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Insektengiftallergie

Das Gift von Insekten kann nach einem Stich eine u. U. gefährliche allergische Reaktion auslösen. Manche Menschen reagieren so stark auf das Gift bestimmter Insekten, dass es zu einem sog. anaphylaktischen Schock kommt.

Insektenallergie
© iStock - diephosi

Diagnose einer Insektengiftallergie

Eine Insektengiftallergie kann sich in jedem Alter entwickeln – einzige Voraussetzung: Zuvor muss bereits ein Erstkontakt mit dem Gift stattgefunden und der Körper dieses als potenziell gefährlich ausgemacht haben, sodass er beim nächsten Kontakt überschießend auf das in geringen Dosen harmlose Gift reagiert. Der Entstehung einer Insektengiftallergie lässt sich bislang nicht vorbeugen, durch eine sog. spezifische Immuntherapie (SIT), auch Hyposensibilisierung genannt, ist es jedoch möglich, die allergische Reaktion abzuschwächen und damit lebensgefährlichen Komplikationen, der sog. Anaphylaxie, vorzubeugen.

Am häufigsten treten allergische Reaktionen nach dem Stich von Bienen oder Wespen auf, in einer geringeren Anzahl von Fällen gibt es auch allergische Reaktionen auf das Gift von Hummeln und Hornissen. Bei bis zu 25 % der Bevölkerung treten nach dem Stich schwere lokale Reaktionen auf, d. h. starke, gerötete Schwellungen mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern, die länger als 24 Stunden anhalten, so die Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Bienen- und Wespengiftallergie. Bei 3,5 % der Bevölkerung kommt es sogar zu einer anaphylaktischen Reaktion.

Bei Verdacht auf eine Allergie zum Arzt

Machen sich nach einem Insektenstich erstmals stärkere Symptome als üblich bemerkbar, d. h. ist die Schwellung besonders ausgeprägt und hält lange an, sollten Betroffene möglichst bald den Arzt aufsuchen. Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte aufnehmen und anhand der Symptome überprüfen, ob ein erhöhtes Risiko für eine Insektengiftallergie sowie für eine anaphylaktische Reaktion besteht. Dies ist vor allem bei Berufsgruppen der Fall, die häufig mit Bienen oder Wespen in Kontakt kommen, z. B. bei Menschen, die im Freien arbeiten, bei Verkäufern von Backwaren oder Obst und natürlich bei Imkern. Der Arzt wird zudem fragen, ob neben der starken Schwellung weitere Beschwerden nach dem Insektenstich aufgetreten sind. Auch wird er sich vermutlich nach Vorerkrankungen wie Asthma oder Herz-Kreislauferkrankungen erkundigen, denn diese erhöhen die Gefahr für eine Anaphylaxie. Daneben wird er Blut abnehmen und überprüfen, ob die für eine Allergie typischen IgE-Antikörper im Blut zu finden sind. Die Leitlinie empfiehlt zudem Hauttests mit dem vermutlich auslösenden Gift und die Wiederholung der Überprüfung des Bluts auf Antikörper nach vier bis sechs Wochen. Ein solcher Hauttest wird unter engmaschiger Beobachtung (u. U. sogar im Krankenhaus) durchgeführt, um bei einer anaphylaktischen Reaktion sofort eingreifen zu können.

Stellt sich heraus, dass die Gefahr für eine sog. systemische Soforttypreaktion, d. h. für eine Anaphylaxie, besteht, wird der Arzt u. U. eine spezifische Immuntherapie (SIT) empfehlen, bei der der Patient über einen längeren Zeitraum (i. d. R. drei bis fünf Jahre) allmählich an eine bestimmte Menge des Gifts gewöhnt wird, auf das er allergisch reagiert. Dies soll die allergische Reaktion abmildern und die Gefahr für eine anaphylaktische Reaktion reduzieren. Daneben sollten Betroffene bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor Insektenstichen beachten und jederzeit Medikamente zur Behandlung der Allergie bei sich führen, die sie im Notfall sofort einsetzen können (sog. Notfallset).

Quelle: allergikus 1/2017

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