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Restless-Legs-Syndrom

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Symptome treten fast immer dann auf, wenn Betroffene zur Ruhe kommen. Dann verspüren sie ein Kribbeln, Ziehen oder Brennen in den Beinen.

Restless Legs Syndrom
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Restless-Legs-Syndrom

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Es wird geschätzt, dass rund 5 bis 10 % der Bevölkerung in Deutschland – meist Menschen mittleren Alters – von dieser Erkrankung betroffen sind. Bei einigen treten erste Krankheitszeichen jedoch auch schon zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Wie die Ergebnisse der in den USA und Großbritannien durchgeführten „Peds REST“-Studie zeigten, leiden sogar rund 2 % der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 17 Jahren unter RLS-Symptomen.

Die Symptome treten fast immer dann auf, wenn Betroffene vom Restless-Legs-Syndrom zur Ruhe kommen. Dann verspüren sie ein Kribbeln, Ziehen oder Brennen in den Beinen. Es überkommt sie ein unbeschreibliches Verlangen danach, die Beine zu bewegen. Meist lassen die Missempfindungen nach, wenn die Beine in Bewegung sind. Der Bewegungsdrang und die Beschwerden lassen viele Betroffene auch nachts nicht zu Ruhe kommen.

Das Restless-Legs-Syndrom ist bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt

Die Vermutung, dass dieser Bewegungsdrang der Ausgleich für den heutigen, oft bewegungsarmen Lebensstil ist, lässt sich jedoch widerlegen. Zum einen gibt es Sportler, die z. T. unter ruhelosen Beinen leiden und zum anderen war die Erkrankung bereits bekannt, als Menschen noch viel mehr körperliche Tätigkeiten zu verrichten hatten. Bereits im Jahr 1685 erschien ein Artikel des englischen Neurologen Thomas Willis, in dem er eine Erkrankung mit RLS-Symptomatik schildert. Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieb der deutsche Arzt Wittmack die Erkrankung unter dem Namen „anxietas tibiarum“.

Während Wittmack meinte, es handele sich um eine psychiatrische bzw. psychosomatische Krankheit, ging der deutsche Neurologe Hermann Oppenheim zu Beginn des 20. Jahrhunderts davon aus, dass es sich um eine neurologische Erkrankung handelt und nahm sie in sein „Lehrbuch der Nervenkrankheiten“ auf. Den heute gebräuchlichen Namen Restless-Legs-Syndrom prägte der schwedische Arzt Karl Ekbom. Im deutschen Sprachraum ist auch die Übersetzung „Syndrom der unruhigen Beine“ gebräuchlich.

Formen vom Restless-Legs-Syndrom

Beim Restless-Legs-Syndrom werden zwei Formen unterschieden: das sog. idiopathische oder primäre RLS und das sekundäre oder auch symptomatische RLS. Menschen mit sekundärem Restless-Legs-Syndrom haben z. B. eine Erkrankung, als deren Begleiterscheinung das Restless-Legs-Syndrom auftritt. Dies können u. a. eine Nierenerkrankung, Diabetes mellitus oder einige neurologische Erkrankungen wie Polyneuropathien, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose sein. Ein sekundäres Restless-Legs-Syndrom kann z. B. auch durch Schwangerschaft hervorgerufen oder durch Medikamenteneinnahme (z. B. Neuroleptika, tri- bzw. tetrazyklische Antidepressiva, Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer etc.) verursacht werden.

Das primäre Restless-Legs-Syndrom wird nicht durch eine andere Erkrankung ausgelöst, der neurologische Befund zeigt meist keine Auffälligkeiten. Bereits früh erkannten Mediziner, dass diese Form des RLS familiär gehäuft auftritt und dass es wahrscheinlich genetische Faktoren gibt, die das primäre RLS auslösen. Im Jahr 2007 gelang es, die ersten Risiko-Gene zu identifizieren. Auch wenn die Ursachen beider Formen verschieden sind, unterscheiden sie sich nicht hinsichtlich der auftretenden Symptome.

Antje Habekuß

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