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Sarkoidose

Sarkoidose ist eine Systemerkrankung. Bei den Betroffenen bilden sich sehr kleine Gewebeknötchen, die sog. Granulome. Diese befallen am häufigsten das Lungengewebe, jedoch kann auch jedes andere Organ wie z. B. Augen, Leber, Herz oder Haut betroffen sein.

Sarkoidose
© iStock - Moyo Studio

Sarkoidose

Sarkoidose ist auch unter den Namen Morbus Boeck (sprich „Buck“), Boeck’sche Krankheit oder Morbus Schaumann-Besnier bekannt. Es ist eine Entzündung, die den ganzen Körper betrifft. Mit anderen Worten: Sarkoidose ist eine Systemerkrankung. Bei den Betroffenen bilden sich sehr kleine Gewebeknötchen, die sog. Granulome. Diese befallen am häufigsten das Lungengewebe, jedoch kann auch jedes andere Organ wie z. B. Augen, Leber, Herz oder Haut betroffen sein. Was die Erkrankung verursacht, ist unbekannt. Diskutiert werden bakterielle Ursachen und Autoimmunmechanismen.

Welche Auswirkungen haben diese Granulome?

Diese kleinen Knötchen können die Funktion des Organs behindern, das sie befallen haben. Zudem können die Entzündungsreaktionen eine Fibrose verursachen, bei der sich das Bindegewebe verändert. Das schränkt die Funktion der Organe u. U. dauerhaft ein. Die Prognose bei Sarkoidose ist jedoch gut. Häufig heilt die Krankheit aus. Sind Herz oder Niere betroffen, kann Morbus Boeck auch zum Tod führen.

Wie häufig ist die Erkrankung?

Jedes Jahr erkranken laut lungenaerzte-im-netz.de zwischen 20 und 40 von 100.000 Einwohnern. Am häufigsten sind Menschen in einem Alter zwischen 20 und 40 betroffen, wobei Frauen etwas häufiger erkranken als Männer. Interessanterweise sind Raucher seltener betroffen als Nichtraucher, der Zusammenhang ist jedoch unbekannt.

Wie weist der Arzt Sarkoidose nach?

Bei neun von zehn Betroffenen sind die Lymphknoten geschwollen. Ebenfalls häufig, nämlich bei sieben von zehn Sarkoidose-Erkrankten, ist die Lunge betroffen. Bei Verdacht werden daher zuerst ein Röntgenbild des Brustkorbs erstellt und ein Lungenfunktionstest durchgeführt. Fallen diese Untersuchungen negativ aus, leidet der Patient höchstwahrscheinlich nicht unter Morbus Boeck. Zeigen die Röntgenbilder jedoch typische Veränderungen, wird der Arzt den Betroffenen weiter untersuchen:

  • Bronchoskopie: Die Lunge wird mithilfe eines Endoskops untersucht. Die Gewebeproben werden anschließend auf Granulome überprüft.
  • Bronchoalveoläre Lavage: Die Spülflüssigkeit wird verwendet, um akute Entzündungen nachzuweisen.
  • Blutuntersuchungen: Hier werden bestimmte Parameter festgelegt, die bei Sarkoidose erhöht sein können. Ein Beispiel ist das Angiotensin-Converting-Enzym.
  • Computertomografie: nur bei unklarer Diagnose und um andere Erkrankungen wie z. B. Lungenkrebs auszuschließen.

 

Gibt es verschiedene Stadien?

Morbus Boeck kann in drei Stadien eingeteilt werden. Ausschlaggebend ist hier die Röntgenaufnahme:

  • Stadium 0: Keine Veränderung im Röntgenbild, obwohl ein Organ außer der Lunge erkrankt ist.
  • Stadium I: Vergrößerte Lymphknoten zwischen den beiden Lungenflügeln. Bei sieben von zehn Betroffenen bildet sich die Sarkoidose ohne Behandlung wieder zurück.
  • Stadium II: Zusätzlich eine knötchenartige veränderte Lunge. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Erkrankung ohne Therapie zurückbildet, sinkt auf 40 %.
  • Stadium III: Die Lunge ist dauerhaft geschädigt (Lungenfibrose). Spontanheilungen sind deutlich seltener.

Zusätzlich unterscheidet man einen akuten Verlauf, bei dem die Prognose, trotz des schwereren Verlaufs am Anfang, deutlich besser ist als beim chronischen Verlauf.

Behandlung von Sarkoidose

Die akute Sarkoidose heilt i. d. R. innerhalb weniger Monate ohne Therapie aus. Die auftretenden Beschwerden wie Schmerzen aufgrund von Gelenk- oder Hautentzündungen können mit Schmerzmitteln oder Umschlägen behandelt werden.

Auch bei einer chronischen Sarkoidose ist es nicht immer notwendig, diese mit Medikamenten zu behandeln. Sie heilt häufig innerhalb weniger Jahre von allein aus. Allerdings muss die Erkrankung regelmäßig von einem Arzt kontrolliert werden. Denn verschlechtert sich die Erkrankung oder Lungenfunktion oder sind Organe wie Herz oder Gehirn befallen, wird der Arzt entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Auch die Gabe von Arzneimitteln, die das körpereigene Immunsystem unterdrücken, ist möglich.

Quelle: COPD und Asthma 3/2017

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