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Epilepsie

Bei Epilepsie handelt es sich um eine chronische Krankheit des Zentralnervensystems. Epilepsie ist zu unterscheiden von einzelnen epileptischen Anfällen, denn jemand, der einmal einen epileptischen Anfall erleidet, leidet noch nicht an Epilepsie.

Epilepsie
© iStock - ThitareeSarmkasat

Therapie von Epilepsie

Hinweise für den Alltag bei Epilepsie

Zunächst ist es hinsichtlich der Therapie der Epilepsie wichtig, dass Patienten gewisse Regeln im Alltag berücksichtigen. So sollte Schlafentzug vermieden werden. Dies senkt die Gefahr eines epileptischen Anfalls erheblich. An Epilepsie erkrankte Personen sollten auch beim Konsum von Alkohol Vorsicht walten lassen. Kleine Mengen, ein Glas Wein oder Bier sind meist unbedenklich. Sobald man jedoch selbst die Wirkung des Alkohols bemerkt, kann dies bereits zu viel sein.

Auch die Vermeidung starker visueller Reize, Stress oder plötzlicher Temperaturwechsel helfen, die Häufigkeit der Anfälle zu senken. Auch die Aufnahme von reichlich Flüssigkeit ist zu empfehlen, da eine Dehydrierung ebenfalls Epilepsie auslösen kann. Personen, die von einer Epilepsie betroffen sind, sollten einen Psychologen kontaktieren oder sich einer Selbsthilfegruppe anschließen, um mit der Epilepsie im Alltag umgehen zu lernen.

Medikamentöse Therapie bei Epilepsie

Sollte die empfohlene Umstellung der Lebensgewohnheiten die Anfallshäufigkeit nicht erheblich senken oder die Belastung des Betroffenen durch die Epilepsie im Alltag zu groß sein, wird der Arzt eine medikamentöse Therapie vorschlagen. Die Wahl der Wirkstoffe bei Epilepsie ist abhängig von der Art des Anfalls. Bei fokalen Epilepsien werden Lamotrigin und Levetiracetam als Mittel empfohlen. Bei generalisierten oder unklassifizierbaren Epilepsien wird meist Valproat bevorzugt. Hierbei muss die besondere Situation bei Schwangerschaft berücksichtigt werden.

Das Auftreten der Epilepsie oder epileptischer Anfälle steht in Verbindung mit einer stark gesenkten Reiz- beziehungsweise Krampfschwelle des Patienten. So lösen bestimmte Reize, etwa das Stroboskoplicht, bei Epileptikern wesentlich schneller einen Anfall aus als bei gesunden Personen. Die beschriebenen Antiepileptika erhöhen die Reiz- und Krampfschwelle und verringern so die erhöhte Erregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn. So werden auch Nervenentladungen und deren Ausbreitung im Gehirn verhindert.

Wie wirken Antiepileptika?

Bislang sind hinsichtlich der Therapie der Epilepsie mit Antiepileptika drei Wirkmechanismen seitens der Forschung nachgewiesen worden. So verstärken einige die Wirkung der Gamma-Aminobuttersäure (GABA) als einem der wichtigsten anfallshemmenden Botenstoffe bei einer Epilepsie.

Ein weiterer Wirkmechanismus steht in Verbindung mit den Wirkungen von Natrium und Kalzium im Gehirn. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese Mineralstoffe bei der Freisetzung von Botenstoffen eine wichtige Rolle spielen. Dabei fördert Natrium die Weiterleitung von Erregungen und Reizen an die Nervenzellen. Die Wirkstoffe Carbamazepin, Eslicarbazepin, Valproinsäure, Gabapentin, Lacosamid und Lamotrigin verringern oder blockieren das Einströmen von Natrium, unterdrücken so die Weiterleitung der Reize und verhindern den Epilepsieanfall.

Als weiterer Wirkmechanismus bei Epilepsie dient die Hemmung des Enzyms Carboanhydrase. Der Natriumeinstrom in die Nervenzellen wird gesenkt und dadurch ihre Erregbarkeit herabgesetzt. Einige der Wirkstoffe, die zur Therapie von Epilepsie eingesetzt werden, haben eine müde machende (sedierende) Wirkung.

Carbamazepin darf nicht bei Herzerkrankungen, zudem auch nicht bei Leberfunktionsstörungen eingesetzt werden. Leidet der Patient neben der Epilepsie an Leber- und Nierenfunktionsstörungen, darf Lamotrigin nicht verabreicht werden. Generell sind Nebenwirkungen von Antiepileptika mit anderen Medikamenten häufig und müssen dringend mit dem Arzt abgeklärt werden.

Bei der medikamentösen Therapie wird der Arzt zunächst mit einer geringen Dosis des Medikaments beginnen und diese abhängig von der Verträglichkeit oder eventuell einsetzenden Nebenwirkungen langsam steigern, bis der anfallshemmende Effekt eintritt. Da die Medikamente über einen langen Zeitraum hinweg genommen werden müssen, wird der Arzt während der Therapie von Epilepsie regelmäßig die Blutwerte prüfen.

Epilepsie und Schwangerschaft

Wichtig ist auch, dass Antiepileptika nicht im Fall einer Schwangerschaft eingenommen werden dürfen, da sie das Ungeborene schädigen können. Zudem vermindern diese Wirkstoffe die Wirksamkeit von hormonalen Verhütungsmitteln. Im Falle einer medikamentösen Therapie der Epilepsie sollte die Schwangerschaftsverhütung daher z. B. auf Kondome umgestellt werden.

Guido Maiwald

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