Parodontitis, Karies oder Zahnfehlstellungen sind nicht nur unschöne Beeinträchtigungen, sondern können auch unter Umständen schmerzhafte Erkrankungen sein.
Zahnersatz ist immer eine künstliche Nachbildung von einem Zahn, gefertigt aus unterschiedlichen Materialien. Der Zahnersatz wird dann eingesetzt, wenn es zum Zahnverlust gekommen ist, der wiederum viele Ursachen haben kann. Im Zusammenhang mit Zahnersatz wird von festem und herausnehmbarem Zahnersatz gesprochen und hier wird unterschieden in Brücken, Kronen, Inlays, Implantate oder Prothesen. Zahnersatz sollte immer relativ zeitnah nach einem Zahnverlust eingesetzt werden. Der Kieferknochen bildet sich nach einem Zahnverlust sonst relativ schnell zurück. Schon nach einigen Wochen kann er sich so weit zurückgebildet haben, dass die Anpassung von Zahnersatz nicht mehr ohne Weiteres möglich ist. In einigen Fällen muss dann ein operativer Knochenaufbau durchgeführt werden.
Zahnersatz muss allerdings nicht zwangsläufig bedeuten, dass ein Zahnverlust vorliegt. Kronen beispielsweise werden auf noch vorhandene Zähne aufgesetzt. Der Grund hierfür ist meist eine starke Schädigung des Zahns, die sich nur durch eine Krone beheben lässt.
Die Untersuchung durch den Zahnarzt und die Diagnose der Notwendigkeit von Zahnersatz stehen in der Durchführung immer an erster Stelle. Der zweite Schritt ist ein Heil- und Kostenplan, dem der Patient zustimmen muss. Die Krankenkassen übernehmen bei Zahnersatz immer nur die Hälfte der Kosten für die Regelversorgung. Kronen werden bei entsprechender Diagnose durch den Zahnarzt übernommen. Der Patient trägt jedoch einen Eigenanteil in Höhe der Hälfte der Gesamtkosten. Die Kosten sind auch abhängig vom gewählten Material für den Zahnersatz. Die Krankenkassen übernehmen nur das günstigste Material. Wünscht der Patient ein höherwertigeres Material, muss er die Mehrkosten vollständig selbst tragen.
Inlays werden von den gesetzlichen Krankenkassen so gut wie gar nicht übernommen, denn letztlich stellen sie nur eine sehr hochwertige Alternative zu einer herkömmlichen Füllung dar. Gesetzlich versicherte Patienten, die ein Inlay wünschen, müssen die Kosten hierfür selbst übernehmen. Grundsätzlich aber gilt, wer es sich leisten kann, sollte sich für diese Variante entscheiden. Ein Inlay hält wesentlich länger als eine herkömmliche Füllung und ist darüber hinaus auch kosmetisch viel schöner.
Kronen sind in Deutschland der meist gewählte Zahnersatz und werden von den Krankenkassen – eine entsprechende Diagnose vorausgesetzt – zur Hälfte anteilig übernommen. Für die Anfertigung einer Krone arbeitet der Zahnarzt mit dem Zahnlabor zusammen. Die Kosten für das Zahnlabor fließen in die Gesamtkosten mit ein und werden dementsprechend anteilig von der Krankenkasse mit übernommen. Der Zahnarzt macht zunächst einen Abdruck vom Gebiss. Dann wird der kranke Zahn, der mit einer Krone überzogen werden soll, abgeschliffen und so präpariert, dass die Krone aufgesetzt werden kann. Danach erfolgt ein zweiter Abdruck. Auch wird der Zahnarzt mit dem Patienten gemeinsam die Zahnfarbe für die Krone festlegen und die Abdrücke sowie die Farbangabe in das Zahnlabor schicken. Der Zahntechniker fertigt die Krone den Angaben und Abdrücken entsprechend an. In der Regel dauert das Anfertigen einer Krone rund drei Tage. Der Patient erhält während dieser drei Tage ein Provisorium aus Kunststoff. Zum Einsetzen der Krone wird ein zweiter Termin vereinbart. Das Einsetzen selbst geht relativ schnell. Der abgeschliffene Zahn wird noch mal gereinigt und falls notwendig präpariert, dann wird die Krone aufgesetzt und mit einem speziellen Zement befestigt. Kronen halten durchschnittlich zehn Jahre, allerdings gibt es auch zahlreiche Patienten, die ihre Kronen bereits seit mehr als zwanzig Jahren ohne Beschwerden tragen.
Eine Krone zählt zum festen Zahnersatz und kann nicht herausgenommen werden. Wenn die Krone gut angefertigt und eingesetzt wird, ist sie rein optisch kaum bis gar nicht von einem echten Zahn zu unterscheiden. Dass es sich um eine Krone handelt, sieht man in einigen Fällen durch einen dunklen Rand, der durch den Zement entsteht, direkt am Zahnfleisch. Oft aber wächst das Zahnfleisch auch darüber, sodass überhaupt keine Auffälligkeit zu sehen ist.
Bei Inlays handelt es sich um eine sehr hochwertige Alternative zu einer herkömmlichen Füllung. Inlays können nicht in jedem Fall verwendet werden – grundsätzlich muss diese Frage im individuellen Fall mit dem Zahnmediziner geklärt werden. Ein Inlay eignet sich hervorragend, wenn Karies große Löcher im Zahn verursacht hat und der Zahnarzt hier eine sehr voluminöse Füllung durchführen müsste. Eine Füllung kann, sofern sie sehr großflächig durchgeführt werden muss, schnell porös werden, bröckeln und sich schließlich vollständig lösen. Ein Inlay hingegen wird mit einem speziellen Kleber als ganzes Stück, das speziell im Zahnlabor angefertigt wird, eingesetzt und weist eine entsprechend lange Haltbarkeit auf. Ein Inlay muss allerdings von gesetzlich versicherten Patienten grundsätzlich selbst bezahlt werden: Die Krankenkassen übernehmen nur herkömmliche Füllungen. Angesichts der langen Haltbarkeit jedoch und der kosmetischen Aspekte ist das Inlay empfehlenswert. Der Ablauf: Der Zahnarzt bohrt den Zahn aus, nimmt einen Abdruck und reinigt den Zahn gründlich. Die Anfertigung des Inlays im Zahnlabor dauert durchschnittlich drei Tage. Während dieser Zeit erhält der Patient ein Provisorium. Das Inlay kann eingesetzt werden, sobald es im Labor fertig gestellt wurde. Zum Einsetzen genügt ggf. eine kleine, lokale Betäubung.
Monika Celik