Die Wechseljahre sind durch unterschiedlichste Beschwerden gekennzeichnet, die allgemein auch unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zu finden sind.
Die Wechseljahre sind keine Krankheit im eigentlichen Sinne. Somit sind Wechseljahre auch nicht immer behandlungsbedürftig. Statistisch gesehen kommt ein Drittel der Frauen ohne jegliche Therapie durch die Wechseljahre, da sie keine Beschwerden aufweisen. Ein weiteres Drittel klagt über leichte Beschwerden, die wenn nötig z. B. mit pflanzlichen Präparaten gemildert werden können. Parallel dazu gewinnen auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine ausgeglichene Lebensführung immer mehr bei der Therapie der Beschwerden, die durch die Wechseljahre entstehen an Bedeutung.
Ein Drittel der betroffenen Frauen allerdings leidet unter derartigen Problemen in den Wechseljahren, dass eine Therapie vonnöten wird. Nicht selten greift die Medizin hier zur Hormonersatztherapie.
Grundvoraussetzung für alle Therapieansätze ist, dass die betroffenen Frauen akzeptieren, dass sie sich in den Wechseljahren befinden. Diese Akzeptanz hilft ihnen, die Veränderung ihres Körpers nicht nur als schlecht zu empfinden. Mit einer positiven Einstellung ist es oftmals leichter, mit eventuellen Beschwerden zurechtzukommen.
Sind die Beschwerden, die die Wechseljahre begleiten, so stark, dass sie die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Betroffenen massiv einschränken, hilft in der Regel eine Hormonersatztherapie (HET). Diese sorgt dafür, dass der Hormonmangel, der während der Wechseljahre eintritt und die Beschwerden auslöst, abgebremst wird. Dazu werden künstlich Hormone zugeführt.
Das Ziel dahinter ist allerdings keineswegs, die Wechseljahre gänzlich aufzuhalten, indem man den Hormonspiegel auf den Stand vor Eintreten der Wechseljahre bringt, sondern man ist bemüht, das doch oftmals sehr rapide einsetzende Ungleichgewicht etwas abzufedern, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich darauf einzustellen. Die aus diesem massiven Ungleichgewicht resultierenden Beschwerden durch die Wechseljahre wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Gefühlsschwankungen und viele andere werden so ebenfalls abgemildert, je nach Ausprägung sogar komplett behoben.
Bevor eine Hormonersatztherapie allerdings begonnen werden kann, führt der behandelnde Arzt ein ausführliches Gespräch mit der Patientin. Es werden Nutzen und Risiko der Hormonersatztherapie genauestens abgewogen. Auch eine gründliche gynäkologische Untersuchung sowie die Bestimmung des Hormonspiegels sind im Vorfeld unerlässlich. Ist die Entscheidung für eine Hormonersatztherapie gefallen, beginnt diese immer mit der niedrigsten möglichen Dosierung. In der Regel setzt die Wirkung innerhalb von 4 bis 6 Wochen ein. Die Symptome der Wechseljahre verringern sich und verschwinden im Idealfall sogar völlig. Der Hormonspiegel und die Dosierung sollten mindestens einmal jährlich kontrolliert werden, um auf Veränderungen reagieren zu können.
Nicht alle betroffenen Frauen können von einer Hormonersatztherapie in den Wechseljahren profitieren. Folgende Vorerkrankungen machen die Therapie mit Ersatzhormonen unmöglich:
Die Hormonersatztherapie wird noch immer kontrovers diskutiert und es gibt keine einheitliche Vorgabe, wann eine Anwendung zur Therapie der Wechseljahre bzw. der Symptome sinnvoll ist und wann nicht. Daher ist es unumgänglich, dass die betroffenen Frauen ihre individuellen Vor- und Nachteile mit ihrem behandelnden Arzt explizit beleuchten.
Vorteile der Hormonersatztherapie:
Nachteile der Hormonersatztherapie:
Es gibt viele Heilkräuter, die die unterschiedlichsten Wechseljahresbeschwerden abmildern sollen. An oberster Stelle stehen hier sicherlich der Mönchspfeffer und die Wirkstoffe der Traubensilberkerze (Cimicifuga).
Allerdings gibt es derzeit keinen Nachweis einer sicheren Effektivität pflanzlicher Therapien auf klimakterischen Beschwerden. Isoflavone oder Cimicifuga können bei leichten Hitzewallungen und Schweißausbrüchen in Erwägung gezogen werden, da in Einzelfällen eine Reduktion der klimakterischen Beschwerden möglich ist. Die Wirksamkeit kann aber individuell nicht vorausgesagt werden. Einzelne Symptome wie z. B. Nervosität oder trockene Scheide können gezielt behandelt werden.
Melissa Seitz