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Cluster-Kopfschmerz

Als Cluster-Kopfschmerz (oder Bing-Horton-Neuralgie) wird eine primäre Kopfschmerzerkrankung beschrieben. Primär heißt, dass der Schmerz selbst die Erkrankung ist, bei der die Betroffenen unter extremen, in Attacken auftretenden Schmerzen leiden.

Cluster Kopfschmerz
© iStock - seb_ra

Cluster-Kopfschmerz

Was ist Cluster-Kopfschmerz?

Als Cluster-Kopfschmerz (oder Bing-Horton-Neuralgie) wird eine primäre Kopfschmerzerkrankung beschrieben. Primär heißt, dass der Schmerz selbst die Erkrankung ist, bei der die Betroffenen unter extremen, in Attacken auftretenden Schmerzen leiden. Diese können im Bereich der Augenhöhle bzw. über dieser sowie in der Schläfenregion oder auch in einer Kombination dieser Bereiche auftreten.

Laut Deutscher Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft tritt bei den meisten Patienten die Beeinträchtigung konstant auf der gleichen Schädelseite auf. Cluster-Kopfschmerz werden zu den sog. trigemino-autonomen Kopfschmerzen gezählt, bei denen bestimmte Reizleiter in der Region des Trigeminus-Nervs aktiviert werden. Hierdurch kommt es zu Veränderungen des Hirnstoffwechsels.

Schmerzen treten in Intervallen auf

Bereits der Terminus „Cluster“ deutet an, dass Cluster-Kopfschmerzen intervallartig in starker Häufung vorkommen. In der Regel können in den akuten „Leidensperioden“ bis zu acht Attacken täglich auftreten und 15–180 Minuten andauern. In der Folge schließen sich beschwerdefreie Phasen an, die mehrere Monate oder auch Jahre anhalten können.

Die typischen Beschwerden – von Betroffenen u. a. als kaum zu ertragendes Brennen, Bohren oder Reißen beschrieben – treten meist in einem erkennbaren Tagesrhythmus auf, etwa zur Mittagszeit. Oft machen sie sich auch ca. zwei Stunden nach Einsetzen des Schlafes bemerkbar. Patienten reagieren auf den Schmerz – im Unterschied zu Migräne-Betroffenen, die in der Regel bei aufkommenden Schmerzen Ruhe im Bett suchen – mit einem starken Drang zur Bewegung.

Begleitsymptome des Cluster-Kopfschmerzes

Neben den o. g. Beeinträchtigungen haben Cluster-Kopfschmerz-Patienten mit mindestens einem oder mehreren Begleitsymptomen zu kämpfen. Neben starkem Schwitzen im Bereich von Stirn und Gesicht zählen hierzu z. B. eine laufende bzw. verstopfte Nase, ein hängendes Lid (Ptosis), ein rötendes oder tränendes Auge sowie Bewegungsunruhe. Aber auch ein tränendes Auge sowie eine Rötung der Bindehaut lassen sich als Begleiterscheinungen des Cluster-Kopfschmerzes bei Patienten beobachten.

Laut Deutscher Gesellschaft für Neurologie tritt Cluster-Kopfschmerz bei 0,1–0,9 % der Bevölkerung auf (Verhältnis Frauen-Männer 1:3), wobei Betroffene beim Erstvorfall im Schnitt zwischen 28–30 Jahre alt sind. Dennoch können Cluster-Kopfschmerzen in allen Lebensabschnitten auftreten. Auch wenn bis zu 80 % der Patienten noch 15 Jahre nach dem Erstereignis an Cluster-Intervallen leiden können, verschwindet bei einigen der Betroffenen das Leiden mit zunehmendem Alter. Eine primär-episodische Verlaufsform kann bei 12 % der Patienten in eine chronische übergehen.

Markus Felsmann

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