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Nagelpilz

Nagelpilz ist eine häufig auftretende Erkrankung. Zu 90 % tritt der Pilzbefall an den Fußnägeln, besonders häufig an den großen Zehen, auf. Die Fingernägel sind seltener von Nagelpilz betroffen.

Nagelpilz
© iStock - OKrasyuk

Entstehung von Nagelpilz

Um sich mit Nagelpilz zu infizieren, müssen im Wesentlichen zwei Bedingungen gegeben sein. Zunächst muss für die Möglichkeit einer Infektion ein Kontakt mit dem entsprechenden Erreger von Nagelpilz erfolgen. Da aber nicht jeder Kontakt mit einem Erreger auch zu einer Infektion mit Nagelpilz führt bzw. gesunde Nägel nicht vom Nagelpilz befallen werden können, muss bei den Betroffenen eine Schädigung des Nagels vorliegen. Diese kann akut durch ein Trauma auftreten (Verletzung oder sonstige Schädigung) oder aufgrund bestimmter vorliegender Erkrankungen, die in einer erhöhten Empfänglichkeit für Nagelpilz resultieren.

Kontakt mit dem Erreger

I. d. R. kommt jeder Mensch in seinem Leben mit Pilzen in Kontakt, die einen Nagelpilz auslösen können. Pilze breiten sich durch Sporen aus, die von Menschen auf Menschen, aber auch von Tieren wie Hunden und Katzen auf den Menschen übertragen werden können. Die Sporen sind zudem sehr widerstandsfähig und können auf den verschiedensten Untergründen wie Handtüchern, Lattenrosten, verschiedensten Bodenbelägen usw. wochenlang überleben und ansteckend bleiben.

Am häufigsten erfolgt eine Ansteckung mit Nagelpilz in öffentlichen Bädern, Saunen, Fitnessstudios und den Umkleiden und Duschen von Sportstätten. Die Gründe dafür sind, dass ein feuchtwarmes Klima zum einen optimale Lebensbedingungen für Pilze bietet und zum anderen die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung durch viele verschiedene barfuß laufende Menschen stark erhöht ist. Eine Übertragung geschieht meistens über den Boden, auf dem sich die Sporen befinden und schnell von der nächsten barfuß darüber laufenden Person aufgenommen werden. Auch im familiären Umfeld besteht eine erhöhte Ansteckungsgefahr, wenn ein Familienmitglied an Nagel- oder Fußpilz leidet.

Nagelpilz begünstigende Faktoren

Damit sich eine Person bei einem Kontakt mit entsprechenden Erregern auch wirklich mit einem Nagelpilz infiziert, muss eine Vorschädigung des Nagels oder der ihn umgebenden Haut vorliegen. Nur dann kann der Erreger in die Haut bzw. den Nagel eindringen, was durch eine intakte Schutzschicht aus gesunder Haut verhindert würde. Eine solche Vorschädigung kann durch kleine Hautverletzungen an den Füßen bestehen, die sich Betroffene zum Teil unbemerkt zugezogen haben.

Generell sind Sportler gefährdet, da sie zum einen durch den Aufenthalt in Sportstätten oder Fitnessstudios häufiger mit den Erregern von Nagelpilz in Kontakt kommen, aber auch das Tragen von Sportschuhen den Pilzen ein feuchtwarmes Milieu und somit optimale Bedingungen bietet. Hauptproblem ist jedoch, dass der ständige Schweiß, der neben Sportlern auch bei Leuten, die schwer körperlich arbeiten oder auch bei unter Schweißfüßen leidenden Menschen auftritt, die Haut aufweicht.

Durch Schweiß wird die Barrierefunktion der Haut herabgesetzt, und der Pilz kann leichter eindringen. Auch das Tragen unpassender Schuhe begünstigt die Entstehung von Nagelpilz, da an Druckstellen die natürliche Funktion des Gewebes unterbunden oder eingeschränkt ist.

Anfälligkeit für Nagelpilz

Eine erhöhte Empfänglichkeit (Prädisposition) für einen Nagelpilz kann durch eine Reihe verschiedener Faktoren bedingt sein. Diese können wie folgt gruppiert werden:

  • Erkrankung an Fußpilz
  • Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen
  • Abwehrschwäche
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Fußpilz als Ursache für die Entstehung von Nagelpilz

    Es besteht ein großes Risiko für Nagelpilz bei Leuten, die an Fußpilz leiden. Trychophyton rubrum ist ein Erreger, der beide Erkrankungen hervorrufen und bei Betroffenen vom Fuß auf die Nägel übergreifen kann. Wird ein Fußpilz nicht entsprechend behandelt, breitet er sich häufig aus. Er wandert Richtung Nagel und Nagelbett, wo er an unterschiedlichen Stellen eindringen kann:

  • am oberen Nagelrand (dort wo der Nagel weiß ist), medizinisch spricht man von einem distalen Befall
  • am unteren Nagelrand an der Lunula, medizinisch ist dies ein proximaler Befall
  • auf der Nageloberfläche (superfizialer Befall)
  • an den Seiten vom Nagelwall ausgehend (paronychialer Befall)
  • Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen

    Verschiedene Erkrankungen erhöhen ebenfalls das Risiko, an Nagelpilz zu erkranken. Dies sind beispielsweise Durchblutungsstörungen, Fettleibigkeit, Vitaminmangel und Ernährungsstörungen. Sie alle haben zur Folge, dass das Gewebe in den Füßen unzureichend versorgt und damit in seiner Funktion eingeschränkt ist. Besonders häufig ist Nagelpilz bei Menschen, die an Diabetes mellitus leiden. Durch den Diabetes können neben Durchblutungsstörungen auch Sensibilitätsstörungen auftreten, die die Betroffenen kleine Verletzungen nicht wahrnehmen lässt. Oft ist durch die Erkrankung auch die Abwehr der Patienten geschwächt.

    Abwehrschwäche

    Eine Abwehrschwäche kann beispielsweise dann vorliegen, wenn ein Mensch an einer schweren Allgemeinerkrankung, starkem Stress oder einer Mangelernährung leidet. Bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus oder AIDS bewirken zudem eine Schwächung des Immunsystems, wodurch es den Körper nicht mehr von eindringenden Erregern befreien kann. Auch bestimmte Medikamente wie Chemotherapeutika und Immunsuppressiva haben einen solchen Effekt.

    Einnahme bestimmter Medikamente

    Neben Chemotherapeutika oder Medikamenten, die das Immunsystem beeinträchtigen (Immunsuppressiva), können auch Antibiotika oder die Einnahme der Antibabypille das Risiko für eine Pilzerkrankung der Nägel erhöhen.

    Lydia Köper

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