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Metabolisches Syndrom

Unter dem Begriff Metabolisches Syndrom wird das Auftreten verschiedener Symptome verstanden. Komponenten, die das Metabolische Syndrom ausmachen, sind viszerale Adipositas, arterielle Hypertonie, Fettstoffwechsel- und Kohlenhydratstoffwechselstörungen.

Metabolisches Syndrom
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Therapie des Metabolischen Syndroms

Wird bei einem Patienten die Diagnose Metabolisches Syndrom gestellt, so ist in erster Linie eine Änderung des Lebensstils indiziert. Eine Umstellung der Ernährung auf eine fettarme, hypokalorische Diät, gesteigerte körperliche Aktivität, Reduktion des Alkoholkonsums und Nikotinverzicht wirken sich günstig auf alle Komponenten des Metabolischen Syndroms aus.

Das Körpergewicht sollte um ca. 5 % bis 10 % verringert werden. Der Fettanteil der Nahrung ist stark zu reduzieren, wobei darauf zu achten ist, dass der verbliebene Fettanteil überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren besteht. Die Nahrung sollte zudem kochsalzarm und ballaststoffreich sein. Bei der körperlichen Bewegung ist darauf zu achten, dass mindestens vier Trainingseinheiten pro Woche mit einer Dauer von je 30 Minuten eingehalten werden.

Adipositas

Behandlungsansätze umfassen hier eine Gewichtsreduktion durch körperliche Aktivität, durch eine Ernährungsumstellung und durch eine Verhaltenstherapie. Des Weiteren kann auch ggf. eine Operation sinnvoll sein.

Verbesserung des Lipidstoffwechsels

Niedrige HDL-Cholesterinwerte und ein erhöhter Triglyzeridspiegel stellen das Hauptproblem der Dyslipidämie im Rahmen des Metabolischen Syndroms dar. Dennoch stellen Statine, die besonders effektiv LDL-Cholesterin senken, das Mittel der ersten Wahl dar, da diese eine hervorragende Studienlage zur Primär- und Sekundärprävention aufweisen. Auch unter Statintherapie kommt es zu einem HDL-Anstieg und einem Triglyzeridabfall. Letztere können v. a. durch die Gabe eines Fibrats gesenkt werden. Zusätzlich reduzieren Fibrate das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Auch Cholesterinresorptionshemmer können eingesetzt werden.

Bluthochdruck

Ein wichtiger Bestandteil bei der Therapie des Metabolischen Syndroms sind die Antihypertensiva. In zahlreichen Studien konnte auch für Patienten mit Metabolischem Syndrom oder Typ 2-Diabetes eine Verminderung kardiovaskulärer Ereignisse durch eine antihypertensive Therapie belegt werden.

Bei der Wahl des Blutdrucksenkers sollte darauf geachtet werden, dass dieser stoffwechselneutral ist. Mittel der Wahl sind ACE-Inhibitoren. Bei Unverträglichkeit können AT1-Antagonisten gegeben werden, die eine ähnlich gute Studienlage aufweisen. Neben der blutdrucksenkenden Wirkung weisen diese Substanzen pleiotrope Effekte auf, die sich prognostisch günstig auswirken.

Beta-Blocker können die Stoffwechsellage verschlechtern und vermindern die körperliche Leistungsfähigkeit, was sich negativ auf die notwendige Änderung des Lebensstils auswirken könnte. Bei einer zusätzlich zum Metabolischen Syndrom nachgewiesenen koronaren Herzkrankheit (KHK) sind Beta-Blocker allerdings indiziert. Diuretika verschlechtern die Glukosetoleranz und Dyslipidämie. Werden Beta-Blocker und Diuretika dennoch kombiniert eingesetzt, weil z. B. mit einer Monotherapie die angestrebten Blutdruckwerte nicht erreicht werden, sollte die Stoffwechsellage des Patienten regelmäßig kontrolliert werden. Kalziumkanalblocker sind stoffwechselneutral, aber in verschiedenen Studien den ACE-Inhibitoren unterlegen.

Minderung der Insulinresistenz

Die Insulinresistenz spielt eine entscheidende Rolle beim Metabolischen Syndrom. Zur Prävention eines Diabetes mellitus ist keine Maßnahme so effektiv, wie die Änderung des Lebensstils. Pharmakologisch kann die Insulinsensitivität mit Metformin erhöht werden. Damit wird der Kohlenhydratstoffwechsel positiv beeinflusst. Neben der Blutzuckersenkung kommt es zu einer Abnahme der Lipide und zu einer signifikanten Gewichtsreduktion. In Hochrisikokollektiven konnte eine Senkung des Diabetes Typ 2-Risikos nachgewiesen werden.

Tim Bauer, Dipl.-Biologe

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