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Zeugungsunfähigkeit

Von Zeugungsunfähigkeit spricht man, wenn es innerhalb von ein bis zwei Jahren zu keiner Schwangerschaft trotz des ungeschützten und regelmäßigen Geschlechtsverkehrs kommt und der Grund der ausbleibenden Schwangerschaft beim Mann liegt.

Zeugungsunfähigkeit
© iStock - BraunS

Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) beim Mann

Von Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) oder Unfruchtbarkeit spricht man, wenn es innerhalb von ein bis zwei Jahren zu keiner Schwangerschaft trotz des ungeschützten und regelmäßigen Geschlechtsverkehrs kommt.

Liegt der Grund der ausbleibenden Schwangerschaft bei der Frau, so wird der Begriff Unfruchtbarkeit verwendet, beim Mann liegt eine Zeugungsunfähigkeit vor. Der Begriff Sterilität bezieht sich auf beide Geschlechter.

Wenn keine Zeugungsunfähigkeit vorliegt, führt in der Regel das Absetzen der Verhütungsmethoden bei den meisten Paaren innerhalb der nächsten acht bis zehn Monate zu einer Schwangerschaft. Wenn ein Paar ungewollt kinderlos bleibt, weil ggf. eine Zeugungsunfähigkeit vorliegt, kann dies zu einer Belastung innerhalb der Beziehung werden. Nicht selten kann Zeugungsunfähigkeit bei einem Mann zu Identifikationsproblemen führen. In der Auffassung, den Anforderungen aufgrund der Zeugungsunfähigkeit nicht genügen zu können, bereitet er sich selbst psychische Probleme, welche sich wiederum negativ auf seine Zeugungsfähigkeit auswirken können.

Zeugungsunfähigkeit: Qualität und Quantität der Spermien

Damit es zu einer Schwangerschaft kommen kann, muss eine Samenzelle eine Eizelle befruchten. Je weniger intakte Samenzellen im Ejakulat vorliegen, desto wahrscheinlicher kann es zur Zeugungsunfähigkeit kommen.

Die Zeugungsunfähigkeit der Männer hat in den letzten Jahren in den Industriestaaten zugenommen. Eine Erklärung dafür ist, dass sich die Möglichkeiten der Verhütung verbessert haben. Das Alter, in denen Paare sich dazu entschließen, Eltern zu werden, ist deutlich gestiegen. Nicht nur die Unfruchtbarkeit der Frau steigt mit zunehmendem Alter, sondern auch die Zeugungsunfähigkeit des Mannes.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) legt anhand von Untersuchungsergebnissen zeugungsfähiger Männer die Normwerte für die Untersuchung des Ejakulats (Spermiogramm) fest. Im aktuellen Handbuch WHO laboratory manual for the Examination and processing of human semen von 2010 wurden u. a. folgende Werte definiert:

  • Ejakulatvolumen: ≥ 1,5 ml
  • Gesamtspermienzahl: ≥ 39 Millionen
  • Spermienkonzentration: ≥ 15 Millionen/ml
  • Anteil vorwärts beweglicher Spermien: ≥ 32%

Diese Parameter bedeuten jedoch nicht automatisch, dass Männer, deren Spermienqualität unterhalb dieser Richtwerte liegt, von Zeugungsunfähigkeit betroffen sind. Durch die WHO-Veröffentlichung wird die Zeugungsfähigkeit von Männern vergleichbar und somit kann eine mögliche Zeugungsunfähigkeit weltweit standardisiert beurteilt werden.

Zur Beurteilung der Zeugungsfähigkeit von Männern wurden die Anforderungen an die Beweglichkeit der Spermien definiert. Ungeachtet von der Geschwindigkeit der einzelnen Spermien wurde von der WHO festgelegt, dass ein knappes Drittel vorwärtsbeweglicher Spermien ausreichend für die Zeugungsfähigkeit sei. Ebenso wird von der WHO die äußere Beschaffenheit der Spermien bestimmt. Es zeigt sich, dass der Morphologie (Aussehen) der Spermien eine viel geringere Bedeutung bei der Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) von Männern zukommt als bisher vermutet.

Häufigkeit der Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) beim Mann

Man geht davon aus, dass ca.10-15% aller Paare in Deutschland ungewollt kinderlos sind, vermutlich ist die Dunkelziffer aber höher. Weiterhin nimmt man an, dass hiervon 40% auf eine Unfruchtbarkeit der Frau zurückzuführen ist und 40% auf die Zeugungsunfähigkeit der Männer. Bei 10% ist die Annahme, dass bei dem Mann und bei der Frau eine Sterilität vorliegt. In 10 % der Fälle kann keine genaue Ursache ermittelt werden, die zur Zeugungsunfähigkeit geführt haben könnte.

Mögliche Ursachen einer Zeugungsunfähigkeit

Bei einigen zeugungsunfähigen Männern liegen keine Spermien im Ejakulat vor. Allerdings ist es sehr selten, dass die Hoden gar keine Spermienzellen produzieren. Viel häufiger ist der Grund für die Zeugungsunfähigkeit (Sterilität), dass zu wenige Spermien im Ejakulat vorliegen. Liegt eine Zeugungsunfähigkeit vor, werden die Spermien im Mikroskop betrachtet. Oftmals werden bei Sterilität anomale Spermien entdeckt. Es gibt unter Millionen an Spermien immer einige, die z. B. zwei Köpfe haben oder einen fehlenden Schwanz haben und deshalb unbeweglich sind. Wenn zu viele Anomalien bei den Spermien vorliegen, ist die Wahrscheinlichkeit der Zeugungsunfähigkeit erhöht. Weiterhin wird bei einer Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) beim Mann häufig beobachtet, dass eine große Anzahl an unbeweglichen Spermien vorliegt unabhängig von dem äußeren Erscheinungsbild.

Falls ein Paar längere Zeit ungewollt kinderlos bleibt, sollten sich beide Partner auf eine Unfruchtbarkeit oder Zeugungsunfähigkeit hin untersuchen lassen. Keine Kinder bekommen zu können, ist häufig eine große psychische Belastung für den Mann wie auch für die Frau, denn Zeugungsunfähigkeit gilt immer noch als Makel. Anstatt dieses Thema zu einem Tabu zu machen, sollten diese Paare überprüfen lassen, warum es zu keiner Schwangerschaft kommt, denn häufig ist es möglich, die Zeugungsunfähigkeit (Sterilität) zu therapieren, wenn die Ursachen hierfür bekannt sind.

Karin Janowitz

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