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Wechseljahre

Die Wechseljahre sind durch unterschiedlichste Beschwerden gekennzeichnet, die allgemein auch unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zu finden sind.

Wechseljahre
© iStock - yacobchuk

Hitzewallungen

Hitzewallungen sind das bekannteste Symptom der Wechseljahre und werden häufig als das unangenehmste empfunden. Nicht jede Frau hat unter Hitzewallungen während der Wechseljahre zu leiden. Bis heute ist nicht geklärt, warum einige mit Hitzewellen zu kämpfen haben und andere wiederum nicht.

In der Regel beginnt eine Hitzewallung im Brustbereich. Die Haut erwärmt sich und beginnt zu kribbeln. Das Wärmegefühl steigt nach oben Richtung Hals, Nacken und Kopf. Die Haut kann sich röten. Die Betroffene empfindet eine unglaubliche Hitze. Parallel dazu beginnt das Herz schneller zu schlagen, die Herzfrequenz erhöht sich. Schweißausbrüche sind eine weitere Begleiterscheinung der Hitzewallung. Ist der Anfall vorbei, frösteln viele Betroffene, da der Schweiß auf der Haut einen Kühleffekt mit sich bringt.

Wie lange dauert eine Hitzewallung und wie häufig kommt sie vor?

Die Hitzewelle selbst kann verschieden lang andauern. Mal unter einer Minute, mal bis zu drei Minuten. Auch ist die Häufigkeit, mit welcher die betroffenen Frauen von den Hitzewallungen überrollt werden, individuell unterschiedlich. Manche Frauen leiden nur einige Mal die Woche unter dieser plötzlichen Hitze, andere wiederum durchleben diesen Zustand mehrmals täglich oder in schweren Fällen treten die Hitzewallungen sogar mehrmals stündlich auf.

Die Hitzewallungen treten zu Beginn der Wechseljahre verstärkt auf und nehmen dann wieder ab. Je nachdem wie lange die Hormonumstellung im weiblichen Körper dauert, desto länger können die Betroffenen unter Hitzewallungen leiden. Somit ist es möglich, dass diese Symptome bereits nach einem Jahr wieder verschwinden, aber bei manchen Frauen auch bis zu fünf Jahre anhalten.

Welche Ursache haben Hitzewallungen?

Die genaue Ursache der Hitzewallungen ist bisher noch nicht geklärt. Es wird aber vermutet, dass nicht der Mangel an Hormonen selbst für dieses unangenehme Symptom verantwortlich ist, sondern eher der ganze Umstellungsprozess, der im Körper stattfindet. Während sich der Körper auf die neue Lebensphase vorbereitet, schwankt der Hormonspiegel beträchtlich. Es könnte sein, dass dadurch das Steuerzentrum im Gehirn, welches unter anderem die Körpertemperatur regelt, aus dem Tritt gerät.

Bei einem plötzlichen Abfall des Östrogenspiegels glaubt das Steuerzentrum, dass der Körper überhitzt ist. Es sorgt dafür, dass das Blut verstärkt in die oberen Hautschichten geleitet wird, um sich abzukühlen. Der daraus resultierende Schweißausbruch trägt zur Kühlung bei. Das Endergebnis ist eine Hitzewallung mit anschließendem Frösteln.

Kann ich etwas tun, um mir das Leben mit Hitzewallungen zu erleichtern?

Da Hitzewallungen nicht bei allen Frauen in den Wechseljahren auftreten, ist es bisher nicht gelungen, die genaue Ursache dieses Symptoms zu erkunden. Somit lässt sich das Problem der Hitzewallungen nicht gezielt beheben. Sie können allerdings mit einigen Maßnahmen die Auswirkung dieser Vorgänge abmildern. Nicht jeder Tipp ist für jede Frau gleich hilfreich. Sie müssen sich Ihr individuelles „Hilfspaket bei Hitzewallungen“ zusammenstellen.

Folgende Hinweise könnten Ihnen bei Hitzewallungen helfen:

Eine zu hohe Umgebungstemperatur fördert Hitzewallungen. Versuchen Sie sich vermehrt in kühleren Räumen aufzuhalten. Im Winter ist es besser, die Heizung ein Grad herunterzuschalten, als sich in einem überhitzen Raum aufzuhalten. Im Sommer hingegen sollten Sie versuchen, sich kühle Rückzugsräume zu schaffen.

Kleiden Sie sich im Zwiebel-Look. Tragen sie mehrere Kleidungsstücke übereinander, sodass Sie sich bei Bedarf „entblättern“ können. Was im Winter recht simpel erscheint, wird im Sommer natürlich zur Herausforderung. Versuchen Sie daher gerade im Sommer lockere und luftige Kleidung zu wählen. Idealerweise aus einem Material, welches die Haut gut atmen lässt und zeitgleich eventuellen Schweiß aufnimmt. Naturstoffe wie Baumwolle und Leinen können diese Eigenschaften bieten. Darüber hinaus kann es ebenfalls hilfreich sein, sich ein oder zwei Oberteile und BHs auf der Arbeit zu deponieren. Sollten Sie dort eine Hitzewallung erleiden, können Sie sich wenn nötig frisch machen.

Lassen Sie nicht zu, dass Ihnen nächtliche Schweißausbrüche den Schlaf rauben. Um dies zu erreichen, empfiehlt es sich, stets ein Ersatzoberbett sowie einige dünnere Laken parat zu haben. So lässt sich der Zwiebel-Look bei der Zudecke fortführen. Wenn sie zudem ein oder zwei frische Nachthemden bereitlegen, können Sie des Nachts wenn nötig wechseln und so die Schlafunterbrechung so kurz wie möglich halten.

Entspannen Sie sich. Betroffene, die des Öfteren massiv unter Stress stehen, haben erfahrungsgemäß häufiger unter Hitzewallungen zu leiden. Ein stressiger Tag hin und wieder lässt sich meist nicht verhindern, doch haben Sie Einfluss darauf, dass dies nicht zur Dauereinrichtung wird. Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training oder Meditation können auch Abhilfe schaffen. Manchen Frauen hilft auch ein entspannter Spaziergang an der frischen Luft oder ein gemütliches Treffen mit Freundinnen und Freunden.

Kann Naturheilkunde bei Hitzewallungen helfen?

Aus der Naturheilkunde sind einige Wirkstoffe bekannt, die Ihnen ggf. bei Hitzewallungen helfen könnten. Allerdings gibt es derzeit keinen Nachweis einer sicheren Effektivität pflanzlicher Therapien
auf klimakterischen Beschwerden. Isoflavone oder Cimicifuga können bei leichten Hitzewallungen und Schweißausbrüchen in Erwägung gezogen werden, da in Einzelfällen eine Reduktion der klimakterischen Beschwerden möglich ist. Die Wirksamkeit kann aber individuell nicht vorausgesagt werden.

Bei der Ernährung könnten pflanzliche Hormone, sog. Isoflavone, bei der Bekämpfung von Hitzewallungen helfen. Isoflavone finden sich in Sojaprodukten, Hülsenfrüchten und Alfa-Alfa-Sprossen (ein Sprossengemüse, welches im Naturkostladen zu finden ist). Darüber hinaus sollten Sie zu scharfe Speisen meiden, da diese in der Regel zusätzlich schweißtreibend wirken und das Wärmeempfinden erhöhen.

Wie Sie bereits festgestellt haben, gibt es gegen Hitzewallungen nicht das einzig richtige Mittel. Sie müssen für sich selbst erforschen, was Ihnen am Besten hilft.

Melissa Seitz

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