Hinter dem Wort Meditation verbirgt sich die Durchführung bestimmter Übungen, die eine geistig-geistliche Sammlung anstreben. Die Meditation soll den Menschen zu seinem eigenen innersten Grund führen.
Der Begriff Meditation entstammt dem lateinischen meditatio und bedeutet Besinnung, besinnliche Betrachtung. Hinter dem Wort Meditation verbirgt sich die Durchführung bestimmter Übungen, die eine geistig-geistliche Sammlung anstreben. Die Meditation soll den Menschen zu seinem eigenen innersten Grund führen. Ursprünglich wurde zu religiösen und spirituellen Zwecken meditiert. Heute wird die Meditation auch als therapeutisches Verfahren und Entspannungstechnik genutzt.
Durch das Erreichen meditativer Zustände können körperliche Grenzen überschritten werden. Bei der Meditation versinkt der Meditierende quasi in sich selbst, die Bewusstseinslage wird beeinflusst. Sie soll von ihrer natürlichen Aktivität weg in einen Zustand der passiven Konzentration und Reizausblendung geführt werden. Dazu wird häufig über einen längeren Zeitraum eine ungewohnte Körperhaltung eingenommen. Da der Meditierende versucht, den durch die Körperhaltung entstehenden Schmerz so lange auszuhalten, bis er ihn nicht mehr verspürt, fördert dies die Ausblendung und Konzentration. Zudem kommen bei der Meditation spezielle Atemtechniken zum Einsatz.
Insbesondere die Atemtechniken werden heute vermehrt zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Durch die kontrollierte Atmung soll ein Zustand völliger Entspannung erzielt werden, der es dem Meditierenden ermöglicht, von den täglichen Belastungen der heutigen hektischen Lebensbedingungen abzuschalten. Die Meditation soll dabei helfen, den Anforderungen des Alltags mit einer größeren inneren Gelassenheit entgegenzutreten und die eigene Entspannungsfähigkeit verbessern.
Bei der Meditation können verschiedene Techniken und Formen unterschieden werden. Sie hängen von den Schulen (z.B. Zen oder Yoga), der Religion (z.B. Buddhismus oder Islam) und dem therapeutischen Hintergrund (z.B. autogenes Training) ab, innerhalb derer sie entwickelt wurden.
Man kann zunächst zwischen zwei grundlegenden Formen der Meditation, der konzentrierenden und der entfaltenden Methode, unterscheiden. Bei der konzentrierenden Methode wird zum Erreichen der Ausblendung äußerer Einflüsse die Aufmerksamkeit bewusst auf einen einzigen Gegenstand konzentriert. Bei der entfaltenden Methode erfolgt dies nicht, äußere Umweltreize werden auch nicht komplett ausgeblendet. Durch einen Zustand, in dem eine innere Leere geschaffen und das Denken eingestellt wird, werden sie aber nicht mehr verarbeitet.
Zu therapeutischen Zwecken werden im Wesentlichen drei Meditationsformen eingesetzt, die innerhalb des Yogas praktizierte Meditation, die Zen-Meditation und transzendentale Meditation.
Im Yoga dient die Meditation dem Ziel, einen Zustand völliger Loslösung und größter Klarheit zu erreichen. Die Yoga-Meditation beinhaltet zunächst Körperübungen und ein gezieltes Atmen. Dann konzentriert sich der Meditierende auf innere, seelische Zustände oder einzelne Bereiche des Körpers. Das Denken soll zur Ruhe kommen, indem es von den Wahrnehmungen und Empfindungen des bewussten Atmens überlagert wird. Die so erzielte innere Ruhe soll zur Regeneration des Geistes, des Nervensystems und des Körpers führen.
Die Zen-Meditation stammt aus dem japanischen Zen-Buddhismus. Sie wird meist im Sitzen durchgeführt und verfolgt das Ziel, eine Leere der Gedanken herbeizuführen. Man spricht daher auch vom so genannten absichtslosen Sitzen. Es besteht die Möglichkeit, diese Form auch im langsamen Gehen zu praktizieren. Bei der Zen-Meditation werden mehrere Stunden täglich mit offenen Augen meditiert. Das Meditationsobjekt ist der Atem. Er wird gezählt, begleitet und beobachtet, aber nicht beeinflusst. Bei einer speziellen Form, dem so genannten Rinzai, wird eine Aufgabe, die durch rationales Denken nicht zu lösen ist, fokussiert.
Eine der am häufigsten praktizierten Meditation ist die transzendentale Meditation. Bei der transzendentalen Meditation konzentriert sich der Meditierende mit geschlossenen Augen auf ein Meditationsobjekt wie zum Beispiel ein Bild (Mandala), einen Satz (Mantra) oder eine Klangfolge. Dadurch soll ein kosmischer Bewusstseinszustand erreicht werden. Die transzendentale Meditation wirkt entspannend auf Atmung und Kreislauf und kann eine Verringerung von Ängsten bewirken.
Meditation wird in erster Linie zur Linderung psychisch bedingter Beschwerden eingesetzt. Sie kann chronische Schmerzen deutlich bessern und wird insbesondere bei Bluthochdruck empfohlen. Auch bei Angst- und Schlafstörungen kann sich eine Meditation positiv auswirken.
Die Wirksamkeit der Meditation ist aufgrund ihrer Vielfalt und der Abhängigkeit von der Erfahrung des Meditierenden mit dieser Methode schwer zu beurteilen. Physiologische Veränderungen wie eine Senkung des Blutdruckes, des Cholesterinspiegels und eine verminderte Ausschüttung von Stresshormonen sind jedoch messbar.
Bei sachgemäßer Anwendung der Meditation gibt es kaum Risiken. Eine Meditation darf jedoch nicht bei psychotischen Störungen, schweren Depressionen, starken Ängsten und einer Epilepsie durchgeführt werden. Sie kann in diesem Fall die labile psychische Verfassung des Betroffenen verstärken und zu einem Verlust des Realitätsbezugs führen.
Lydia Köper