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Lipödem

Das Lipödem ist eine chronische Gefäßkrankheit, bei welcher es im Hautgewebe zu einer Fehlverteilung und -stauung von Fett kommt und bei welcher sich Wasser im Gewebe ansammelt.

Lipödem
© iStock - Animaflora

Diagnose des Lipödems

Da die Krankheit Lipödem oft mit anderen, verwandten Krankheiten verwechselt wird, ist es von großer Wichtigkeit, die richtige Diagnose für das Lipödem als solches stellen zu können. Zudem bedarf es einer treffenden Diagnose, um die richtige und erfolgreiche Therapie durchführen zu können. Ob es sich bei einem Betroffenen um ein Lipödem handelt, sollte ein ausgebildeter Facharzt feststellen können. Somit ist ein Besuch bei einem Facharzt (Phlebologe) unumgänglich.

Diagnose durch Anamnese

Um die Diagnose Lipödem stellen zu können, wird der behandelnde Arzt seine Untersuchung in der Regel zunächst mit der Befragung der Patientin, der sogenannten Anamnese, beginnen. Da man in der Medizinforschung die Ursache für das Lipödem unter anderem in hormonellen Einflüssen vermutet, wird der Arzt zunächst nach dem Alter und nach möglichen besonderen Umständen fragen. Oft tritt die das Lipödem zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr auf. Das Lipödem kann aber auch bereits während der Pubertät beginnen. Genauso kann das Lipödem gleichermaßen nach einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren einer Frau auftreten. Diese eben genannten Umstände gehen mit hormonellen Veränderungen einher und können dem Arzt bei der Diagnose als hilfreiche Hinweise dienen.

Weiterhin wird der Facharzt wissen wollen, ob es in der Familie bereits Krankheitsfälle mit dem Lipödem gab, da das Lipödem vermutlich genetisch vererbbar ist. Manche Spezialisten gehen zudem davon aus, dass schwere psychisch-traumatische Erlebnisse, wie etwa der Verlust von Familienangehörigen oder Ehepartnern, ebenfalls Lipödeme auslösen können. Deshalb wird der Arzt vermutlich wissen wollen, ob sich solche ähnliche Erlebnisse im Leben der Patientin zugetragen haben.

Visuelle und manuelle Diagnose

Zur genauen Diagnose verhilft eine körperliche Untersuchung, bei welcher die mit dem Lipödem erkrankten Körperstellen zunächst visuell und manuell untersucht werden. Folglich bedeutet dies, dass der Arzt sich zunächst die Körperpartien anschauen wird, die der Betroffenen als ein Lipödem erscheinen könnten. Dem folgt ein manuelles Abtasten der Körperstellen, um etwa Druckschmerzen und Verhärtungen des Gewebes feststellen zu können, welche für ein Lipödem charakteristisch sind.

Sollte der Arzt Orangenhaut bzw. Cellulite, symmetrische Schwellungen speziell an dem Po, den Hüften und Beinen oder gar an den Armen und anderen Körperstellen entdecken, sollte er feststellen können, dass es sich um ein Lipödem handelt. Insbesondere die Symmetrie der Symptome ist ein ausschlaggebendes Charakteristikum für das Lipödem. Weiterhin typisch ist es für ein Lipödem, dass Hände und Füße meist ausgespart bleiben und in höheren Stadien Haut- und Fettlappen über den Knöcheln liegen.

Abgrenzung von ähnlichen Krankheitsbildern (Differenzialdiagnose)

Da das Lipödem oft mit ähnlichen Krankheiten verwechselt wird, sollte ein Facharzt das Lipödem von anderen möglichen Krankheiten abgrenzen können. Viele vom Lipödem Betroffene leiden zusätzlich an Adipositas. Dass es sich aber nicht nur um starkes Übergewicht, sondern um eine tatsächliche chronische Krankheit handelt, wird der Arzt vermutlich daran erkennen können, dass das Lipödem meist nicht am gesamten Körper vertreten ist. Oft findet sich eine nicht proportionale Verteilung der Schwellungen am Körper. Die untere Körperhälfte ist meist eher betroffen als die obere. Zudem empfinden an Adipositas Erkrankte keine Schmerzen bei Berührungen, die für das Lipödem typisch sind. Durch das Abtasten oder durch leichte Kniffe wird der Arzt feststellen können, ob eine Verhärtung des Gewebes vorliegt und die betroffene Patientin wird sagen können, ob sie Schmerzen spürt.

Abgegrenzt werden sollte das Lipödem auch von dem idiopathischen Ödem, welches bei Adipositas auftreten kann. Ein typisches Kennzeichen des idiopathischen Ödems ist die morgendliche Schwellung der Hände und des Gesichtes. Wohingegen beim Lipödem sich die Schwellungen zum Abend hin verschlimmern. Zudem kann eine Sonderform eines Lipödems – Lipohypertrophie – unterschieden werden. Ein typisches Merkmal dieser Krankheit ist die asymmetrische Verteilung der Schwellungen. Da das Lipödem aber in der Regel symmetrisch auftritt, sollten diese zwei ansonsten mehr oder weniger ähnlichen Krankheiten voneinander unterschieden werden können.

Diagnose durch bildgebende Verfahren

Um ein genaueres Bild von der Erkrankung zu erhalten und bei der Diagnose ganz sicher zu gehen, können bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Zu solchen gehören z. B. die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT). Mithilfe dieser bildgebenden Verfahren ist es dem Arzt möglich zu sehen, wo und in welchem Ausmaß die Ansammlung und Verhärtung des Fettes in dem Gewebe vorzufinden ist. Wie viel Fett sich in dem Unterhautgewebe angesammelt hat und in welchem Zustand sich das betroffene Gewebe befindet, kann durch eine Sonografie, auch einfach unter dem Terminus Ultraschall bekannt, festgestellt werden.

Maria Ballau

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