Halsschmerzen selbst sind keine eigenständige Erkrankung. Sie sind vielmehr ein Symptom, welches unterschiedliche Ursachen haben kann. Halsschmerzen können z. B. eine Begleiterscheinung einer Erkältung oder auch einer Mandelentzündung sein.
Leichte Halsschmerzen bieten zunächst keinen Grund, einen Arzt aufzusuchen. Meist verschwinden die Halsschmerzen nach ein paar Tagen von allein wieder. Halten sich die Beschwerden jedoch hartnäckig und kommen möglicherweise weitere Symptome hinzu, sollten Betroffene unbedingt ihren Hausarzt oder wenn Kinder betroffen sind, den Kinderarzt aufsuchen.
Da Halsschmerzen nicht nur im Rahmen einer Erkältung auftreten, sondern auch diverse andere Erkrankungen als Ursache infrage kommen, sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte auf ihre Situation zutrifft bzw. zutreffen:
In der Regel sind Halsschmerzen kein Einzelsymptom, sondern treten mit anderen Beschwerden gemeinsam auf. Um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen, findet zunächst im Rahmen der Diagnose ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient statt.
Innerhalb dieser sog. Anamnese lässt sich bereits eine grobe Ursache der Beschwerden eingrenzen. Hier ist es für den behandelnden Mediziner wichtig, wie sich die Halsschmerzen äußern und wie lange sie bereits anhalten. Auch weitere Informationen darüber, ob die Betroffenen weitere Symptome aufweisen, ob sie vielleicht rauchen oder schädigenden Chemikalien/Stäuben ausgesetzt sind, ob sie ihre Stimme regelmäßig über Gebühr belasten, aktuell Medikamente einnehmen oder an bekannten Allergien leiden, helfen die Ursache der Halsschmerzen zu ergründen.
Hat der Arzt aufgrund des Gesprächs eine Vermutung zur Ursache der Halsschmerzen, folgt die körperliche Untersuchung zur Diagnose. Bei der körperlichen Untersuchung tastet der behandelnde Arzt zunächst den äußeren Halsbereich und die Lymphknoten ab, um festzustellen, ob irgendwelche Schwellungen vorliegen. Danach wirft er zur weiteren Diagnose einen Blick in den Mund- und Rachenraum. Hier prüft er, ob der Hals gerötet ist oder Schwellungen zu entdecken sind. Um bei diesem Untersuchungsteil besser sehen zu können, drückt er mit einem Holzspatel die Zunge leicht herunter und leuchtet mit einer kleinen Lampe während der Diagnose den Rachen aus.
Liegt der Verdacht einer Mandelentzündung nahe und weisen diese sogar Schwellungen und einen weiß-gelblichen Belag auf, kann der Arzt einen Abstrich zur Diagnose machen. Dazu verwendet er ein recht langes Wattestäbchen, welches er über die Mandeln fahren lässt, um eine Probe des Belages zur weiteren Diagnose zu entnehmen. Diese Probe kann dann im Labor untersucht werden, um festzustellen, welche Erreger für die Erkrankung verantwortlich sind. In der Regel sind diese Untersuchungen allerdings nur von theoretischem Interesse, da sie bei der Behandlung von akuten Erkrankungen keine Rolle spielen.
Eine Laboruntersuchung gehört bei Halsschmerzen nicht zur Routineuntersuchung. Erst wenn Komplikationen auftauchen, wenn z. B. die Betroffenen sehr viel länger als normal unter Halsschmerzen leiden, starke Schluckbeschwerden und Fieber hinzukommen oder Essen und Trinken schwierig sind, muss der Ursache mit einer intensiveren Diagnose auf den Grund gegangen werden.
Zu Beginn der Diagnose erfolgt die Blutabnahme und die Erstellung eines Blutbildes. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Blutsenkungswerte gelegt, welche Aufschluss darüber geben, ob der Körper mit einer Entzündung zu kämpfen hat. Während bei akuten Halsschmerzen kein Wert darauf gelegt wird, welcher Keim schlussendlich für die Probleme verantwortlich ist, stellt sich dies im Rahmen von Komplikationen anders dar. In solchen Fällen wird bei der Diagnose auch der Halsabstrich untersucht. Folgende Krankheitserreger können so ermittelt werden:
Ergänzend zur Laboruntersuchung kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt zur weiteren Diagnose eine Untersuchung des Kehlkopfes und des umgebenden Gewebes mithilfe einer speziellen Sonde durchführen (Laryngoskopie). Werden hier Veränderungen festgestellt, entnimmt der HNO-Arzt unter Narkose eine Gewebeprobe zur weiteren Diagnose.
Melissa Seitz