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Sport für Menschen mit Behinderung

Wer die körperliche Leistungsfähigkeit erhalten und verbessern will, kommt zunächst oft über den ärztlich verordneten Rehabilitationssport mit Sport, Spiel und Vereinsleben in Kontakt.

Sport und Behinderung
© iStock - santypan

Sport für Menschen mit Behinderung

Viele Menschen mit Behinderung erfreuen sich an Sport, Spiel und Bewegung. Die meisten von ihnen sind in den Behinderten-Sportverbänden in Deutschland organisiert. Dort können sie nicht nur die Freude an der Bewegung ausleben, fit bleiben bzw. fit werden, sondern auch die soziale Gemeinschaft und Kontakte mit Gleichgesinnten genießen. Die Sportstunden finden meist unter sportpädagogischer Leitung und ärztlicher Betreuung statt. Wer die körperliche Leistungsfähigkeit erhalten und verbessern will, kommt zunächst oft über den ärztlich verordneten Rehabilitationssport mit Sport, Spiel und Vereinsleben in Kontakt. Und für viele ist dies der Beginn einer langjährigen Begeisterung für Behindertensport. Im Breitensport können alle fündig werden, die ihr Leben einfach um ein sportliches Element bereichern wollen. Für jedes Bedürfnis ist etwas dabei: Von traditionellen Sportarten bis hin zu Fun- und Trendsportarten. Auch das Deutsche Sportabzeichen wurde eigens auf behinderte Menschen abgestimmt. Menschen mit einem dauernden Grad der Behinderung von 20 Prozent und mehr können das Sportabzeichen erhalten, wenn sie ein gutes Maß an Leistungsfähigkeit, an Schnelligkeit, an Gewandtheit, Geschicklichkeit und Ausdauer beweisen. Leistungsorientierte Sportler können in den Vereinen trainieren, um an Wettkämpfen wie etwa den paralympischen Sommer- und Winterspielen teilzunehmen. Nähere Informationen gibt es beim Deutschen Behindertensportverband e.V. (DBS).

Rollstühle

Auch beim Rollstuhlsport geht es darum, die Freude an der Bewegung zu leben, die Fitness zu erhalten und zu verbessern und soziale Kontakte mit Gleichgesinnten zu pflegen. Bekanntermaßen hilft Sport außerdem dabei, mögliche Folgeerkrankungen abzuwehren. Für den Rollstuhlsport wurden viele bekannte Sportarten und Spiele sowie deren Regeln auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern angepasst. Hinzu kommen im Breitensport eine Vielzahl psychomotorischer Geräte wie Weichbälle, Fallschirme, Bänder und vieles mehr, auch Musik und Tanz gehören dazu. Viele Betroffene lernen durch den Sport, sicherer mit ihrem Rollstuhl umgehen zu können und gewinnen dadurch neues Selbstvertrauen. Derzeit gibt es in Deutschland über 300 Vereine und mindestens 24 Rollstuhlsportarten. Die Angebote reichen von Basketball, über Handbike, Leichtathletik, Rollhockey, Tauchen bis hin zum Wintersport. Dabei sind nicht nur Menschen willkommen, die permanent oder partiell auf den Rollstuhl angewiesen sind, sondern auch diejenigen, die sich nur für den Sport in den Rollstuhl setzen. Nähere Informationen gibt es beim Deutschen Rollstuhl-Sportverband e.V. (DRS).

Geeignete Sportarten

Viele Sportarten sind im Behindertensport in Deutschland möglich, dazu zählen unter anderem:

  • Badminton

 

  • Boccia, Boule Pétanque

 

  • Bogenschießen

 

  • Bosseln

 

  • Curling

 

  • Faustball

 

  • Fechten

 

  • Flugball

 

  • Fußball

 

  • Fußballtennis

 

  • Gewichtheben

 

  • Goalball

 

  • Handbike

 

  • Hockey

 

  • Judo

 

  • Kanu

 

  • Leichtathletik

 

  • Prellball

 

  • Radsport

 

  • Reitsport

 

  • Rollhockey

 

  • Rollstuhlbasketball

 

  • Rollstuhlrugby

 

  • Rudern

 

  • Schwimmen

 

  • Segeln

 

  • Sitzball

 

  • Sitzvolleyball

 

  • Ski Nordisch/Alpin

 

  • Sledgeeishockey

 

  • Sportkegeln

 

  • Sportschießen

 

  • Tanzen

 

  • Tennis

 

  • Tischtennis

 

  • Torball

 

  • Triathlon

 

  • Volleyball

 

  • Zeitlupenball

Hilfsmittel

Genauso wie im normalen Leben benötigen behinderte Menschen auch beim Sport Hilfsmittel, die ihnen die Ausübung erleichtern. Dazu können etwa spezielle Hörhilfen, Prothesen, Sehhilfen, Rollstühle, Gehhilfen und andere orthopädische Sonderanfertigungen sowie therapeutische Bewegungsgeräte gehören. Dank des technischen Fortschritts sind die technischen Hilfsmittel heutzutage so vielfältig, dass fast jeder Mensch mit einem Handicap sich auch sportlich betätigen kann.

Spezialkleidung-/ausrüstung

Für jede Sportart haben Firmen und manchmal auch die Sportler selbst spezielle Prothesen, Rollstühle und andere Sportgeräte entwickelt. So gibt es etwa Rennrollstühle, die der Fahrer mit wenig Kraft auf hohe Geschwindigkeiten bringen kann. Beim Rollstuhlrugby sorgt eine spezielle Panzerung dafür, dass die Spieler sich nicht so leicht verletzen. Prothesen müssen im Leistungssport nicht unbedingt dem Körperteil ähnlich sehen, trotzdem hat sich gerade dort ein ästhetischer Trend hin zu Prothesen mit knalligen Farben und schnittigem Aussehen entwickelt. Von vielen für den Behindertensport entwickelten Spezialausrüstungen profitieren hinterher auch andere Menschen mit Behinderungen, denn die Geräte müssen beim Leistungssport extremsten Belastungen standhalten. Für Leistungssportler im Behindertensport kann die Qualität der technischen Hilfsmittel sogar wettbewerbsentscheidend sein. Sportler und Techniker arbeiten daher meist eng zusammen. Je nach Sportart kann auch spezielle Kleidung nötig sein: Wer etwa im Rollstuhlsport auch im Winter viel Zeit draußen verbringt, muss für besonderen Wärmeschutz an den Beinen sorgen. Und auch im Sommer nutzen viele spezielle Rollstuhlhandschuhe, um spröde Hände zu vermeiden. Es gibt viele Spezialanbieter, wo behinderte Sportlerinnen und Sportler fündig werden können.

Iris Schaper

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