intrauterinsystem, vaginal oder als Implantat im Oberarm erfolgen.
Durch den Eingriff in den Hormonhaushalt der Frau ist u. U. mit Nebenwirkungen zu rechnen. Dazu gehören u. a. Gewichtszunahme, Unregelmäßigkeiten im Monatszyklus, Stimmungsschwankungen, ein erhöhtes Thromboserisiko, Kopfschmerzen, Veränderung der Haut und ein Spannen in der Brust.
Alle hormonellen Verhütungsmethoden gelten als sehr sicher, sofern sie richtig angewendet werden. Sie eignen sich i. d. R. zur langfristigen Verhütung, sind jedoch teilweise mit hohen Kosten verbunden, die i. d. R. selbst getragen werden müssen. Sie schützen nicht vor Geschlechtskrankheiten und sollten deshalb nicht bei wechselnden Geschlechtspartnern angewendet werden.
Antibabypillen enthalten Östrogen und Gestagene in verschiedenen Zusammensetzungen und Dosierungen. Die Anwendung ist je nach Pille unterschiedlich und sollte unbedingt mit dem Gynäkologen abgesprochen werden. In den meisten Fällen wird die Pille für 21 oder 22 Tage täglich (wenn möglich zur gleichen Zeit) eingenommen und anschließend eine Einnahmepause von sechs oder sieben Tagen eingelegt. In dieser Zeit setzt eine Blutung ein. Vergessene Pillen können i. d. R. bis zu zwölf Stunden nachträglich eingenommen werden, ohne dass ein Sicherheitsverlust entsteht.
Die sog. Pille danach ist eine besondere Form der hormonellen Verhütung in Tablettenform. Sie kann zum Einsatz kommen, z. B. wenn die Verhütung vergessen wurde und die Frau vor dem Eisprung steht. Die Pille danach sollte möglichst spätestens zwölf Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Die Drei-Monats-Spritze empfiehlt sich bei Frauen, die mit anderen Verhütungsmethoden nicht zurechtkommen oder diese nicht vertragen. Das Gestagen, das alle drei Monate vom Arzt in den Oberarm gespritzt wird, verdickt den Gebärmutterschleim und macht ihn für Spermien unpassierbar. Vorteil der Methode ist, dass sich Frauen keine Gedanken über Verhütung machen müssen. Nachteil ist, dass Nebenwirkungen aufgrund der hohen, punktuellen Dosis stärker ausfallen können als bei anderen hormonellen Methoden.
Der Vaginalring, auch Verhütungsring oder Monatsring genannt, ist ein verformbarer Kunststoffring, der in die Vagina eingeführt wird und dort etwa drei Wochen verbleibt. Er gibt kleine Mengen von Östrogen und Gestagen ab, womit er dem Wirkungsprinzip der Pille entspricht. Ähnlich wirkt das sog. Hormonpflaster, auch Verhütungspflaster genannt, dass die Wirkstoffe über die Haut (transdermal) abgibt. Dieses wird alle drei Wochen erneuert. Vorteil des Vaginalringes und des Hormonpflasters ist, dass der Wirkstoff in geringerer Dosis abgegeben wird, weshalb i. d. R. mit geringeren Nebenwirkungen zu rechnen ist.
Das Hormonimplantat ist ein Stäbchen aus Kunststoff, dass unter die Haut implantiert wird und Gestagen abgibt. Es kann dort bis zu drei Jahre bleiben.
Eine chemische Verhütung erfolgt über sog. Spermizide. Diese gibt es in Form von Salben, Gelen, Schaum oder Sprays. Sie werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und wirken, indem sie Spermien in ihrer Beweglichkeit einschränken oder ihre Zellmembran und somit das Spermium abtöten. Allein angewendet sind Spermizide verhältnismäßig unsicher und sollten deshalb in Kombination mit anderen Verhütungsmitteln wie z. B. Kondomen angewendet werden. Es ist zu beachten, dass Spermizide u. U. Scheidenschleimhautreizungen hervorrufen können und diese daher anfälliger für Infektionen werden.
Als chirurgische Methode der Empfängnisverhütung gilt die Sterilisation des Mannes (Vasektomie oder Vasoresektion) oder der Frau. Die Sicherheit bzw. Zuverlässigkeit von Verhütungsmethoden wird über den sog. Pearl-Index angegeben. Er gibt an, wie viele sexuell aktive Frauen innerhalb eines Jahres unter Verwendung des Verhütungsmittels schwanger werden. Je niedriger der Wert, desto sicherer ist also die Methode.
Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit