Unter dem Begriff Metabolisches Syndrom wird das Auftreten verschiedener Symptome verstanden. Komponenten, die das Metabolische Syndrom ausmachen, sind viszerale Adipositas, arterielle Hypertonie, Fettstoffwechsel- und Kohlenhydratstoffwechselstörungen.
Hyperlipidämie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Fettstoffwechselstörungen. Zu den häufigsten Fettstoffwechselstörungen gehören die Hypercholesterinämie, Hypertriglyzeridämie und die kombinierte Hyperlipidämie sowie erniedrigtes HDL-Cholesterin.
Es wird zwischen HDL- und LDL-Cholesterin unterschieden. LDL-Cholesterin wird auch „schlechtes“ und HDL-Cholesterin „gutes“ Cholesterin genannt. HDL-Lipoproteine transportieren Cholesterin aus den Adern in die Leber und entsorgen es dort, während ein LDL-Lipoprotein das Cholesterin aus der Leber durch die Adern in die Organe transportiert. Dieses Gleichgewicht kann gestört werden, sodass ein Überschuss an LDL-Cholesterin entsteht. Es kann sich dann an den Wänden der Gefäße ablagern und zu Arteriosklerose (Arterienverkalkung) führen. Je nachdem, wo das geschieht, begünstigt dies das Auftreten von Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Aus diesem Grund ist bei erhöhten Blutfetten Vorsicht geboten. Kommen weitere Faktoren wie etwa Diabetes hinzu, erhöht sich das Risiko nochmals. Weder erhöhte Cholesterin- noch Triglyzeridwerte sind spürbar, weswegen sie sich nur durch eine Blutuntersuchung feststellen lassen.
Dabei treten Fettstoffwechselstörungen bei Menschen mit Diabetes laut Prof. Dr. Dr. Walter F. Riesen auf der Internetseite des D-Journals sehr häufig auf. Eine schlechte Blutzuckereinstellung beeinflusst auch die Blutfettwerte. Aufgrund dessen sei das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark erhöht und eine möglichst gute Kontrolle der Blutfettwerte enorm wichtig – sowohl bei Patienten mit Diabetes Typ 1 als auch bei Typ-2-Diabetikern. Letztere hätten laut Prof. Riesen ein noch höheres Risiko für Fettstoffwechselstörungen, da Typ-2-Diabetes oft bei Menschen mit Fehlernährung und Übergewicht vorkommen würde. Als Behandlung von Fettstoffwechselstörungen bei Menschen mit Diabetes empfiehlt sich laut Prof. Riesen als erste und vielleicht wichtigste Maßnahme, die körperliche Aktivität auf mehrmalige Einheiten pro Woche zu jeweils 30 Minuten zu steigern. Dies führe zu einer generellen Besserung der Risikowerte. Insbesondere würde sich das HDL-Cholesterin erhöhen.
Auch eine medikamentöse Therapie, insbesondere mit Statinen bei Patienten mit Diabetes und metabolischem Syndrom, kann infrage kommen. Statine sind Arzneistoffe, die bei Fettstoffwechselstörungen zur Senkung des Cholesterins eingesetzt werden. Bei besonders ausgeprägter Erhöhung der Triglyzeride und tiefem HDL-Cholesterin kann die Kombination aus Statin mit Fenofibrat einen günstigen Effekt auf das Herzinfarkt-Risiko haben. Laut Prof. Riesen werden bei der Entscheidung für oder gegen eine medikamentöse Therapie auch die Sicherheit des Medikamentes und die Kosten der Behandlung eine Rolle spielen. Statine hätten sich bei korrekter Anwendung als sichere Medikamente erwiesen und seien auch kosteneffektiv. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes sollte bei erhöhtem LDL-Cholesterin in Verbindung mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Übergewicht ein Statin verordnet werden, im besten Fall schon in der Frühphase. Bei erhöhten Triglyzeriden und einem HDL-Cholesterin von weniger als 1,0 mmol/l sollte das Statin eventuell mit Fenofibrat kombiniert werden.
Bei erhöhten Cholesterinwerten:
–Gesättigte Fettsäuren meiden. Sie kommen vor allem in Fleisch und Wurst, tierischen Fetten wie Butter, Schmalz, Milchfett und daraus hergestellten Produkten vor.
Einfach und mehrfach gesättigte Fettsäuren bevorzugen, diese beeinflussen die Herzgesundheit positiv. Diese Fettsäuren sind in Pflanzenölen, wie etwa Rapsöl, Leinöl, Sojaöl, Walnussöl oder Distelöl, sowie in Nüssen, Leinsamen und in fettreichen Fischen zu finden.
Bei erhöhten Triglyzeridwerten:
Quelle: Befund Diabetes Österreich 1/2016