Leidet ein Mensch an Adipositas (auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt), ist er aufgrund einer übermäßigen Vermehrung bzw. Bildung von Körperfett stark übergewichtig.
Adipositas kann über verschiedene Messverfahren diagnostiziert werden. In der Regel gilt jedoch der international anerkannte Body-Mass-Index (BMI) als verlässlicher Indikator dafür, ob ein Mensch krankhaft übergewichtig ist.
Bestimmen lässt sich dieser durch folgende Formel: Körpergewicht (in Kilogramm) geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Meter. Als Normalgewicht gelten Werte von 18–25 kg/m² (dabei hängt der „optimale“ BMI vom Alter ab). Nicht nur bei erwachsenen Patienten, sondern auch zur Bestimmung, ob Kinder und Jugendliche adipös sind, wird der Body-Mass-Index herangezogen. Da er bei jungen Patienten jedoch durch alters- und geschlechtsspezifische physiologische Veränderungen beeinträchtigt werden kann, wurden in bevölkerungsbezogenen Erhebungen Referenzdaten entwickelt, die eine Einordnung der persönlichen BMI-Werte erlauben. Mithilfe eines BMI-Rechners können Sie ganz leicht ihren BMI bestimmen.
Über das Verhältnis Taille-Hüfte (engl. waist-to-hip-ratio, kurz: WHR) lässt sich ebenfalls bestimmen, ob ein Mensch übergewichtig ist. Dazu wird auf definierte Grenzwerte zurückgegriffen. Liegt bei Frauen das WHR bei ≥ 0,85, bzw. bei Männern bei ≥ 1, so gelten sie als adipös. Zusätzlich kann auch der Taillenumfang als Adipositas-Index verwendet werden. Liegt dieser bei Frauen bei 88 bzw. bei Männern bei 102 cm, so liegt Adipositas vor.
Auch wenn man seinen BMI relativ leicht selbst errechnen kann, bedarf auch die Diagnose Adipositas eines Arztbesuchs. Gerade potenziell vorhandene Begleiterkrankung müssen vom Arzt medizinisch abgeklärt und behandelt werden. Um eine exakte Diagnose stellen zu können, wird er seinen Patienten jedoch zunächst hinsichtlich seiner Ernährungsgewohnheiten, seiner Krankengeschichte sowie seines psychischen Allgemeinzustandes untersuchen. Sind diese Daten erhoben und steht die Diagnose Adipositas fest, kann mit einer individuellen Therapie begonnen werden.
Markus Felsmann