Eine Lungenentzündung wird in der medizinischen Fachsprache als Pneumonie bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Lungengewebes, genauer des Lungenparenchyms. Dies ist der funktionelle Teil des Lungengewebes.
Zwischen drei und vier Millionen Menschen sterben jährlich an einer Lungenentzündung, so die Deutsche Lungenstiftung. Bei COPD-Betroffenen zählt die Erkrankung zu den gefährlichsten Komplikationen. Daher ist es wichtig, eine Lungenentzündung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die nasskalte Jahreszeit ist ideal für Krankheitserreger. Hinzu kommt, dass trockene Heizungsluft die Schleimhäute reizt. Husten, Heiserkeit, Abgeschlagenheit und Fieber sind vorprogrammiert. Nicht immer ist es gleich eine Lungenentzündung, sondern lediglich ein akuter Atemwegsinfekt. Dieser wird i. d. R. durch Viren verursacht.
Bei einer Lungenentzündung ist das Lungengewebe entzündet. Diese Entzündung kann plötzlich auftreten oder schon seit längerem bestehen. Ursache der Entzündung ist meistens eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen. Manchmal lösen auch eingeatmete Reizgase (z. B. Chlorgas), Rauchgas oder eine Strahlentherapie eine Lungenentzündung aus. Für die bestmögliche Behandlung muss unterschieden werden, ob die Lungenentzündung ambulant (im häuslichen Umfeld) oder nosokomial (im Krankenhaus) erworben worden ist. Denn je nach Entstehungsort variieren auch die Erreger. Nosokomiale Lungenentzündungen verlaufen häufig schwerer und müssen mit speziellen Antibiotika therapiert werden. Bei abwehrgeschwächten Patienten mit einer Lungenentzündung können auch Pilze, Parasiten oder spezielle Erreger (z. B. die Tuberkulose auslösenden Mykobakterien) der Grund für die Erkrankung sein. Chronische Atemwegserkrankungen (z. B. Mukoviszidose, COPD) können das Risiko für eine Lungenentzündung erhöhen. Zudem verläuft die Entzündung bei diesen Personengruppen häufig schwerer und die Genesung kann mehrere Wochen dauern.
Man unterscheidet zwischen typischer und atypischer Lungenentzündung:
Eine akute Verschlechterung, eine sog. Exazerbation, kann auch durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden, wird jedoch anders behandelt. Symptome einer Exazerbation sind Zunahme der Luftnot, der Auswurfmenge und Veränderungen der Auswurffarbe. Sowohl Lungenentzündung als auch eine Exazerbation müssen von einem Arzt behandelt werden.
Die Behandlung einer Lungenentzündung richtet sich danach, ob Viren, Bakterien oder Pilze die Erkrankung hervorgerufen haben und wie schwer der Betroffene erkrankt ist. Des Weiteren berücksichtigt der Arzt das Alter des Betroffenen und die eventuellen Vor- oder Begleiterkrankungen. Die Therapie umfasst medikamentöse und allgemeine Maßnahmen.
Ob man an einer Lungenentzündung erkrankt, hängt u. a. von vorbestehenden Erkrankungen sowie von der Schwächung des Immunsystems ab. Die Krankheit bricht nämlich erst dann aus, wenn die körpereigene Abwehr die Keime nicht stoppen und unschädlich machen kann. Daher sollte man auf eine gesunde Lebensführung mit einer ausgewogenen Ernährung achten und auf Rauchen sowie übermäßigen Alkoholkonsum verzichten. Auch körperliche Aktivität sowie allgemeine Hygienemaßnahmen wie ausreichende Händedesinfektion helfen dabei, einer Lungenentzündung vorzubeugen. Menschen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit wie COPD oder Asthma sollten sich zudem gegen Pneumokokken, den häufigsten Erreger, sowie gegen die Virusgrippe impfen lassen. Durch die Impfungen wird auch die Häufigkeit einer Lungenentzündung deutlich gesenkt. Die Erkrankung verläuft dadurch milder und die Sterblichkeit wird reduziert. Eine Impfung gegen Pilze, die die atypische Lungenentzündung hervorrufen, ist nicht möglich.
Quelle: COPD und Asthma