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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Cannabis in der MS-Therapie

Schmerzen und Spastik – das sind die Symptome von MS, bei denen der Einsatz von Cannabis möglich ist. Voraussetzung: Andere Therapiemöglichkeiten schlagen nicht an. Seit März 2017 ist die ärztlich verordnete Anwendung von Cannabisblüten in solchen Fällen legal, zuvor konnte ein Cannabisextrakt eingesetzt werden, ohne dass die Anwendung einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz darstellte.

Auf Rezept erhalten Patienten in der Apotheke die jeweilige Anwendungsform. Damit die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Cannabistherapie übernehmen, müssen von MS Betroffene einen Antrag stellen. Dies gilt allerdings nicht für ein seit 2011 zugelassenes Medikament, welches bei entsprechender Indikation über BTM-Rezept direkt durch den behandelnden Arzt verordnet werden kann.

Zu den Inhaltsstoffen von Cannabis, die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken, gehören THC und Cannabidiol. THC besitzt eine psychoaktive Wirkung, d. h. es verändert den Bewusstseinszustand, entspannt und macht zugleich müde. Cannabidiol hingegen wirkt nur geringfügig psychoaktiv, entspannt jedoch die Muskulatur, weshalb es z. B. Spastik lindern kann.

Während THC-haltige Cannabis-Anwendungen immer verschreibungspflichtig sind, sind geringfügig cannabidiolhaltige Hanföle frei verkäuflich. Sie werden jedoch nicht zu medizinischen Zwecken verkauft, sondern als Lebensmittel oder kosmetische Produkte.

Nicht nur Cannabisblüten sowie Cannabisextrakte kommen in der MS-Therapie zum Einsatz, sondern auch ein synthetisch hergestelltes Cannabinoid, das wegen seines hohen Suchtpotenzials in der Regel nur kurzfristig verordnet wird. Ein weiterer Wirkstoff, der neurologisch bedingte Schmerzen lindern kann, ist das THC-haltige Dronabinol. Insbesondere zur Therapie der Spastik steht zudem ein rezeptpflichtiges Medikament zur Verfügung, welches in Studien auch bei Langzeitanwendung kein Suchtpotenzial zeigte.

Allerdings hilft Cannabis nicht allen MS-Patienten. Zudem sollte der Einsatz von Cannabis gut überlegt werden. Denn THC-haltige Produkte können aufgrund ihrer psychoaktiven Wirkung Ängste verstärken oder auslösen. Denk- und Konzentrationsstörungen sowie Unruhe gehören ebenfalls zu den möglichen Nebenwirkungen, unter Umständen auch Desorientierung.

Quelle: Befund MS 2/2019

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