Lymphangioleiomyomatose (LAM) ist eine schwere, fortschreitende Lungenerkrankung, bei der sich Nierentumoren sowie luftgefüllte Bläschen, die nach und nach die Lunge zerstören, bilden und sich das Lymphsystem verändert.
Lymphangioleiomyomatose (LAM) ist eine schwere, fortschreitende Lungenerkrankung, bei der sich Nierentumoren sowie luftgefüllte Bläschen, die nach und nach die Lunge zerstören (Lungenzysten), bilden und sich das Lymphsystem verändert. Die Erkrankung verläuft unterschiedlich. Einigen Betroffenen geht es über Jahrzehnte gut, sodass sie keine Behandlung benötigen. Bei anderen schreitet die Erkrankung schneller fort.
Es werden zwei Formen unterschieden:
Die seltene Lungenerkrankung betrifft fast ausschließlich Frauen im gebärfähigen Alter, wobei das Durchschnittsalter bei etwa 35 Jahren liegt. Etwa drei bis fünf Frauen von einer Million sollen betroffen sein, in Deutschland sind das etwa 200 Frauen.
Die Beschwerden sind sehr unterschiedlich und unspezifisch. Daher wird LAM häufig erst spät erkannt oder falsch diagnostiziert. Häufig leiden Betroffene unter Atemnot, die zunächst bei starker Anstrengung wie z. B. beim Sport auftritt. Später tritt die Atemnot auch bei alltäglichen Belastungen z. B. beim Treppensteigen auf. Verursacht wird diese durch die Veränderungen im Lungengewebe und in den Luftwegen. Es kann auch zu einem Pneumothorax kommen, bei dem ein Lungenflügel plötzlich kollabiert. Weitere Anzeichen können u. a. sein:
Lymphangioleiomyomatose kann nicht geheilt werden. Betroffene erhalten Bronchodilatatoren, die das Atmen erleichtern, oder – wenn nötig – Sauerstoff. Die Verwachsungen in der Lunge, die sich aufgrund des übermäßigen Wachstums der glatten Muskelzellen bilden, lassen sich zum Teil chirurgisch entfernen. Dies kann die Lebensqualität steigern, allerdings wachsen die Zysten wieder nach.
Um den Verlust der Lungenfunktion zu bremsen, erhalten Betroffenen immunsuppressive Wirkstoffe, die wie das in den Lymphangioleiomyomatose-Zellen fehlende Protein Tuberin wirken. Die Medikamente sollen Beschwerden lindern, die Lungenfunktion stabilisieren und die Lebensqualität verbessern. Im fortgeschrittenen Stadium kann als letzte Behandlungsoption unter Umständen eine Lungentransplantation in Betracht gezogen werden.
Mitte der 90er Jahre verstarben sieben von zehn Betroffenen innerhalb der ersten zehn Jahre. Heute ist die Prognose deutlich besser: 2004 berichtete eine Studie, dass die 10-Jahres-Überlebensrate bei 91 % lag. Im Jahr 2013 lebten laut der LAM Foundation nach zehn Jahren noch mehr als 85 % der Betroffenen. Die mittlere Überlebenszeit beträgt derzeit knapp 30 Jahre ab Symptombeginn bzw. 23 Jahre ab Diagnosestellung.
Quelle: COPD und Asthma 4/2019