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Bronchitis

Bei der Bronchitis handelt es sich um eine Schleimhautentzündung der größeren verzweigten Atemwege, der Bronchien. Neben den Bronchien kann auch die Luftröhre von einer Entzündung betroffen sein.

Bronchitis
© iStock - Pheelings Media

Therapie einer Bronchitis

Eine grundsätzliche Therapie von Bronchitis gibt es nicht. Die Therapie einer Bronchitis richtet sich nach der Form. Eine intensive Therapie ist bei der akuten Bronchitis i. d. R. nicht erforderlich. Ähnlich wie bei einer Erkältung kann man die Bronchitis nicht medikamentös heilen. In der Regel ist eine derartige Heilung auch nicht nötig, denn der Organismus hat einen gut funktionierenden Selbstheilungsmechanismus – den Husten. Durch Husten befördert der Körper die lästigen Erreger selbstständig aus den Atemwegen. Laut Deutscher Lungenstiftung darf das Symptom Husten „nicht medikamentös behandelt und unterdrückt werden, solange die zugrunde liegende Erkrankung nicht erkannt ist.“ Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung bzw. der Beschwerden.

Vorbeugung einer Bronchitis

Um die eigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren, können regelmäßige Bewegung oder Sport in Maßen sowie ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung und Wechselduschen stärkend wirken. Füße und Hände warm zu halten, kann einer Erkältung und einer Bronchitis vorbeugen.

Atemwegsinfektionen treten gehäuft bei Rauchern auf. Deshalb und um das Risiko für andere schwere Erkrankungen zu senken, kann das Entwöhnen von Nikotin eventuell mit ärztlicher Hilfe oder Raucher-Entwöhnungsprogrammen für die Vorbeugung hilfreich sein.

Gerade für ältere Menschen ab 65 Lebensjahren sowie Kinder oder Erwachsene mit chronischen Vorerkrankungen des Herzens oder der Lunge bzw. Personen mit Erkrankungen des Abwehrsystems oder Diabetes mellitus sowie einer Niereninsuffizienz, empfiehlt die Deutsche Atemwegsliga Grippeschutzimpfungen, die aufgrund sich wandelnder Viren jährlich wiederholt werden müssen. Auch Pneumokokkenschutzimpfungen – Pneumokokken sind Bakterien, die eine spezielle Art der Lungenentzündung verursachen können – werden diesen Patientengruppen empfohlen.

Therapie der akuten Bronchitis

Die Therapie einer Bronchitis ist grundlegend unterschiedlich – je nachdem, ob die akute Bronchitis oder die chronische Form vorliegt.

Hausmittel zur Therapie der akuten Bronchitis

In der Mehrzahl der Fälle heilt die durch Viren ausgelöste Form spontan nach wenigen Tagen oder Wochen wieder aus, vorausgesetzt die Flüssigkeitszufuhr ist ausreichend (mind. 2-3 Liter am Tag). Gute Erfahrungen haben Patienten mit warmem Ingwerwasser oder verschiedenen Kräutertees gemacht. Schutz vor trockener Atemluft bieten z. B. feuchte Tücher, die aufgehängt oder auf die Heizung gelegt werden.

Spaziergänge an der frischen Luft, warm eingepackt und ohne sich anzustrengen, eignen sich auch dazu, den Schleim zu verflüssigen und das Immunsystem zu stärken.

Für die Therapie einer akuten obstruktiven (verengenden) Bronchitis im Kindesalter empfiehlt der Deutsche Allergie- und Asthmabund vor allem ausreichende körperliche Ruhe und reichliche Flüssigkeitszufuhr. Um die weitere Verbreitung von Erregern zu verhindern, ist für Patienten mit einer Bronchitis Bettruhe in einem warmen, nicht überheizten Raum häufig hilfreich. Inhalationen mit Kochsalz (NaCl) oder Kamille können zu freien Atemwegen beitragen.

Viele Ärzte weisen auch auf den positiven Einfluss von Brustwickeln, die über 30 Minuten aufgelegt werden, hin. Von Medizinern kontrovers diskutiert werden homöopathische Globuli als Heilmittel für die Bronchitis, ebenso wie Akupunktur, mit der manche Patienten mit tief sitzender Bronchitis gute Erfahrungen machen.

Medikamentöse Therapie einer Bronchitis

Bestimmte Arzneimittel können den Heilungsprozess unterstützen, indem sie schleimlösend oder lindernd auf die Schleimhäute einwirken. Eine medikamentöse Therapie kann nur symptomatisch sein, wie die Mediziner sagen, d. h., auf die jeweiligen Beschwerden bezogen.

Reizlindernd auf die Schleimhäute wirken z. B. bestimmte pflanzliche Hustensäfte, die Eukalyptus, Thymian oder Spitzwegerich enthalten. Diese Hustensäfte wirken schleimlösend und erleichtern das Abhusten. Ein Mukolytikum oder Sekretolytikum, wie es in der Fachsprache heißt, ist z. B. N-Acetylcystein. Es wirkt schleimlösend.

Hustenstiller (Antitussiva) werden von den meisten Ärzten nur eingesetzt, wenn der Hustenreiz zu quälend wird und auch die Nachtruhe massiv gestört ist. Diese Medikamente haben das Ziel, dem Körper Ruhe zu verschaffen, damit er sich besser erholen kann. Sie setzen direkt am Hustenzentrum im Gehirn an und dämpfen den Hustenreiz unter Umständen so stark, dass der produzierte Schleim nicht mehr abgehustet werden und so die Atemwege verlegt sein können.

Nur für kurze Zeit ist diese Maßnahme zu erwägen. Hustenblocker und Hustenlöser sollten der Deutschen Atemwegsliga zufolge nicht zusammen gegeben werden. Husten sollte demnach nicht behandelt oder unterdrückt werden, wenn die zugrunde liegende Erkrankung noch nicht festgestellt ist.

Verschlechtern sich die Symptome einer akuten Bronchitis, tritt Fieber mit Brustschmerzen auf, leidet der Patient unter starker Atemnot, ist der Auswurf gelb-grün gefärbt, liegen Blutbildveränderungen mit entsprechenden Entzündungszeichen vor (vermehrte weiße Blutkörperchen, erhöhtes C-reaktives Protein und erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit), so ist eine zusätzliche bakterielle Infektion (bakterielle Superinfektion) wahrscheinlich. Mit entsprechender mikrobiologischer Diagnostik (Sputumanalyse, Bronchialwäsche, Bronchoskopie mittels Absaugung) kann der Erreger ermittelt und entsprechend antibiotisch behandelt werden.

Antibiotika können eine durch Viren verursachte Bronchitis nicht heilen, sondern nur eine bakterielle Infektion der Atemwege. Die Bakterien setzen sich auf die durch häufige oder lange andauernde Erkrankungen der Atemwege geschädigte Schleimhaut und können so zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) führen.

Auch bei chronisch vorerkrankten Patienten empfiehlt die Deutsche Atemwegsliga vorbeugend Antibiotika vom Arzt verordnen zu lassen. Ältere Patienten, Säuglinge bzw. Menschen mit Lungenvorerkrankungen, Patienten mit zahlreichen Infekten im Hals-Nasen-Ohrenbereich und Immundefekten (z. B. HIV-Patienten oder Patienten mit anderen Abwehrdefekten wie beispielsweise unter Chemotherapie) sind in diese Empfehlungen ebenfalls eingeschlossen.

Zu den bei einer bakteriellen Bronchitis verordneten Antibiotika zählen z. B. Aminopenicilline, Cephalosporine, Makrolide und Tetracycline. Gegen Fieber und Schmerzen helfen leichte Arzneimittel wie z. B. Paracetamol.

Therapie der chronischen Bronchitis

Bei der „Raucherbronchitis“ ist die simpelste Maßnahme das Einstellen des Rauchens. Meist binnen vier Wochen geht die Symptomatik von Husten und Schleimbildung zurück. Menschen, die den Gasen giftiger Substanzen oder Luftverschmutzungen bei der Arbeit ausgesetzt sind, sollten sich mit Atemschutzmaßnahmen vor den giftigen Gasen schützen.

Zur Behandlung der chronischen Bronchitis kommen meist bronchienerweiternde Medikamente und Sprays zum Einsatz (Beta2-Sympathomimetika, Parasympatholytika). Schleimlösende Arzneimittel, die außerdem zur Abschwellung der Schleimhaut beitragen, sind kortisonhaltige Präparate. Bei zusätzlicher bakterieller Infektion werden häufig Antibiotika verordnet.

Behandlung der chronisch-obstruktiven Bronchitis

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund empfiehlt, bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Bronchitis eine Langzeittherapie vorzunehmen. Sie stützt sich vor allem auf bronchienerweiternde Substanzen und das Einstellen des Rauchens. Auch eine Atemphysiotherapie kann hilfreich für die Betroffenen sein.

Die obstruktive Bronchitis, wie sie häufig im Kindesalter vorkommt, bedarf vor allem der Ruhe und der symptomatischen Linderung der Beschwerden.

Birgit Lindner

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